Solist - Bass
Philipp Meierhöfer
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenWenn ich nicht singen würde, wäre ich Schreiner geworden. Mein Vater war Schreinermeister.
Philipp Meierhöfer begann seine internationale Konzerttätigkeit bereits vor dem Stimmbruch und bevor seine Mutter erstmals in ihrem Leben mit einem Flugzeug verreiste. Damals war er im berühmten Windsbacher Knabenchor in seiner fränkischen Heimat. Jetzt lebt er mit seiner Familie in Weimar und erhält im Theater neuerdings Besuch von seinen kleinen Töchtern. Die sehen dann den Papa auf der Bühne und freuen sich, wenn der dort Kuchen essen darf.
»Wenn ich nicht singen würde, wäre ich Schreiner geworden, mein Vater war Schreinermeister«, antwortet der Bass heute auf die Frage, ob er sich etwas anderes als das Sängerleben vorstellen kann. »Oder Bankkaufmann, das hat mir auch viel Spaß gemacht, damals bei der Sparkasse«, wo er nach dem Abitur eine Banklehre absolvierte. Philipp Meierhöfers Weg war nicht von Haus aus vorgezeichnet, seine Mutter malt zwar gerne, aber Opern wurden nicht gehört. Doch war der Franke gern im Zentrum aller Aufmerksamkeit und »schon als Kind eine Rampensau« (Meierhöfer über Meierhöfer). Während der Lehre sang er in einem Männerquartett romantische Volkslieder und Barbershop-Songs, und mit diesem Programm wurden die Jungs zu einem privaten Fest des Tenors Siegfried Jerusalem eingeladen. Die anwesenden Profi-Sänger rieten Philipp Meierhöfer, seine Stimme ausbilden zu lassen: »Okay, ich kann’s ja mal versuchen«, dachte er.
Schon während des Studiums sang er am Theater Würzburg, war anschließend engagiert in Coburg, gab den Colline in La Bohème, erlebte ausverkaufte Vorstellungen mit Otto Pichlers Inszenierung Jesus Christ Superstar und begegnete in Hannover gastierend Peter Konwitschny bei dessen Inszenierung von Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore. Die Partie des Baculus aus Albert Lortzings Der Wildschütz liegt ihm besonders am Herzen, wurde Vorzeigepartie, »verfolgt mich manchmal sogar« und führt ihn als Gast auf Bühnen im ganzen Land. Mittlerweile bereichert der ehemalige »Underdog« die Komische Oper Berlin mit Energie und Talent fürs Buffo-Fach.
Und wohin will er sich spielen? An der Semperoper Dresden debütierte er 2016 als Baculus, »Baron Ochs aus dem Rosenkavalier würde ich gern machen« und vielleicht klappt es mit einem Ausflug als Gast in seine fränkische Heimat. Dann muss seine Mutter nicht so weit fahren, um ihn auf der Bühne zu erleben. Schon ihr erster Flug führte sie zu einem Auftritt ihres Sohnes: zu einem Chorkonzert des jungen Philipp 1992 in Israel.
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2012.
HEIMAT
Geboren in Mittelfranken
Heimat ist Weimar
STUDIUM
Hochschule für Musik Würzburg (bei Leandra Overmann)
Berlin seit 2012.
HEIMAT
Geboren in Mittelfranken
Heimat ist Weimar
STUDIUM
Hochschule für Musik Würzburg (bei Leandra Overmann)
CD
Der Kobold von Siegfried Wagner (Marco Polo)
Urschlamm-Idyll und Heiligenschein (Thorofon)
WICHTIGE DIRIGENTEN
Enrique Mazzola
Yakov Kreizberg
Johannes Harneit
Enrique Mazzola
Matthias Grünert
WICHTIGE REGISSEURE
Peter Konwitschny
Anthony Pilavachi
Karsten Wiegand
Dietrich Hilsdorf
Barrie Kosky
VORHERIGE ENGAGEMENTS
Landestheater Coburg
Staatstheater Hannover
Deutsches Nationaltheater Weimar
AUSFLÜGE
Oper Bonn
Oper Lübeck
Semperoper Dresden
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Athlete (American Lulu)
Bill (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)
Colline (La Bohème)
Orlik (Mazeppa)
Masetto und Leporello (Don Giovanni)
Cadmus, König von Theben (Semele)
Gandharta, Feldherr des Poros (Poros)
Graf Oscar (Blaubart)
Celio (Die Liebe zu drei Orangen)
Le Premier Ministre (Cendrillon - Aschenputtel)
Bartolo (Il barbiere di Siviglia)
Papageno (Die Zauberflöte)
Colline (La Bohème)
Zebul (Jephtha)
Teufel (Schwanda, der Dudelsackpfeifer)
Dottore Grenvil (La traviata)
Sarastro (Die Zaubermelodika)
Kálmán Zsupán(Der »Zigeuner«baron)
WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Baculus (Der Wildschütz)Leporello (Don Giovanni)
Figaro (Die Hochzeit des Figaro)
Papageno (Die Zauberflöte)
Mefistofeles (Margarete)
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
22. November 2024
Offener Brief von Barrie Kosky
»Bitte schützen Sie unsere geliebte Komische Oper in der Behrenstraße!«, schreibt unser früherer Intendant Barrie Kosky in seinem offenen Brief an Bürgermeister Kai Wegner, Finanzsenator Stefan Evers und Kultursenator Joe Chialo. »Lassen Sie nicht zu, dass das Ihr Vermächtnis ist.«
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
#KOBSanierung
19. November 2024
Doppelte Katastrophe für die Komische Oper Berlin
Sparmaßnahmen der Berliner Landesregierung
»Trotz aller guten Argumente, die wir in den letzten Wochen und Monaten ausgetauscht haben, muss die Kultur insgesamt und die Komische Oper Berlin insbesondere überproportional massive Einsparungen hinnehmen. Und zwar nicht nur die Kürzungen von 9 % im laufenden Betrieb für 2025: Dazu kommt der Baustopp für die Sanierungsmaßnahmen unseres Stammhauses in der Behrenstraße.«, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin. »Ein Baustopp von zwei Jahren führt zu einer Verzögerung der Fertigstellung um mindestens vier Jahre! 10 Millionen Euro werden gespart, es werden Mehrkosten von etwa 250 Millionen Euro verursacht. Das ist ein Skandal!«.
#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
#KOBSanierung
25. November 2024
Einfach schöne Musik
Ein Gespräch mit Herbert Fritsch über die Leichtigkeit Neuer Musik, die Schönheit chaotischer Rhythmen und mitreißende Spielfreude
#KOBSiKo
12. November 2024
Rules of Tragedy
Eigentlich spielt das Musical Sweeney Todd in einem viktorianischen London des 19. Jahrhunderts. Doch in Barrie Koskys Inszenierung präsentiert die Bühne sie als modernere Metropole, inspiriert vom Berlin der 1920er und 1930er Jahre und der Ära Margaret Thatchers. So mutiert dieses »Labyrinth der Hoffnungslosigkeit« auf der Bühne noch stärker zum Kampfplatz privilegierter Oberschicht und dem Milieu der Arbeiterklasse. Aus der Geschichte eines Rachefeldzugs wächst mit dem Musical »Sweeney Todd« an der Komischen Oper Berlin ein düster-komisches Panorama, das seinen Fokus auf das albtraumhafte Leben der Mittellosen in heutigen Großstädten setzt. Im Interview erzählt Regisseur Barrie Kosky, wie zwei fast sympathische Soziopathen –angetrieben von Leid und Rache – die feinsten Pasteten in einem solchen Moloch auftischen, wie viel Shakespeareanleihen in dem Musicalklassiker steckt, und wie überzeugend Horror und Komödie miteinander harmonieren können.
#KOBSweeneyTodd
Interview
1. November 2024
Ein Opernhaus für die Zukunft des Musiktheaters
Die Komische Oper Berlin war eines der ersten Häuser, die nach der Zerstörung in Ost-Berlin wieder aufgebaut wurden. Unter Leitung des Architekten Kunz Nierade wurde aus dem Opernhaus in der Behrenstraße mItte der 1969er Jahre, das, was es heute ist: ein Juwel der Ostberliner Nachkriegsmoderne mit historischem Opernsaal als Kern des Hauses. Nun wird der Bau umfassend saniert, modernisiert und erweitert – die Geburtsstätte des modernen Musiktheaters wird für die Zukunft fit gemacht. Wie die aussehen wird, welche Lösungen Architekt:innen, Stadtplaner:innen und Denkmalschützer:innen gefunden haben, um heutige Bedürfnisse von Besucher:innen und Mitarbeiter:innen zu erfüllen, welche Ideen Architektur verfolgt, um historische und zeitgemäße Baukultur zusammenzuführen – Antworten darauf präsentierte das Landesdenkmalamt mit seiner Gesprächsreihe Jung, aber Denkmal. Eine Podiumsdiskussion über Wunder, nahbare Architektur und ein außergewöhnliches Opernhaus für alle.
#KOBSanierung
#LandesdenkmalamtBerlin
28. Oktober 2024
Strangers in America
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zog es prominente Komponisten in den sicheren Hafen Amerikas. Unter ihnen finden sich Erich Wolfgang Korngold, Kurt Weill, Ignatz Waghalter, Antonín Dvořák und Gustav Mahler. Das Sinfoniekonzert James' Choice vereint nun ihre Werke, die im selbstgewählten oder notwendigen Exil entstanden. In ihnen treffen europäische Traditionen auf US-amerikanische Musikkulturen, sind Einflüsse indigener Tänze, von Broadway-Musicals und des neue Genres der Filmmusik zu hören. So unterschiedlich ihre Werke auch sind: Für Generalmusikdirektor James Gaffigan sind es Leidenschaft, Leichtigkeit und Tiefe, die sie mit einander vereinen.
#KOBSiKo