Regisseur und Bühnenbildner
Kirill Serebrennikov
In der Saison 24/25 inszeniert Kirill Serebrennikov Don Carlo a der Wiener Staatsoper, Leben mit einem Idioten von Alfred Schnittke an der Oper Zürich, Don Giovanni/Requiem an der Komischen Oper Berlin und kehrt an die De Nederlandse Opera Amsterdam mit Boris Godunov zurück.
Kirill Serebrennikov wurde in Rostov-on-Don geboren und schloss hier 1992 sein Physikstudium ab. Während des Studiums nahm er autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner auf.
Salome an der Oper Stuttgart sowie Il barbiere di Siviglia an der Komischen Oper Berlin waren erste, viel beachtete Arbeiten, die Kirill Serebrennikov einem Publikum außerhalb Russlands präsentieren konnte.
Kirill Serebrennikov wurde in Rostov-on-Don geboren und schloss hier 1992 sein Physikstudium ab. Während des Studiums nahm er autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner auf.
Salome an der Oper Stuttgart sowie Il barbiere di Siviglia an der Komischen Oper Berlin waren erste, viel beachtete Arbeiten, die Kirill Serebrennikov einem Publikum außerhalb Russlands präsentieren konnte.
Zusammen mit Teodor Currentzis erarbeitete Kirill Serebrennikov Mysterion (nach Carl Orffs De temporum fine comedia) und das Benefiz-Projekt Requiem (von Alexei Sioumak), bei dem er auch als Autor verantwortlich zeichnete. Weitere Opernproduktionen waren Falstaff am Mariinsky-Theater St. Petersburg, Le coq d’or am Bolschoi Moskau und American Lulu bei den Wiener Festwochen.
Seine Interpretation von Cosi fan tutte an der Oper Zürich im Herbst 2018 wurde als Sensationserfolg gefeiert, ebenso wie seine Nabucco-Produktion an der Staatsoper Hamburg im Frühjahr 2019 und seine Inszenierung von Il barbiere di Siviglia am Theater Basel im Herbst 2019. Im März 2020 debütierte Kirill Serebrennikov mit seinem ersten Schauspiel in Deutschland mit einer Inszenierung der Bearbeitung von Giovanni Boccaccios Decamerone am Deutschen Theater Berlin. Seine Interpretation von Parsifal in einer Neuproduktion an der Wiener Staatsoper im April 2021 wurde ebenso von Publikum und Medien gefeiert. Weitere Erfolge waren im Herbst 2021 Die Nase an der Bayerischen Staatsoper und im Juni 2022 Der Freischütz an der De Nederlandse Opera Amsterdam.
An der Komischen Oper Berlin inszeniert er den Da-Ponte-Zyklus von Mozart beginnend mit Così fan tutte (2023), gefolgt von Le nozze di Figaro (2024). In der darauffolgenden Saison inszeniert er Lohengrin an der Opéra de Paris.
Für sein Filmschaffen wie The Student wurde Kirill Serebrennikov beim Filmfestival in Cannes 2016 ausgezeichnet. Weitere Filme wie The Swallow, Mysteries of the Storm, Playing the Victim, The Diary of a Murderer wurden bei den Filmfestivals in Rom, Locarno und Venedig gezeigt und für den Goldenen Löwen sowie für den Grand Prix of Kinotavr in Sochi nominiert.
Kirill Serebrennikov brachte nicht nur zahlreiche Klassiker der russischen Literatur auf die Bühne, sondern auch Werke von Shakespeare über Brecht bis hin zum irischen Dramatiker Martin McDonagh. Seine Inszenierung Plastilin von Wassilij Sigarew wurde von arte aufgezeichnet und zu zahlreichen europäischen Theaterfestivals eingeladen.
2011 gründete Serebrennikov er in Moskau ein experimentelles Werkstatt-Projekt »Plattform«.
Als Künstlerischer Direktor des Studio Seven, ein Kollektiv junger Künstler, inszenierte er u. a. Ein Sommernachtstraum und Carrolls Die Jagd nach dem Schnatz. Das Studio Seven wurde Teil des Gogol Center’s, dessen künstlerischer Leiter Kirill Serebrennikov von 2012 bis 2021 war.
Das Gogol Center in Moskau ist ein genreübergreifendes Theaterlabor und Solitär in der russischen Kulturlandschaft. Hier inszenierte er u. a Tote Seelen von Gogol, eine Musicaladaption von Duncan Sheik, dem Frühlingserwachen von Frank Wedekind zugrunde liegt sowie Machine Müller, in Anlehnung an Heiner Müllers Hamletmaschine in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut.
Kirill Serebrennikov wurde im April 2019 mit der Goldenen Maske für seine Inszenierung des Balletts Nureyew am Bolschoi Theater und für die Inszenierung von Puschkins Kleine Tragödien am Gogol Center ausgezeichnet.
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
19. März 2025
Tänzer:innen für »Jesus Christ Superstar« gesucht
Im Herbst 2025 bringt die Komische Oper Berlin Andrew Lloyd Webbers Jesus Christ Superstar als mitreißendes Community-Projekt in den Hangar 4 des Flughafens Tempelhof. Neben Solist:innen, Tänzer:innen, Chorsolisten und dem Orchester der Komischen Oper stehen vor allem Berliner Freizeittänzer:innen im Mittelpunkt – also vielleicht auch Sie?
Das renommierte Kreativ-Team um Choreografin Sommer Ulrickson, Regisseur Andreas Homoki, Dirigent Koen Schoots und Bühnenbildner Philipp Stölzl inszeniert das Kult-Musical als spektakuläres Rockevent, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lässt. Gemeinsam bringen alle den Hangar 4 zum Beben!
In Kooperation mit dem Landestanzsportverband Berlin e.V. und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. lädt die Komische Oper Berlin alle Tanzbegeisterten ein, Teil dieser einzigartigen Produktion zu werden. Seien Sie dabei und gestalten Sie eine unvergessliche Show!
Das renommierte Kreativ-Team um Choreografin Sommer Ulrickson, Regisseur Andreas Homoki, Dirigent Koen Schoots und Bühnenbildner Philipp Stölzl inszeniert das Kult-Musical als spektakuläres Rockevent, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwimmen lässt. Gemeinsam bringen alle den Hangar 4 zum Beben!
In Kooperation mit dem Landestanzsportverband Berlin e.V. und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund e.V. lädt die Komische Oper Berlin alle Tanzbegeisterten ein, Teil dieser einzigartigen Produktion zu werden. Seien Sie dabei und gestalten Sie eine unvergessliche Show!
#KOBJesus
18. März 2025
Büro- und Atelierflächen zu vermieten
Während die Komische Oper Berlin temporär im Schillertheater untergekommen ist, gibt es Neuigkeiten von unserer Heimat in Berlin-Mitte. Im ehemaligen Funktionsgebäude der Komischen Oper Berlin stehen aktuell Räumlichkeiten für Büros und Ateliers zur Vermietung! Direkt an der Prachtstraße Unter den Linden gelegen, bietet das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1966 eine einzigartige Adresse im Herzen der Hauptstadt. Umgeben von renommierten Unternehmen, Botschaften und natürlich unserer Opernkasse Unter den Linden, vereint dieser Standort Geschichte, Kultur und Prestige in perfekter Lage.
15. März 2025
»Wenn nachts die Sonne schiene, wäre es keine Nacht mehr«
Eine Oper, die zur Legende wurde – und eine Frau, deren Leben und Leiden die Welt bis heute bewegt: Giuseppe Verdis La traviata erzählt die tragische Geschichte der Violetta Valéry, inspiriert von der realen Marie Duplessis, der berühmtesten Kurtisane des 19. Jahrhunderts. Ihre Schönheit, ihr Charme und ihr tragisches Schicksal wurden durch Alexandre Dumas’ Die Kameliendame verewigt – und fanden ihren ultimativen Ausdruck in Verdis ergreifender Musik. Doch La traviata ist mehr als ein Drama über Liebe und Verlust. Es ist eine bittere Anklage gegen die Doppelmoral der Gesellschaft, eine Reflexion über den Preis von Freiheit und Leidenschaft – und eine Oper, die mit jedem neuen Jahrhundert ihre Aktualität behauptet. Von der skandalösen Uraufführung bis zu den gefeierten Inszenierungen mit Maria Callas oder Anna Netrebko: Jede Generation hat ihre eigene Violetta, ihr eigenes Ringen um die große, unerreichbare Liebe. Was macht La traviata so einzigartig? Warum berührt uns Violettas Schicksal bis heute? Und welche Utopie steckt in Verdis Musik? Tauchen Sie ein in eine Geschichte voller Leidenschaft, Verzweiflung und unsterblicher Melodien.
#KOBTraviata
Einführung
15. März 2025
Ein Stück wie eine Lokomotive
Ein Mann verliert seine Nase – und die beginnt ein Eigenleben. Sie singt, tanzt und treibt ihren Besitzer in den Wahnsinn. Klingt absurd? Genau das ist Die Nase, Schostakowitschs surreale Oper nach Gogol. Barrie Kosky macht daraus ein explosives Spektakel aus schäbigem Varieté, Stadtchaos und musikalischem Wahnsinn. Hier steppen Nasen mit nackten Beinen, während Schostakowitschs Partitur rast und kracht. Mal furzt, mal schreit, mal jubiliert das Orchester. Kosky erschafft eine groteske Welt, in der Kowaljow seine Nase sucht – und dabei in Paranoia und Identitätskrisen versinkt. Im Interview erzählt er über seine Version dieses wilden Albtraums, der das Publikum mitreißt wie eine Lokomotive auf voller Fahrt.
#KOBNase
Interview
15. März 2025
Nase weg! So ein Schreck!
Ein Gesicht ohne Nase – ein Schock! Denn eine Nase steht für Würde, Macht und Scharfsinn. Und wurde deshalb oft geopfert, verspottet oder geformt. Im Krieg schlug man sie Gefangenen ab. Chirurgen kämpften darum, sie zu rekonstruieren. Und Künstler:innen machten sie zum Symbol: Gogol ließ sie eigenständig durch St. Petersburg wandern. Und Schostakowitsch brachte sie tanzend auf die Opernbühne. Eine Nase ist mehr als ein Körperteil. Sie erzählt Geschichten – in Die Nase über Paranoia, Identität und die absurde Willkür gesellschaftlicher Strukturen. Eine Einführung in die Nasologie.
#KOBNase
Einführung
14. März 2025
Verdi verurteilt seine Figuren nicht
Verdi erzählt vom Schicksal seiner Figuren mit unbestechlich klarem Blick auf ihre Absichten und emotionalen Konflikte. Violetta, Alfredo, Germont – sie alle sind Gefangene ihrer Zeit, ihrer Moral, ihrer Gefühle. Der Walzer, Sinnbild der rauschhaften Gesellschaft, zieht sich durch La traviata wie ein bittersüßer Puls: Er ist Tanz, Verführung, soziale Maske – und zugleich akustische Metapher der Tragödie Violettas. Verdi macht aus dem privaten Drama ein gesellschaftliches Beben, aus persönlicher Liebe eine universelle Erzählung. Ein Gespräch mit Dirigent Ainārs Rubiķis über Verdi, Violetta und die Ambivalenz des Walzers.
#KOBTraviata
Interview