Solist - Tenor
Tansel Akzeybek
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenIch wusste nicht einmal, wo das Opernhaus in Izmir steht. Und nun sagte mir jemand, dass ich das möglicherweise zu meinem Beruf machen könnte!
Weil es die Eltern Mitte der 80er Jahre nach über 20 Jahren in Deutschland wieder zurück in ihre türkische Heimat zog, verließ Tansel Akzeybek als Kleinkind seine Geburtsstadt Berlin in Richtung Izmir. Damals dachte noch niemand daran, dass Tansel einmal mit Singen sein Geld verdienen könnte. Fußball-Profi oder Zahnarzt – das waren die Optionen, die der junge Tansel für seine Zukunft sah. Bereits im Alter von sieben Jahren wurde er in die Jugendmannschaft von Altay Izmir aufgenommen. Aber eine Verletzung mit zwölf bremste dann doch die jugendliche Leidenschaft für den Fußball.
Schon in der Mittelschule hatte Tansel Akzeybek allerdings auch begonnen zu singen, einfach so, weil Freunde ihn immer mal wieder aufforderten, irgendeinen Popsong zu trällern. »Das Beste daran war, dass man die Mädels damit sehr beeindrucken konnte«, bekennt er grinsend. Ein Bekannter seiner Mutter war Musiklehrer an einer privaten Musikschule. Bei ihm erhielt Tansel seinen ersten richtigen Gesangsunterricht. »Du bist Tenor!«, sagte ihm der Lehrer geradeheraus und ermutigte ihn, weiterzumachen und zu studieren. »Operntenor – das war in der Vorstellung von meinen Freunden und mir ein dicker, schwitzender Mann, über den man allenfalls Witze gemacht hat. Ich wusste nicht einmal, wo das Opernhaus in Izmir steht. Und nun sagte mir jemand, dass ich das möglicherweise zu meinem Beruf machen könnte!« Aber nach nur drei Monaten Gesangsunterricht gab er schon erste Konzerte und schaffte kurz darauf auch die Aufnahmeprüfung am Konservatorium in Izmir. Bereits während der Studienzeit erhielt er eine Stelle im Chor der Staatsoper Izmir und sang dort auch erste kleine Solopartien.
Während des Militärdienstes entschloss er sich, seine Studien in Deutschland fortzusetzen. »Allerdings hatte ich mittlerweile all mein Deutsch verlernt. Es kam glücklicherweise sehr schnell zurück.« Nach Abschluss des Studiums in Lübeck ging dann alles recht schnell: Einem ersten Engagement bei den Festspielen in Eutin folgten Engagements am Theater Dortmund und dann an der Oper Bonn. Seit 2012 lebt er nun wieder in seiner alten Heimat. »Bald nach meinem Umzug war ich im Grünlingsweg in Britz-Süd, wo ich als Kind gelebt habe. Nach und nach kamen die Bilder aus meiner frühesten Kindheit zurück. Das ist schön!«
HEIMAT
Berlin, aufgewachsen in Izmir/Türkei
STUDIUM
Konservatorium IzmirMusikhochschule Lübeck
Berlin, aufgewachsen in Izmir/Türkei
STUDIUM
Konservatorium IzmirMusikhochschule Lübeck
CDs
Donizetti: Lucrezia Borgia (Unitel Classica),
D’Albert: Der Golem (Mdg ̶ New Arts International)
Ernesto Wolf-Ferrari: I quattro rusteghi (Rubicon)
DVDs
Richard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg (Deutsche Grammophon)
Tristan und Isolde sowie Parsifal (Bayreuther Festspiele)
Leoncavallo: Pagliacci (Sony Classical)
MEISTERKURSE BEI
Lia Lantieri
Katia Ricciarelli
René Kollo
WICHTIGE DIRIGENTEN
Christian Thielemann
Vasily Petrenko
Thomas Hengelbrock
Evelino Pido
Marek Janowski
Andris Nelsons
Hartmut Haenchen
WICHTIGE REGISSEUR:INNEN
Achim Freyer
Laurent Pelly
Daniele Abbado
Christine Mielitz
Jürgen Rose
Vera Nemirova
Frank Castorf
Barrie Kosky
Katharina Wagner
Pablo Larrain
VORHERIGE ENGAGEMENTS
Staatsoper Izmir
Theater Dortmund
Theater Bonn
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Paris (Die schöne Helena)
Lysander (Ein Sommernachtstraum)
Tony (West Side Story)
Pylades (Iphigenie auf Tauris)
Rinuccio (Gianni Schicchi)
Titelpartie in Fantasio, Almaviva (Il barbiere di Siviglia)
Orpheus (Orpheus in der Unterwelt)
Prinz Lilo-Taro (Die Blume von Hawaii)
Tamino (Die Zauberflöte)
ANDERSWO
Lindoro (L'italiana in Algeri)
Nemorino (L’elisir d’amore)
Don Ramiro (La Cenerentola)
Almaviva (Il barbiere di Siviglia)
Steuermann (Der fliegende Holländer)
Lysander (A Midsummernight’s dream)
Ernesto (Don Pasquale)
Froh (Das Rheingold)
AUSFLÜGE
Salzburger Osterfestspiele
Bayreuther Festspiele, Opéra Comique
Opéra National Lyon
Théâtre du Capitole Toulouse
Théâtre des Champs-Élysées
Lettische Nationaloper Riga
Teatro Municipal Santiago de Chile
Théâtre Royal de la Monnaie
Suntory Hall Tokyo
Seoul Art Center
Oper Graz, Shanghai Operahouse
Semperoper Dresden
Grand Théâtre de Genève
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
19. März 2025
Tänzer:innen für »Jesus Christ Superstar« gesucht
Im Herbst 2025 bringt die Komische Oper Berlin Andrew Lloyd Webbers Jesus Christ Superstar als mitreißendes Community-Projekt in den Hangar 4 des Flughafens Tempelhof. Neben Solist:innen, Tänzer:innen, Chorsolisten und dem Orchester der Komischen Oper stehen vor allem Berliner Freizeittänzer:innen im Mittelpunkt – also vielleicht auch Sie?
Das renommierte Kreativ-Team um Choreografin Sommer Ulrickson, Regisseur Andreas Homoki, Dirigent Koen Schoots und Bühnenbildner Philipp Stölzl inszeniert das Kult-Musical als spektakuläres Rockevent, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lässt. Gemeinsam bringen alle den Hangar 4 zum Beben!
In Kooperation mit dem Landestanzsportverband Berlin e.V. und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. lädt die Komische Oper Berlin alle Tanzbegeisterten ein, Teil dieser einzigartigen Produktion zu werden. Seien Sie dabei und gestalten Sie eine unvergessliche Show!
Das renommierte Kreativ-Team um Choreografin Sommer Ulrickson, Regisseur Andreas Homoki, Dirigent Koen Schoots und Bühnenbildner Philipp Stölzl inszeniert das Kult-Musical als spektakuläres Rockevent, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lässt. Gemeinsam bringen alle den Hangar 4 zum Beben!
In Kooperation mit dem Landestanzsportverband Berlin e.V. und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. lädt die Komische Oper Berlin alle Tanzbegeisterten ein, Teil dieser einzigartigen Produktion zu werden. Seien Sie dabei und gestalten Sie eine unvergessliche Show!
#KOBJesus
18. März 2025
Büro- und Atelierflächen zu vermieten
Während die Komische Oper Berlin temporär im Schillertheater untergekommen ist, gibt es Neuigkeiten von unserer Heimat in Berlin-Mitte. Im ehemaligen Funktionsgebäude der Komischen Oper Berlin stehen aktuell Räumlichkeiten für Büros und Ateliers zur Vermietung! Direkt an der Prachtstraße Unter den Linden gelegen, bietet das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1966 eine einzigartige Adresse im Herzen der Hauptstadt. Umgeben von renommierten Unternehmen, Botschaften und natürlich unserer Opernkasse Unter den Linden, vereint dieser Standort Geschichte, Kultur und Prestige in perfekter Lage.
15. März 2025
»Wenn nachts die Sonne schiene, wäre es keine Nacht mehr«
Eine Oper, die zur Legende wurde – und eine Frau, deren Leben und Leiden die Welt bis heute bewegt: Giuseppe Verdis La traviata erzählt die tragische Geschichte der Violetta Valéry, inspiriert von der realen Marie Duplessis, der berühmtesten Kurtisane des 19. Jahrhunderts. Ihre Schönheit, ihr Charme und ihr tragisches Schicksal wurden durch Alexandre Dumas’ Die Kameliendame verewigt – und fanden ihren ultimativen Ausdruck in Verdis ergreifender Musik. Doch La traviata ist mehr als ein Drama über Liebe und Verlust. Es ist eine bittere Anklage gegen die Doppelmoral der Gesellschaft, eine Reflexion über den Preis von Freiheit und Leidenschaft – und eine Oper, die mit jedem neuen Jahrhundert ihre Aktualität behauptet. Von der skandalösen Uraufführung bis zu den gefeierten Inszenierungen mit Maria Callas oder Anna Netrebko: Jede Generation hat ihre eigene Violetta, ihr eigenes Ringen um die große, unerreichbare Liebe. Was macht La traviata so einzigartig? Warum berührt uns Violettas Schicksal bis heute? Und welche Utopie steckt in Verdis Musik? Tauchen Sie ein in eine Geschichte voller Leidenschaft, Verzweiflung und unsterblicher Melodien.
#KOBTraviata
Einführung
15. März 2025
Ein Stück wie eine Lokomotive
Ein Mann verliert seine Nase – und die beginnt ein Eigenleben. Sie singt, tanzt und treibt ihren Besitzer in den Wahnsinn. Klingt absurd? Genau das ist Die Nase, Schostakowitschs surreale Oper nach Gogol. Barrie Kosky macht daraus ein explosives Spektakel aus schäbigem Varieté, Stadtchaos und musikalischem Wahnsinn. Hier steppen Nasen mit nackten Beinen, während Schostakowitschs Partitur rast und kracht. Mal furzt, mal schreit, mal jubiliert das Orchester. Kosky erschafft eine groteske Welt, in der Kowaljow seine Nase sucht – und dabei in Paranoia und Identitätskrisen versinkt. Im Interview erzählt er über seine Version dieses wilden Albtraums, der das Publikum mitreißt wie eine Lokomotive auf voller Fahrt.
#KOBNase
Interview
15. März 2025
Nase weg! So ein Schreck!
Ein Gesicht ohne Nase – ein Schock! Denn eine Nase steht für Würde, Macht und Scharfsinn. Und wurde deshalb oft geopfert, verspottet oder geformt. Im Krieg schlug man sie Gefangenen ab. Chirurgen kämpften darum, sie zu rekonstruieren. Und Künstler:innen machten sie zum Symbol: Gogol ließ sie eigenständig durch St. Petersburg wandern. Und Schostakowitsch brachte sie tanzend auf die Opernbühne. Eine Nase ist mehr als ein Körperteil. Sie erzählt Geschichten – in Die Nase über Paranoia, Identität und die absurde Willkür gesellschaftlicher Strukturen. Eine Einführung in die Nasologie.
#KOBNase
Einführung
14. März 2025
Verdi verurteilt seine Figuren nicht
Verdi erzählt vom Schicksal seiner Figuren mit unbestechlich klarem Blick auf ihre Absichten und emotionalen Konflikte. Violetta, Alfredo, Germont – sie alle sind Gefangene ihrer Zeit, ihrer Moral, ihrer Gefühle. Der Walzer, Sinnbild der rauschhaften Gesellschaft, zieht sich durch La traviata wie ein bittersüßer Puls: Er ist Tanz, Verführung, soziale Maske – und zugleich akustische Metapher der Tragödie Violettas. Verdi macht aus dem privaten Drama ein gesellschaftliches Beben, aus persönlicher Liebe eine universelle Erzählung. Ein Gespräch mit Dirigent Ainārs Rubiķis über Verdi, Violetta und die Ambivalenz des Walzers.
#KOBTraviata
Interview