Langweilig war gestern!
Die schöne Helena
Jacques Offenbach
Am Hof von Sparta langweilt sich Helena, ihres Zeichens schönste Frau der Welt und Gattin von König Menelaus, als plötzlich ein rätselhafter – und verflixt attraktiver – Hirte auftaucht, der ordentlich Leben in die schnöde Bude bringt. Was bleibt Helena, ganz treue Dienerin der Venus, da anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zu ergeben?
In der rasant-brillanten Antiken-Travestie von Jacques Offenbach wird der sogenannte gesunde Menschenverstand nach allen Regeln der Kunst aus den morschen Angeln gehoben. Monty Python à la française! Unter der Regie von Barrie Kosky wirbeln die Melodien, Beine und Dialoge nur so um Augen, Hirn und Ohren und natürlich um das unangefochtene Zentrum des Geschehens: die schöne Helena! »Kosky lässt die Operette wieder funkeln – mindestens so verführerisch wie zu Offenbachs Zeiten.« [NDR KULTUR]
1. Akt
Am Hof von Sparta sind die Vorbereitungen für das feierliche Adonis-Fest in vollem Gange, in dessen Rahmen auch ein Wettkampf der Könige Griechenlands stattfinden soll. Großaugur Kalchas ist unzufrieden mit den Opfer-Einkünften. Nur noch Liebesgöttin Venus scheint beim Volk beliebt zu sein. Königin Helena löchert Kalchas wegen jenes sagenumwobenen Göttinnen- Schönheitswettbewerbs am Berge Ida, der erst kürzlich stattgefunden haben soll. Da taucht ein rätselhafter Schäfer auf, der behauptet, sich beim anstehenden Wettstreit der Könige beweisen zu wollen.
Wenig später flattert eine Botschaft der Venus herein: Kalchas möge dem Hirten zum Sieg verhelfen. Denn der Schäfer ist kein Geringerer als der trojanische Königssohn Paris, der vor kurzem als Schönheits-Juror am Berge Ida den Preis-Apfel der Liebesgöttin in die Hand drückte, während sie ihm im Gegenzug die schönste Frau der Welt versprach. Und in der Tat: Helena ist von dem geheimnisvollen Hirten völlig hingerissen. Paris gewinnt den Wettkampf und gibt sich zu erkennen. Kalchas sieht den Moment für eine göttliche Eingebung gekommen und schickt Helenas Gatten Menelaus qua Orakelspruch bis auf Weiteres auf Dienstreise.
Am Hof von Sparta sind die Vorbereitungen für das feierliche Adonis-Fest in vollem Gange, in dessen Rahmen auch ein Wettkampf der Könige Griechenlands stattfinden soll. Großaugur Kalchas ist unzufrieden mit den Opfer-Einkünften. Nur noch Liebesgöttin Venus scheint beim Volk beliebt zu sein. Königin Helena löchert Kalchas wegen jenes sagenumwobenen Göttinnen- Schönheitswettbewerbs am Berge Ida, der erst kürzlich stattgefunden haben soll. Da taucht ein rätselhafter Schäfer auf, der behauptet, sich beim anstehenden Wettstreit der Könige beweisen zu wollen.
Wenig später flattert eine Botschaft der Venus herein: Kalchas möge dem Hirten zum Sieg verhelfen. Denn der Schäfer ist kein Geringerer als der trojanische Königssohn Paris, der vor kurzem als Schönheits-Juror am Berge Ida den Preis-Apfel der Liebesgöttin in die Hand drückte, während sie ihm im Gegenzug die schönste Frau der Welt versprach. Und in der Tat: Helena ist von dem geheimnisvollen Hirten völlig hingerissen. Paris gewinnt den Wettkampf und gibt sich zu erkennen. Kalchas sieht den Moment für eine göttliche Eingebung gekommen und schickt Helenas Gatten Menelaus qua Orakelspruch bis auf Weiteres auf Dienstreise.
2. Akt
Für den Abend ist ein festliches Bankett geplant, doch Helena gibt ganz die keusche Strohwitwe. Bevor sie
Paris empfängt, ruft sie ihre Schutzgöttin Venus an. Das Fest beginnt, Helena aber versucht, sich in den Schlaf zu flüchten. Wie im Traum tritt Paris ein, und es kommt, wie es kommen muss: Der abwesend geglaubte Gatte Menelaus platzt herein! Abstreiten hilft nichts. Doch selbst der herbeieilende Hofstaat krakeelt, dass Menelaus durch seine unangekündigte Rückkehr selbst die Schuld an der unangenehmen Situation träfe. Nichtsdestotrotz: Paris, der Unruhestifter, muss weg.
3. Akt
Zur Ablenkung begibt sich Helena ins Seebad Nauplia. Der Haussegen hängt schief, und Venus scheint erzürnt. Das Volk von Sparta wird von einer fürchterlichen Plage heimgesucht: Männer verlassen ihre Frauen – schlimmer noch: Frauen ihre Männer! Menelaus muss dringend etwas unternehmen. Die Könige drängen, er möge sich dem Wunsch der Venus beugen und Helena freigeben, doch Menelaus holt sich höheren Beistand und lässt den Ober-Großaugur der Insel Kythere herbeirufen. Der Augur beruhigt die Gesellschaft und bittet Menelaus, Helena für die Feier einer Opferzeremonie auf eine nahegelegene Insel zu entlassen. Menelaus ist sofort einverstanden, zumal das Opfer vom Volk bezahlt
wird. Und so entschwindet Helena unter dem allgemeinen Beifall der Menge gemeinsam mit dem Hohepriester, hinter dem sich niemand anderes verbirgt als: Paris.
Opéra bouffe in drei Akten [1864]
Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Deutsch von Simon Werle
Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Deutsch von Simon Werle
Premiere am 11. November 2014
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
KOBHelena
5. Juni 2024
Zingzingzing zingbalabum oder: Offenbachs Operettenwahnsinn
Mit der Operette Die schöne Helena erreichte Jaques Offenbach Weltruhm. Das lag nicht nur an der betörend selbstbewussten und revolutionären Frauenfigur der Helena, die als geistreich witzig und dennoch sexy weltweit die Opernbühnen für sich und damit das Publikum Ende des 19. Jahrhunderts einnahm. Sondern auch an dem gekonnt kunstfertigen Spiel aus Musik und Text, mit denen der Komponist spitzfindig soziale und moralische Normen parodiert – und mit einem antiken Mythos das Sittenbild seiner Zeit als Travestie (über)zeichnet. Die schöne Helena hat die Erfindung der Operette aus der Hand Offenbachs eine weltweiten Siegeszug bereitet, einem Musiktheater, das auf dem Boden von Not und Zensur gewachsen ist – eine Einführung.
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