Solistin - Sopran
Mirka Wagner
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenMein erster Opernbesuch: ich saß mit aufgerissenen Augen da und habe wie hypnotisiert auf die Bühne gestarrt ...
Nach ihrem Lieblingsfilm befragt, muss Mirka Wagner nicht lange überlegen: La vita è bella von und mit Roberto Benigni! »Ich habe damals die Oscar-Verleihung im Fernsehen gesehen, bei der Benigni den Oscar für seinen Film gewonnen hat. Da hatte ich La vita è bella noch gar nicht gesehen und dachte nur: Was für ein komischer Typ! Aber dann war ich fasziniert von dieser Ehrlichkeit und Fröhlichkeit, die der Film und sein Hauptprotagonist ausstrahlen, auch dann, wenn es eigentlich nichts mehr zu lachen gibt.« Fröhlichkeit und eine grundsätzlich positive Sicht auf die Dinge zeichnen auch Mirka Wagner aus. »Meine Eltern erzählen jedem von meinem ersten Opernbesuch.
Ich war damals schon ein ziemlicher Wirbelwind, und meine Eltern hatten sich viele Gedanken gemacht, ob ich das lange Stillsitzen durchhalte. Ich saß aber völlig regungslos, und sie waren sich sicher, dass ich eingeschlafen war, bis sie mich irgendwann angeschaut haben. Ich saß mit weit aufgerissenen Augen da und hab wie hypnotisiert auf die Bühne gestarrt: Die Kostüme, das Licht, diese unglaubliche Musik. So etwas hatte ich noch nie gesehen oder gehört. In dem Moment war ich mir sicher: Ich werde Opernsängerin.«
Als der Kinderchor der Hamburgischen Staatsoper neue Sänger suchte, war klar, dass Mirka Wagner Mitglied werden musste. Mit neun Jahren wurde sie in den Kinderchor aufgenommen, um ihn ganze zehn Jahre später, mit 19, zu verlassen, um zum Studium nach Berlin zu ziehen. »Ich hatte zwar in unzähligen Opern im Kinderchor mitgewirkt, muss aber zugeben, dass ich danach nur sehr selten eine Oper als Zuschauer erlebte. Wenn ich dann doch einmal im Publikum saß, dachte ich mir: »Irgendwas ist hier falsch. Ich schaue in die falsche Richtung«, lacht sie.
Die Liebe zur Musik prägt Mirka Wagners ganzes Leben – privat und beruflich. Und dabei spielt das Genre eigentlich gar keine Rolle. Ob Klassik oder Jazz, Rock oder Pop, Hauptsache, die Musik geht ins Herz. Ebenso vielseitig ist ihr musikalisches Schaffen: Mit der Aufnahme von Liedern für die Sesamstraße oder Werbejingles hat sie ihr Gesangsstudium mitfinanziert. »Wer jetzt mit Mastercard zahlt, kann gewinnen: Shoppen in Mailand und in die Scala!«, singt sie lachend auf die Melodie von »La donna è mobile«.
Der Anfang in Berlin war nicht unbedingt leicht. »Man sagt Künstlern ja immer nach, dass sie etwas durcheinander sind. Mein Kühlschrank war bis auf Senf und ein bisschen vertrocknetes Gemüse meist leer. Und wenn ich dann mal einkaufen war, hatte ich keine Ahnung, was ich mit den Lebensmitteln machen kann. Kochen musste ich erst einmal lernen.« Mittlerweile ist aber so etwas wie ein Hobby daraus geworden. Mirka kocht leidenschaftlich gerne, am liebsten für Freunde, türkisch oder italienisch, nach Rezept und »free-style«, meistens zu viel!
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2012.
HEIMAT
Hamburg
STUDIUM
Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin (bei Prof. Norma Sharp und Snezana Brzakovic)
Opernstudio Komische Oper Berlin
Berlin seit 2012.
HEIMAT
Hamburg
STUDIUM
Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin (bei Prof. Norma Sharp und Snezana Brzakovic)
Opernstudio Komische Oper Berlin
PREISE
2. Preis beim Bundeswettbewerb Gesang in der Sparte Oper/Operette
MEISTERKURSE BEI
Thomas Quasthoff
Julia Varady
Wolfram Rieger
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Despina (Così fan tutte)
Titelpartie in Der goldene Hahn von Nikolai Rimski-Korsakow
Berta (Der Barbier von Sevilla)
Musette (La Bohème)
Julia de Veert (Der Vetter aus Dingsda)
Marietta (Die Bajadere)
Parasja (Der Jahrmarkt von Sorotschinzi)
Jungfer Marianne Leitmetzerin (Der Rosenkavalier)
Noémie (Cendrillon)
Das Fräulein (Heute Nacht oder nie)
Wendy Darling (Peter Pan)
Briefträgerin Kathi (Im Weißen Rössl)
Frasquita (Carmen)
Gretel (Hänsel und Gretel)
Eurydike (Orpheus)
Mrs. Naidoo (Satyagraha)
Trauernde Frau (Die Nase)
Prinzessin Ninetta (Die Liebe zu drei Orangen)
Eine Schäferin / Die Fledermaus / Der Stuhl / Die Eule (Petruschka/L’Enfant et les Sortilèges)
Erste Dame (Die Zauberflöte)
Tatjana (Frühlingsstürme)
Yvonne Dschainah (Das Mädchen aus dem Tanzhaus)
Die gute Hexe des Nordens/Die gute Hexe des Südens/Die Königin der Feldmäuse/Glinda (Der Zauberer von Oz)
Pamina (Die Zaubermelodika)
Saffi (Der »Zigeuner«baron)
WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Lisa (Das Land des Lächelns, Theater Regensburg)Prinzessin Ninetta (Die Liebe zu den drei Orangen, Staatstheater am Gärtnerplatz)
Annina (Eine Nacht in Venedig, Staatsoperette Dresden)
Lisa (Das Land des Lächelns, Musikalische Komödie Leipzig)
AUSFLÜGE
Bregenzer Festspiele: Zwerg in der Uraufführung von Detlev Glanerts Solaris
Théâtre Nantes/Angers: Papagena(Die Zauberflöte)
Edinburgh Festival und Shanghai Grand Theater: 1. Dame (Die Zauberflöte)
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
22. November 2024
Offener Brief von Barrie Kosky
»Bitte schützen Sie unsere geliebte Komische Oper in der Behrenstraße!«, schreibt unser früherer Intendant Barrie Kosky in seinem offenen Brief an Bürgermeister Kai Wegner, Finanzsenator Stefan Evers und Kultursenator Joe Chialo. »Lassen Sie nicht zu, dass das Ihr Vermächtnis ist.«
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
#KOBSanierung
19. November 2024
Doppelte Katastrophe für die Komische Oper Berlin
Sparmaßnahmen der Berliner Landesregierung
»Trotz aller guten Argumente, die wir in den letzten Wochen und Monaten ausgetauscht haben, muss die Kultur insgesamt und die Komische Oper Berlin insbesondere überproportional massive Einsparungen hinnehmen. Und zwar nicht nur die Kürzungen von 9 % im laufenden Betrieb für 2025: Dazu kommt der Baustopp für die Sanierungsmaßnahmen unseres Stammhauses in der Behrenstraße.«, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin. »Ein Baustopp von zwei Jahren führt zu einer Verzögerung der Fertigstellung um mindestens vier Jahre! 10 Millionen Euro werden gespart, es werden Mehrkosten von etwa 250 Millionen Euro verursacht. Das ist ein Skandal!«.
#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
#KOBSanierung
25. November 2024
Einfach schöne Musik
Ein Gespräch mit Herbert Fritsch über die Leichtigkeit Neuer Musik, die Schönheit chaotischer Rhythmen und mitreißende Spielfreude
#KOBSiKo
21. November 2024
Ekelhaft, Gruselig, Lustig!
Stephen Sondheims Musical Sweeney Todd ist das »perfekte Ineinandergreifen von Text und Musik, … in seiner orchestralen Pracht eindeutig das wirkungsvollste«, sagt James Gaffigan. Im Interview spricht Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin über die musikalischen Einflüsse von Jazz, Bossa Nova bis Mozart und Mahler, Wagnerische Leitmotive und das Ertragen einer in der Tat ekelhaften Geschichte.
#KOBSweeneyTodd
Interview
19. November 2024
Mord ist sein Hobby
Makabrer Kannibalismus, grausame Vergewaltigungen und jede Menge Blut – all das assoziieren wohl die allerwenigsten mit einem kommerziellen Broadway-Musical. Und doch sind es genau diese Aspekte, welche Stephen Sondheims Musical-Thriller Sweeney Todd so faszinierend machen. Ganz ohne Irritationen ging das Erfolgsstück anfangs freilich nicht über die Bühne. Denn trotz acht Tony Awards und einem Broadwaylauf von 557 Aufführungen in seiner Premierensaison, stellte die Neuartigkeit des Werkes das Publikum vor Rätsel: Ist das jetzt ein Musical? Eine Oper? Ein Melodram? Eine Tragödie? Eine Komödie? Nicht nur mit zahllosen Morden konfrontiert uns das Werk, die Berge an Leichen werden auch noch zu Fleischpasteten verarbeitet und einer nichts ahnenden Kundschaft zum Essen serviert. Serienmorde und Kannibalismus – darf man über so etwas denn überhaupt lachen? Eine Einführung von Daniel Andrés Eberhard.
#KOBSweeneyTodd
Einführung
12. November 2024
Rules of Tragedy
Eigentlich spielt das Musical Sweeney Todd in einem viktorianischen London des 19. Jahrhunderts. Doch in Barrie Koskys Inszenierung präsentiert die Bühne sie als modernere Metropole, inspiriert vom Berlin der 1920er und 1930er Jahre und der Ära Margaret Thatchers. So mutiert dieses »Labyrinth der Hoffnungslosigkeit« auf der Bühne noch stärker zum Kampfplatz privilegierter Oberschicht und dem Milieu der Arbeiterklasse. Aus der Geschichte eines Rachefeldzugs wächst mit dem Musical »Sweeney Todd« an der Komischen Oper Berlin ein düster-komisches Panorama, das seinen Fokus auf das albtraumhafte Leben der Mittellosen in heutigen Großstädten setzt. Im Interview erzählt Regisseur Barrie Kosky, wie zwei fast sympathische Soziopathen –angetrieben von Leid und Rache – die feinsten Pasteten in einem solchen Moloch auftischen, wie viel Shakespeareanleihen in dem Musicalklassiker steckt, und wie überzeugend Horror und Komödie miteinander harmonieren können.
#KOBSweeneyTodd
Interview