Solist - Tenor
Johannes Dunz
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenIch sollte Pilot werden, und die Idee fand ich klasse.
Johannes Dunz ist von Beruf Überflieger. Das liegt ihm im Blut: »Ich sollte Pilot werden, und die Idee fand ich klasse«, sagt er über den Beginn seiner Karriere – bei der Bundeswehr. Musik und Sport waren seine Leidenschaften, als er noch zur Schule ging: vom Fußball zum Boxen, Kickboxen und schließlich: Kugelstoßen! »Natürlich ist Masse mal Beschleunigung Kraft, aber eben auch viel Technik – wie beim Singen. Jeder kann ein Stück Metall werfen, und jeder kann Laute produzieren, aber Gesang wird es nur mit der richtigen Technik«, sagt der Tenor heute.
Dessen Urgroßvater war Geiger, die Ur-Oma spielte Zither und seine Mutter Klavier. Und sie war es auch, die Johannes Klavierunterricht nahelegte. Der Lehrer Michael Goldammer vermochte es, der Liebe des Schülers zur Musik den Boden zu bereiten. Doch fehlte zunächst noch Geduld: »Ich bin Sänger geworden, weil ich zu faul zum Klavierüben war«, sagt Johannes Dunz heute selbstironisch über seinen Weg. Obwohl es eine Phase ernster Zweifel gab, wusste er bereits am Ende seiner Schulzeit: »Ohne Musik kann ich nicht leben.« Doch ausgerechnet in jener Zeit wurde er als derart tauglich für den Wehrdienst befunden, dass ihm alle Türen offen standen: Kampfpilot! Das war jetzt realistisch. Aber zunächst lernte er den neuen Arbeitgeber kennen – beim Wachbataillon, Deutsche Garde. Das hieß: stundenlang Formaldienst, Exerzierübungen, protokollarischer Ehrendienst, Formaldienst, Exerzierübungen, Formaldienst, protokollarischer Ehrendienst … Nur ein Drittel seiner Rekrutenkollegen blieb dabei – und Johannes Dunz: »Man hat viel Zeit zum Nachdenken und lernt Disziplin.«
Ein nicht unerheblicher Vorteil, wenn man als junger Sänger direkt nach dem Studium in Leipzig bei den Salzburger Festspielen mit Größen wie Plácido Domingo, Juliane Banse und Anna Netrebko auf der Bühne steht. »Man muss üben, üben, üben und braucht eben Geduld«, das sagt Johannes Dunz heute, nach Produktionen in Gera, Leipzig, Dresden, Zürich und zwei erfolgreichen Spielzeiten im Opernstudio der Komischen Oper Berlin. »Als mir Tony in West Side Storyangeboten wurde, konnte ich es erst nicht fassen«, er hatte die Inszenierung bereits mit seinem neuen Kollegen Tansel Akzeybek bewundert. Da saß Johannes Dunz noch im Publikum und ahnte nichts von seinem Glück, doch nach Mühen und mit viel Disziplin werden für den Tenor Träume wahr. Denn Johannes Dunz ist seit der Spielzeit 2016/17 Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin. Und startet durch.
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2016
Mitglied des Opernstudios
der Komischen Oper Berlin 2014-2016.
HEIMAT
Teltow Seehof
STUDIUM
Hochschule für Musik und Theater Leipzig
Berlin seit 2016
Mitglied des Opernstudios
der Komischen Oper Berlin 2014-2016.
HEIMAT
Teltow Seehof
STUDIUM
Hochschule für Musik und Theater Leipzig
CD
Verdi: Giovanna d’Arco
MEISTERKURSE BEI
Christa Ludwig
Thomas Hampson
Helmut Deutsch
WETTBEWERBE
Jugend musiziert
Young Singers Project bei den Salzburger Festspielen 2013
WICHTIGE DIRIGENTEN
Manfred Honeck
Paolo Carignani
Sebastian Weigle
WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Operntenor (Das Opernschiff oder am Südpol denkt man ist es heiß) und Schreiber/1. Fischer (Ulenspiegel) am Landestheater Altenburg/Gera
Eisenstein (Die Fledermaus) und Leopold (Im Weißen Rössl) an der HMT Leipzig und an den Landesbühnen Sachsen
Belmonte (Die Entführung aus dem Serail)
Herzog von Alencon (Jeanne d’Arc) und Delil (Giovanna d’Arco) bei den Salzburger Festspielen
Augustin Moser (Die Meistersinger von Nürnberg) am Opernhaus Zürich
AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Schneider Halskrause (Des Kaisers neue Kleider)
Borsa (Rigoletto)
Schnauz (Ein Sommernachtstraum)
Dancairo (Carmen)
David (Das Gespenst von Canterville)
Erster Gaucho (Clivia)
Crown Prince Rudolph (Marinka)
Arzt (Der feurige Engel)
Paul, Der Provinzler (Heute Nacht oder nie)
Garderobier (Kiss me, Kate)
Basilio (Die Hochzeit des Figaro)
Freddy Eynsford-Hill (My Fair Lady)
Prinz Zaphir (Blaubart)
Der Prinz (Die Liebe zu drei Orangen)
Titelpartie in Candide
Bobby Wilkins (Roxy und ihr Wunderteam)
Tony (West Side Story)
Beladonis (Die Perlen der Cleopatra)
Monostatos/Erster geharnischter Mann (Die Zauberflöte)
Mottel Kamzoil (Anatevka)
Ito (Frühlingsstürme)
Pierre Claudel (Dschainah - Das Mädchen aus dem Tanzhaus)
Dr. Cajus (Falstaff)
Tamino (Die Zaubermelodika)
Kapitän Regianld Harold Stone (Die Blume von Hawaii)
Magazin
19. März 2025
Tänzer:innen für »Jesus Christ Superstar« gesucht
Im Herbst 2025 bringt die Komische Oper Berlin Andrew Lloyd Webbers Jesus Christ Superstar als mitreißendes Community-Projekt in den Hangar 4 des Flughafens Tempelhof. Neben Solist:innen, Tänzer:innen, Chorsolisten und dem Orchester der Komischen Oper stehen vor allem Berliner Freizeittänzer:innen im Mittelpunkt – also vielleicht auch Sie?
Das renommierte Kreativ-Team um Choreografin Sommer Ulrickson, Regisseur Andreas Homoki, Dirigent Koen Schoots und Bühnenbildner Philipp Stölzl inszeniert das Kult-Musical als spektakuläres Rockevent, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lässt. Gemeinsam bringen alle den Hangar 4 zum Beben!
In Kooperation mit dem Landestanzsportverband Berlin e.V. und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. lädt die Komische Oper Berlin alle Tanzbegeisterten ein, Teil dieser einzigartigen Produktion zu werden. Seien Sie dabei und gestalten Sie eine unvergessliche Show!
Das renommierte Kreativ-Team um Choreografin Sommer Ulrickson, Regisseur Andreas Homoki, Dirigent Koen Schoots und Bühnenbildner Philipp Stölzl inszeniert das Kult-Musical als spektakuläres Rockevent, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lässt. Gemeinsam bringen alle den Hangar 4 zum Beben!
In Kooperation mit dem Landestanzsportverband Berlin e.V. und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. lädt die Komische Oper Berlin alle Tanzbegeisterten ein, Teil dieser einzigartigen Produktion zu werden. Seien Sie dabei und gestalten Sie eine unvergessliche Show!
#KOBJesus
15. März 2025
»Wenn nachts die Sonne schiene, wäre es keine Nacht mehr«
Eine Oper, die zur Legende wurde – und eine Frau, deren Leben und Leiden die Welt bis heute bewegt: Giuseppe Verdis La traviata erzählt die tragische Geschichte der Violetta Valéry, inspiriert von der realen Marie Duplessis, der berühmtesten Kurtisane des 19. Jahrhunderts. Ihre Schönheit, ihr Charme und ihr tragisches Schicksal wurden durch Alexandre Dumas’ Die Kameliendame verewigt – und fanden ihren ultimativen Ausdruck in Verdis ergreifender Musik. Doch La traviata ist mehr als ein Drama über Liebe und Verlust. Es ist eine bittere Anklage gegen die Doppelmoral der Gesellschaft, eine Reflexion über den Preis von Freiheit und Leidenschaft – und eine Oper, die mit jedem neuen Jahrhundert ihre Aktualität behauptet. Von der skandalösen Uraufführung bis zu den gefeierten Inszenierungen mit Maria Callas oder Anna Netrebko: Jede Generation hat ihre eigene Violetta, ihr eigenes Ringen um die große, unerreichbare Liebe. Was macht La traviata so einzigartig? Warum berührt uns Violettas Schicksal bis heute? Und welche Utopie steckt in Verdis Musik? Tauchen Sie ein in eine Geschichte voller Leidenschaft, Verzweiflung und unsterblicher Melodien.
#KOBTraviata
Einführung
15. März 2025
Ein Stück wie eine Lokomotive
Ein Mann verliert seine Nase – und die beginnt ein Eigenleben. Sie singt, tanzt und treibt ihren Besitzer in den Wahnsinn. Klingt absurd? Genau das ist Die Nase, Schostakowitschs surreale Oper nach Gogol. Barrie Kosky macht daraus ein explosives Spektakel aus schäbigem Varieté, Stadtchaos und musikalischem Wahnsinn. Hier steppen Nasen mit nackten Beinen, während Schostakowitschs Partitur rast und kracht. Mal furzt, mal schreit, mal jubiliert das Orchester. Kosky erschafft eine groteske Welt, in der Kowaljow seine Nase sucht – und dabei in Paranoia und Identitätskrisen versinkt. Im Interview erzählt er über seine Version dieses wilden Albtraums, der das Publikum mitreißt wie eine Lokomotive auf voller Fahrt.
#KOBNase
Interview
15. März 2025
Nase weg! So ein Schreck!
Ein Gesicht ohne Nase – ein Schock! Denn eine Nase steht für Würde, Macht und Scharfsinn. Und wurde deshalb oft geopfert, verspottet oder geformt. Im Krieg schlug man sie Gefangenen ab. Chirurgen kämpften darum, sie zu rekonstruieren. Und Künstler:innen machten sie zum Symbol: Gogol ließ sie eigenständig durch St. Petersburg wandern. Und Schostakowitsch brachte sie tanzend auf die Opernbühne. Eine Nase ist mehr als ein Körperteil. Sie erzählt Geschichten – in Die Nase über Paranoia, Identität und die absurde Willkür gesellschaftlicher Strukturen. Eine Einführung in die Nasologie.
#KOBNase
Einführung
14. März 2025
Verdi verurteilt seine Figuren nicht
Verdi erzählt vom Schicksal seiner Figuren mit unbestechlich klarem Blick auf ihre Absichten und emotionalen Konflikte. Violetta, Alfredo, Germont – sie alle sind Gefangene ihrer Zeit, ihrer Moral, ihrer Gefühle. Der Walzer, Sinnbild der rauschhaften Gesellschaft, zieht sich durch La traviata wie ein bittersüßer Puls: Er ist Tanz, Verführung, soziale Maske – und zugleich akustische Metapher der Tragödie Violettas. Verdi macht aus dem privaten Drama ein gesellschaftliches Beben, aus persönlicher Liebe eine universelle Erzählung. Ein Gespräch mit Dirigent Ainārs Rubiķis über Verdi, Violetta und die Ambivalenz des Walzers.
#KOBTraviata
Interview
13. März 2025
Violetta will leben
In Nicola Raabs La traviata ist Violetta keine Kurtisane des 19. Jahrhunderts mehr. Als moderne Sexarbeiterin wandelt sie selbstbewusst im digitalen Raum. Ihr Leben ist ein endloser Strom aus Beobachtung, Konsum und virtueller Nähe, die doch nichts als Einsamkeit hinterlässt. Als sie erfährt, dass sie sterben wird, beginnt eine fieberhafte Flucht – nicht vor dem Tod, sondern vor der Leere. Zwischen Realität und Fantasie sucht sie nach einem Ausweg, nach Liebe, nach Selbstbestimmung. Nicola Raab holt Verdis La traviata radikal in die Gegenwart und deutet die Geschichte über Moral als ein um Identität, Kontrolle und die Illusion von Freiheit. Ein Gespräch über Mythologie, Fantasie und Autonomie einer ganz gegenwärtigen Violetta.
#KOBTraviata
Interview