Solist - Tenor
Ivan Turšić
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenIm Unterschied zu anderen Kindern habe ich mich
nie in der Oper gelangweilt.
Er sei froh, »endlich wieder in einer Hauptstadt zu leben«, sagt der aus Kroatien stammende Tenor Ivan Turšić. Er mag den Kinderwagen-Verkehr in Berlin, »den beobachte ich, und das macht mir Mut, bald selber raus aus der Wohnung zu gehen. Und zwar öfter!« Denn seit der Spielzeit 2015/16 ist er neues Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin und, noch viel wichtiger, zum zweiten Mal Vater.
»Schweigendes Klingen« mag der Erstkontakt des diplomierten Bauingenieurs mit dem Musizieren genannt werden: »Vielleicht weil’s Pflicht war, hatten wir Jungs nicht recht Lust, den Chor der Musikschule, in der ich Akkordeonunterricht erhielt, zu besuchen. Ein Lehrer bescheinigte uns, wir seien bereits im Schulchor aktiv. Formal war ich also Mitglied in beiden Chören, aber gesungen habe ich in keinem.« Seine Eltern vermittelten Ivan viel Kultur: »Im Unterschied zu anderen Kindern habe ich mich in der Oper nie gelangweilt. Die Musik fasziniert mich, sogar mehr als die Ausstattung.«
Nach der Grundschule tobte in Jugoslawien der Bürgerkrieg. Ivan und seine Freunde gingen in die benachbarte Kirche – zum Singen. Und da sang er viel: Er war Solist bei Chorkonzerten, erfuhr beim Privatunterricht: »Du bist Tenor!«, gelangte ans Konservatorium in Zagreb, sang am Nationaltheater, in einem Barockensemble und experimentierte mit Stimme und Repertoire, gelegentlich sogar mit barocken Haute-contre-Partien.
Im Sommer 2001 begeisterte er bei einem Lied-Kurs auf einer kroatischen Insel seine zukünftigen Lehrer und wurde zur Fortsetzung des Gesangstudiums nach Stuttgart eingeladen. An der dortigen Staatsoper wirkte er viele Jahre in Peter Konwitschnys Zauberflöte mit, sang Don Ottavio am Wilhelma-Theater und traf an der Hochschule auf eine chinesische Gesangsstudentin. Verheiratet ging er mit seiner Familie für acht Jahre nach Hannover und traf an der Staatsoper bei Janáčeks Aus einem Totenhaus auf Barrie Kosky. »Bei ihm muss man tatsächlich in hohem Maße bereit sein auszuprobieren.« Wer das kann, entdeckt Neues: »Am meisten beeindruckt mich, dass ich oft feststellen muss, wie gut seine Vorschläge sind, obwohl ich das selbst nicht geahnt hätte. Das ist wirklich erstaunlich und stärkt das gegenseitige Vertrauen.«
An der Komischen Oper Berlin hat Ivan sein erstes Partie-Debüt bereits gegeben: Monostatos – auf Gastspielreise der Zauberflöte. Und wenn er nicht singt, spielt er mit den Kindern und reist in Gedanken nach Kroatien, auf die Insel Rab. Hier genießt er regelmäßig den Sommer fern der Zivilisation: »Bäume, Meer und Sterne – perfekt!«
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2015.
HEIMAT
Zagreb/Kroatien
STUDIUM
Musikakademie in Zagreb
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Berlin seit 2015.
HEIMAT
Zagreb/Kroatien
STUDIUM
Musikakademie in Zagreb
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
MEISTERKURSE BEI
Júlia Hamari
Richard Miller
Ferdinand Radovan
Konrad Richter
Dunja Vejzović
WICHTIGE DIRIGENT:INNEN
Wolfgang Bozic
Semyon Bychkov
Gregor Bühl
Antony Hermus
Karen Kamensek
Stefan Klingele
Ivan Repušić
Jonathan Seers
Stefan Soltesz
James Gaffigan
Adam Benzwi
Matthew Toodoog
William Kelley
Yu Sugimoto
WICHTIGE REGISSEURE
André Bücker
Matthias Davids
Michiel Dijkema
Frank Hilbrich
Ingo Kerkhof
Barrie Kosky
Balázs Kovalik
Bernd Mottl
Georg Schmiedleitner
Olivier Tambosi
Kirill Serebrennikov
Frank Hilbrich
VORHERIGES ENGAGEMENT
Staatsoper Hannover
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
George Dibdin (Der Vampyr)
Erich (Geschichten aus dem Wiener Wald)
Andrès/Spalanzani/Pitichinaccio (Les Contes d’Hoffmann)
David (Die Meistersinger von Nürnberg), Wildhüter (Rusalka)
Kreon (Medea)
Afanassi Iwanowitsch (Der Jahrmarkt von Sorotschinzi)
Iwan (Die Nase)
Graf Albert (Die tote Stadt)
Truffaldino (Die Liebe zu drei Orangen)
Die Uhr (L’Enfant et les Sortilèges)
Fedja(Anatevka)
Monostatos (Die Zauberflöte)
Teiresias (The Bassarids)
Scharfrichter (Schwanda, der Dudelsackpfeifer)
Dr. Cajus (Falstaff)
Fatty (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)
Gastone (La traviata)
Motel Kamzoil (Anatevka)
Hexe von Endor (Saul)
Aristée,Pluton (Orpheus in der Unterwelt)
Basilio (Le nozze di Fogaro)
Amos Hart (Chicago)
Adolfo Pirelli (Sweeney Todd)
WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Belmonte und Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail)
Lysander (A Midsummer Night’s Dream)
Belfiore (Il viaggio a Reims)
Skuratov (Aus einem Totenhaus)
Rinuccio (Gianni Schicchi)
Števa Buryja (Jenůfa)
Truffaldino (Die Liebe zu den drei Orangen)
Mime (Das Rheingold)
Peppe (Pagliacci)
Freddy Eynsford-Hill (My Fair Lady)
Jaquino (Fidelio) u. a. an der Staatsoper Hannover und in London (BBC Proms)
Stuttgart, Essen, Basel, Bremen, Dessau
Monostatos (Die Zauberflöte, Opéra Comique)
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
14. Februar 2025
Rasant-poetische Klanggeburt
Eine Geburt ist intensiv, intim und doch gesellschaftlich überwachteste Moment des Lebens. Anke Retzlaff hat über dieses so ursprüngliche Erlebnis Stimmen eingefangen, Erzählungen rund im den schwangeren Körper. In ihrer Konzertperformance Birth Factory verwebt sie die Geschichten zu einem rasant-poetischem Roadmovie auf dem Weg zum Kreißsaal. Für den Soundtrack kreuzt sie zusammen mit den Musikern Peter Florian Berndt und Dominik Tremel Altes und Neues, lässt Gambe, Laute und Cello durch Sampler und Verzerrer laufen und paart sie mit Synthesizerten. Im Interview mit Radio 3 erzählt Anke Retzlaff über den Klang der Geburt, ein Konzert als Gebärmutter und Adams angeblich erster Frau Lillith, die in Birth Factory ihre erste Clubnacht erlebt.
© Foto: Tobias Rabsch
© Foto: Tobias Rabsch
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Interview
10. Februar 2025
Auf der Suche nach einer neuen Klangsprache
Von Feuertänzen, Stürzen und Bizarrerien – eine Einführung zum Sinfoniekonzert Date
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6. Februar 2025
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Interview
5. Februar 2025
Ein Lichtblick in düsteren Zeiten
Mit Pferd frisst Hut inszenieren Herbert Fritsch und Herbert Grönemeyer die Verwechslungskomödie Ein Florentinerhut von Eugène Labiche als ein Stück irgendwo zwischen Musical und Operette. Im Interview mit Radio 1 spricht der Regisseur Fritsch über die entspannte und lockere Zusammenarbeit mit Herbert Grönemeyer, über Rasanz und Komik durch Musik und was die Produktion an der Komischen Oper Berlin so besonders macht.
© Foto: Milena Schönfeldt
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4. Februar 2025
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Über gefressene Hüte, entfesselte Hochzeitsgesellschaften und klingende Labyrinthe in Pferd frisst Hut
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4. Februar 2025
Ein Heidenspaß
Ein Gespräch mit Herbert Grönemeyer über Komödien, Komponieren und Kochen in Pferd frisst Hut
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