»Ist dies auch Wahnsinn, hat es doch Methode.«
Hamlet
Ambroise Thomas
William Shakespeares Tragödie Hamlet als intimer Blick in die inneren Zerrissenheiten seiner prominenten Hauptfiguren Hamlet und Ophélie in einer ebenso poetischen wie grandiosen Repräsentantin der französischen Oper Ende des 19. Jahrhunderts.
Nur zwei Wochen nachdem der König gestorben ist, verkünden Fanfaren die Hochzeit der Witwe Gertrude mit seinem Bruder Claudius. Hamlet, Sohn des Königs, weigert sich, den Feierlichkeiten beizuwohnen – zu sehr plagt ihn der Verlust, zu früh kommt die neue Heirat. Ophélie verstört das mal gleichgültige, mal abweisende Verhalten ihres Geliebten. Verfällt er dem Wahnsinn? Liebt er sie nicht mehr? Tatsächlich verrät der Geist seines verstorbenen Vaters Hamlet: »Der neue König, sein Bruder Claudius, ist der Mörder.« Von Rachegedanken in Rage versetzt, widersetzt sich Hamlet dem höfischen Machtgefüge.
Ambroise Thomas’ Drame lyrique Hamlet erkundet die Seelenwelten der Figuren, mit einer poetischen und komplexen Musiksprache, die in der Wahnsinnsarie Ophélies, kulminiert. Regisseurin Nadja Loschky inszeniert diese Oper, die von schaurigen Friedhofs-begegnungen über vergnügte Tänze hin zu intimen und musikalisch anmutigen Szenen alles aufbietet, was die französische Oper Ende des 19. Jahrhunderts zu bieten hat, mit großer musikalischer Sensibilität als fein-fühlige Gesellschaftsstudie.
Übrigens
William Shakespeares Dramen interpretierten über die Jahrhunderte zahlreiche Komponist:innen. Mehr davon ist im Sinfoniekonzert »Sein oder Nichtsein?« zu erleben.
1. AKT
Der alte König ist kaum zwei Monate tot, da heiratet seine Witwe Gertrude dessen Bruder, den neuen König Claudius. Hamlet stellt sich gegen die verfrühte Heirat seiner Mutter und will den Hof verlassen. Doch Ophélie überredet Hamlet zum Bleiben und sie versprechen sich ewige Liebe. Der Bruder Ophélies, Laërte, vertraut Hamlet seine Schwester an, da er zum Kriegsdienst einberufen ist. Als sich alle zur Hochzeitsfeier des neuen Königspaars begeben, bleibt Hamlet zurück.
Der alte König ist kaum zwei Monate tot, da heiratet seine Witwe Gertrude dessen Bruder, den neuen König Claudius. Hamlet stellt sich gegen die verfrühte Heirat seiner Mutter und will den Hof verlassen. Doch Ophélie überredet Hamlet zum Bleiben und sie versprechen sich ewige Liebe. Der Bruder Ophélies, Laërte, vertraut Hamlet seine Schwester an, da er zum Kriegsdienst einberufen ist. Als sich alle zur Hochzeitsfeier des neuen Königspaars begeben, bleibt Hamlet zurück.
Marcellus und Horatio berichten Hamlet von einer Begegnung mit dem Geist des toten Königs. Wie vermutet erscheint er um Mitternacht erneut und erzählt seinem Sohn Hamlet, dass er von Claudius und Gertrude vergiftet wurde. Er fordert Hamlet zur Rache an Claudius auf. Seine Mutter aber soll er verschonen.
2. AKT
Ophélie bedrückt Hamlets zunehmende Distanziertheit und sie überlegt, in ein Kloster zu gehen. Königin Gertrude beschwört Ophélie zu bleiben, um Hamlet zur Besinnung zu bringen. Insgeheim fürchtet Gertrude, dass Hamlet die Wahrheit über den Tod des alten Königs kennt. Tatsächlich lässt Hamlet den Mord an seinem Vater als Schauspiel am Hof vorführen, um Claudius und Gertrude als Mörder:innen zu entlarven. An Claudius’ bleichem Gesicht meint Hamlet, den Täter zu erkennen. Im entstehenden Tumult flieht der König.
3. AKT
Hamlet sinniert über Leben und Tod: Sein oder Nichtsein? Als Claudius erscheint, versteckt sich Hamlet und erfährt, dass Ophélies Vater Polonius als Komplize in den Mord eingeweiht war. Gertrude präsentiert Hamlet seine Braut Ophélie. Von seinem Wissen um ihren Vater geplagt, weist Hamlet Ophélie zurück und löst die Verlobung. Gertrude versucht, ihren Sohn zur Vernunft zu bringen, doch Hamlet bezichtigt seine Mutter des Mordes. Der Geist erscheint und erinnert ihn daran, seine Mutter zu verschonen.
4. UND 5. AKT
Ophélie hat den Palast verlassen. Von Hamlets Zurückweisung verletzt, steigert sie sich in einen Wahn und bringt sich um. Hamlet wirft sich sein Verhalten Ophélie gegenüber vor. Noch weiß er nichts von ihrem Tod. Da erscheint Laërte und beschuldigt Hamlet, seine Liebe nur vorgetäuscht zu haben. Er fordert Hamlet zum Kampf heraus, doch der nahende Trauerzug unterbricht sie. Claudius, Gertrude und der gesamte Hof erscheinen. Als die Leiche enthüllt wird, erkennt Hamlet Ophélie. Er macht den Mordkomplott für ihren Tod verantwortlich und will sich das Leben nehmen. Der Geist erscheint und mahnt seinen Sohn zur Rache. Hamlet tötet Claudius und wird zum neuen König ausgerufen.
Oper in fünf Akten [1868]
Libretto von Michel Carré und Jules Barbier
Libretto von Michel Carré und Jules Barbier
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
Musikalische Leitung
Marie Jacquot/Erina Yashima
Inszenierung
Bühnenbild
Etienne Pluss
Kostüme
Konzeptionelle Mitarbeit
Yvonne Gebauer
Dramaturgie
Choreographie
Licht
Claudius, König von Dänemark
Die Königin Gertrude
Hamlet
Der Geist
Polonius
Laërte
José Simerilla Romero/Caspar Singh
Ophélie
Marcellus
Horatio
Erster Totengräber
Zweiter Totengräber
Yorick, der Narr
Claudius Double
Andrii Zubchevskyi
Gertrude Double
Claudia Greco
Hamlet Double
Lorenzo Soragni
Ophélie Double
Ana Dordevic
Geist Double
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