Von der Tragik des verpassten Augenblicks
Jewgeni Onegin
Pjotr I. Tschaikowski
Wiederaufnahme
In überwältigenden und detailreichen Naturbildern inszeniert Barrie Kosky Tschaikowskis melancholisches Seelendrama über die Hoffnungen, Sehnsüchte und das Scheitern von vier jungen Menschen, die am Ende erkennen müssen: Zum Fassen nahe war das Glück!
Als der Dichter Lenski seine Verlobte Olga besucht und seinen geheimnisvollen Freund Jewgeni Onegin mitbringt, ist es um Olgas introvertierte Schwester Tatjana geschehen. Doch hart weist Onegin Tatjana von sich. Jahre später begegnet er ihr erneut – nun ist sie es, die sein plötzliches Liebesflehen nicht erhören will …
Mit Jewgeni Onegin glückte Tschaikowski der Durchbruch als Opernkomponist und zugleich ein einzigartiger Beitrag zum modernen Musiktheater. Barrie Koskys Inszenierung wartet mit einem opulenten Bühnenbild auf, das die Poesie der Figuren und ihrer Tragödie in die Weite eines natürlichen Raumes versetzt. Jewgeni Onegin zeigt sich in Tschaikowskis unvergesslicher Musik als »feinnerviges Psychogramm junger Leute, die gerade zum ersten Mal erfahren, was unumkehrbare Entscheidungensind.« [BR KLASSIK]
1. Akt
Ein Sommertagsidyll in der russischen Provinz, man macht, was man an solchen Tagen macht: Inmitten einer Ausflugsgesellschaft von Landleuten plaudert die Gutsbesitzerin Larina mit der treuen Hausangestellten Filippewna, der Amme ihrer Töchter Olga und Tatjana. Die beiden Alten kochen Marmelade ein und erinnern sich: an einstige Liebeshoffnungen und die Gewöhnung an Enttäuschung. Larinas Töchter singen ein Lied, die lebenslustige Olga tanzt, ihre introvertierte Schwester Tatjana schmökert lieber in Romanen.
Ein Sommertagsidyll in der russischen Provinz, man macht, was man an solchen Tagen macht: Inmitten einer Ausflugsgesellschaft von Landleuten plaudert die Gutsbesitzerin Larina mit der treuen Hausangestellten Filippewna, der Amme ihrer Töchter Olga und Tatjana. Die beiden Alten kochen Marmelade ein und erinnern sich: an einstige Liebeshoffnungen und die Gewöhnung an Enttäuschung. Larinas Töchter singen ein Lied, die lebenslustige Olga tanzt, ihre introvertierte Schwester Tatjana schmökert lieber in Romanen.
Olgas Verlobter, der junge Poet Lenski, erscheint und macht seiner Angebeteten auch heute Liebeserklärungen. Mit sich bringt Lenski einen Unbekannten, den er als seinen Freund und Nachbarn vorstellt: Jewgeni Onegin. Am Abend ist es um Tatjana geschehen. Sie ist verliebt, gesteht sie der Amme Filippewna und schreibt während dieser Nacht einen Liebesbrief an Onegin. Doch am nächsten Tag weist Onegin Tatjanas Offenbarung kühl zurück.
2. Akt
Ausgelassen feiert die Familie Larin Tatjanas Namenstag, es wird getrunken und getanzt, der Franzose Triquet widmet zur allgemeinen Freude Tatjana ein Couplet. Nur Jewgeni Onegin kann sich nicht recht begeistern und flirtet zum Ärger Lenskis mit dessen Verlobter Olga. Auf den Streit folgt ein Skandal, und Lenski fordert Onegin zum Duell, das in einer Katastrophe endet: Onegin tötet seinen Freund.
3. Akt
Nach Jahren ziellosen Reisens trifft Jewgeni Onegin in Sankt Petersburg auf einem Ball im Hause des Fürsten Gremin ein. Gremin ist frisch verheiratet mit Tatjana –. Allein, verwirrt, verliebt trifft Onegin auf Tatjana und fleht sie an, mit ihm zu kommen! Unter Tränen erinnern sich beide jenes Sommers auf dem Lande. Die einst verlassene Tatjana weist Onegin ab: Es ist unwiderruflich zu spät! Sie ist verheiratet und Onegins Schicksal nicht mehr mit dem ihrigen verbunden …
Lyrische Szenen in drei Akten [1879]
Libretto von Pjotr I. Tschaikowski und Konstantin S. Schilowski
nach dem gleichnamigen Roman in Versen von Alexander S. Puschkin
Libretto von Pjotr I. Tschaikowski und Konstantin S. Schilowski
nach dem gleichnamigen Roman in Versen von Alexander S. Puschkin
Im Repertoire seit 31. Januar 2016
Koproduktion mit dem Opernhaus Zürich
Empfohlen ab Klasse 9
Russisch
2 h 45 min inkl. Pause
Es ist ein ganz selten gewordener poetischer Realismus von geradezu filmischer Direktheitconcerti
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Dramaturgie
Chöre
Licht
Jewgeni Onegin
Tatjana
Olga
Lenski
Larina
Stefanie Schaefer
Fürst Gremin
Filippjewna
Zarezki
Triquet
Ein Hauptmann
Guillot
Alexander Kohl
Komparserie
Komparserie
#KOBOnegin
19. Dezember 2023
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Die Oper Jewgeni Onegin ist das Porträt eines skrupellosen Antihelden, versunken in seiner fremdbestimmten Ichbezogenheit, verwirrt durch Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit. Was qualifiziert dann Onegin überhaupt zum Titelhelden? Was ist über ihn so außerordentlich erzählenswert, wenn Lebensüberdruss, Lethargie und Langeweile seine wohlgepflegten Charaktereigenschaften sind?
#KOBOnegin
Oper
Einführung
11. Dezember 2023
Der Kaiser erklärt ... den Rasen
Wie man es hinbekommt, dass der Rasen auf der Bühne von Barrie Koskys Jewegeni Onegin so natürlich aussieht, warum dieser Rasen feuerfest sein muss und ob ihm Regen etwas ausmacht – unser technischer Direktor Daniel Kaiser erklärt: den Rasen!
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Der Kaiser erklärt
2. Februar 2016
Eine Pointe von Tschaikowskys »Lyrischen Szenen« liegt in der Verweigerung opernhafter Äußerlichkeit. Barrie Kosky ist klug genug, das zu erkennen. Alle Regiemätzchen und virtuosen Knalleffekte hat sich der sonst so bilderstürmerische Regisseur jetzt in dieser atmosphärischen Inszenierung versagt. Umso stärker geht sie unter die Haut. Kosky verblüfft mit diesem Onegin als Meister einer einfühlsamen und brillant psychologisierenden Personenregie, wie wir sie etwa aus den großen Zeiten von Peter Stein an der Berliner Schaubühne kennen.
Unerwiderte Gefühle
Julia Spinola, Deutschlandfunk
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#KOBOnegin
2. Februar 2016
Kosky zeigt, was er auch kann: behutsam führen, das Innerste der Figuren ins Äußere der Protagonisten kehren...
Im Dickicht der Gefühle
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