Presseservice
Die Komische Oper Berlin zieht ins Schillertheater
Der Countdown läuft!
Ein vielfältiges und opulentes Programm bis zum 10. Juni in der Behrenstraße
Der sanierungsbedingte Umzug der Komischen Oper Berlin ins Schillertheater steht kurz bevor — höchste Zeit, sich gebührend vom Stammhaus in der Behrenstraße zu verabschieden! Mit dem Händel-Festival »Mehr Opulenz!« und der Premiere von Saul am 27. Mai 2023 als glänzendem Höhepunkt, sowie den Wiederaufnahmen der erfolgreichen Inszenierungen von »Semele« und »Xerxes«, feiert das Haus den Wonnemonat Mai in all seiner Pracht.
Am Nachmittag der Saul-Premiere wird um 16.30 Uhr der Bildband »Komische Oper Berlin – Portrait« von Heidi Specker vorgestellt. Im Gespräch mit Ko-Intendantin Susanne Moser stellt die renommierte Fotografin, die in Berlin lebt und arbeitet, ihren ganz persönlichen Blick auf die Komische Oper Berlin vor. Speckers Aufnahmen zeigen alltägliche und selten wahrgenommenen Perspektiven — skurril, radikal, poetisch — und halten so den besonderen Geist des Hauses am Vorabend der Generalsanierung fest.
Am Nachmittag der Saul-Premiere wird um 16.30 Uhr der Bildband »Komische Oper Berlin – Portrait« von Heidi Specker vorgestellt. Im Gespräch mit Ko-Intendantin Susanne Moser stellt die renommierte Fotografin, die in Berlin lebt und arbeitet, ihren ganz persönlichen Blick auf die Komische Oper Berlin vor. Speckers Aufnahmen zeigen alltägliche und selten wahrgenommenen Perspektiven — skurril, radikal, poetisch — und halten so den besonderen Geist des Hauses am Vorabend der Generalsanierung fest.
Noch bis zum 10. Juni wird auf der Bühne in der Behrenstraße gespielt und jeden Abend gemeinsam Abschied genommen von dem Ort, der seit über 75 Jahren das künstlerische Zuhause der Komischen Oper Berlin ist. Umzugsbedingt endet die Spielzeit bereits im Juni, doch auch im letzten Monat am Stammhaus gibt es noch einige ganz besondere Highlights für das Publikum: Am 10. Juni — nach der letzten Vorstellung in der Behrenstraße — wird im Foyer der Komischen Oper Berlin gefeiert, um noch einmal gemeinsam die Erinnerungen an all die schillernden, prickelnden und ergreifenden Momente wachzurufen.
Denn dieser Abschied ist auch ein Aufbruch! In der nächsten Spielzeit startet die Reise der Komischen Oper Berlin nicht nur ins Schillertheater, sondern auch in Richtung der zahlreichen Bühnen in Mitte, Neukölln, Tempelhof und Reinickendorf.
Und damit die Umzugskisten nicht allzu schwer werden, hat die Kostümabteilung ausgemistet und trennt sich von Kostümen, Perücken, Kleidern, Röcken, Hosen, Jacken, Hüten, Gürteln, Handschuhen und Kinderkostümen aus Inszenierungen, die nicht mehr auf dem Spielplan stehen. Die Preise liegen zwischen 1 € und 200 €. Der Kostümverkauf findet am 16. und 17. Juni, jeweils von 16 bis 20 Uhr, statt.
Kartenvorverkauf und Service:
www.komische-oper-berlin.de
oder (030) 47 99 74 00
Von der Schwermut des Mächtigen
Saul
Das dreitägige Händel-Festival »Mehr Opulenz!« am Pfingstwochenende wird zweifellos der Höhepunkt des Wonnemonats an der Komischen Oper Berlin! Mit der Premiere von Händels dramatischem Oratorium »Saul« am 27. Mai ist ein starker Auftakt garantiert — ein weiteres von Händels hierzulande selten aufgeführten Oratorien, diesmal als große szenische Inszenierung in der Regie des Berliner Opern- und Filmregisseurs Axel Ranisch!
Und »Saul« ist die letzte Premiere der Komischen Oper Berlin in ihrem Stammhaus an der Behrenstraße: Am Premieren-Nachmittag stellen wir um 16.30 Uhr im Foyer der Bildband »Komische Oper Berlin – Portrait« von Heidi Specker im Gespräch mit Ko-Intendantin Susanne Moser vor.
Und »Saul« ist die letzte Premiere der Komischen Oper Berlin in ihrem Stammhaus an der Behrenstraße: Am Premieren-Nachmittag stellen wir um 16.30 Uhr im Foyer der Bildband »Komische Oper Berlin – Portrait« von Heidi Specker im Gespräch mit Ko-Intendantin Susanne Moser vor.
Von strahlenden Triumphchören über das prophetische Wispern der gespenstischen Hexe von Endor bis zum würdevollen Trauermarsch – Händel bietet in »Saul« alles auf, um der dramatischen Geschichte des in sich zerrissenen Herrschers Saul, der den Hirten David zunächst erhöht, um in ihm zuletzt den eigenen Niedergang zu erkennen, musikalisch gerecht zu werden. Regisseur Axel Ranisch beschreibt im alttestamentarischen Stoff die Tragödie einer Familie, in der das Auftreten eines jungen Außenseiters all ihre Selbstverständlichkeiten in den Grundfesten erschüttert.
»Saul« ist die letzte Premiere der Komischen Oper Berlin in ihrem Stammhaus an der Behrenstraße. Am Premieren-Nachmittag wird um 16.30 Uhr im Foyer der Bildband »Komische Oper Berlin – Portrait« von Heidi Specker vorgestellt. Im Gespräch mit Ko-Intendantin Susanne Moser stellt die renommierte in Berlin lebende und arbeitende Fotografin ihren ganz persönlichen Blick auf die Komische Oper Berlin vor. Speckers Aufnahmen zeigen alltägliche und selten wahrgenommenen Perspektiven - skurril, radikal, poetisch - und halten so den besonderen Geist des Hauses am Vorabend der Generalsanierung fest und in Erinnerung.
Zwei Kammerkonzerte sowie weitere Aufführungen der erfolgreichen Inszenierungen von »Xerxes« und »Semele« machen das Händel-Festival »Mehr Opulenz!« am 28. und 29. Mai komplett: Am 28. Mai präsentieren Ensemble- und Orchestermitglieder der Komischen Oper Berlin beim Kammerkonzert »Barock!« einige der bekanntesten Werke jener Epoche, u.a. von Christoph Willibald Gluck, Karl Friedrich Abel und Georg Friedrich Händel. Am nächsten Tag folgt das Kontrastprogramm, wenn es heißt: »Alles außer Händel!«. Britische Komponist:innen des 20. Jahrhunderts stehen bei diesem Kammerkonzert im Mittelpunkt. Rebecca Clarke, Ralph Vaughan Williams und Benjamin Britten dürften für die meisten Hörer:innen nicht unmittelbar mit Georg Friedrich Händel verknüpft sein und erfreuen die Gemüter doch ebenso sehr.
Frühjahrstagung der Deutschsprachigen Opernkonferenz in Berlin vom 4. bis 6. Mai 2023
Deutschsprachige Opernkonferenz fordert Ausgleich der Tarifabschlüsse
Vom 4. bis 6. Mai 2023 trafen sich die Intendant:innen, Operndirektor:innen und Geschäftsführenden Direktor:innen der deutschsprachigen Opernkonferenz (DOK) in Berlin. Der 1957 gegründete Zusammenschluss der 13 größten Opernhäuser im deutschsprachigen Raum sowie drei assoziierten Mitgliedsbühnen aus London, Mailand und Paris ist das zentrale Forum für den Austausch der Leitungsteams. Zweimal jährlich tagt die DOK im Beisein des Deutschen Bühnenvereins zum Austausch über aktuelle Themen und Herausforderungen.
Gastgeberin war dieses Mal die Komische Oper Berlin. Insgesamt beteiligten sich 35 Intendant:innen, Operndirektor:innen und Geschäftsführende Direktor:innen am fachlichen Austausch und den Diskussionen im Plenum. Sie wurden vom neuen Berliner Kultursenator Joe Chialo begrüßt. Susanne Moser, Ko-Intendantin und Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin und Vorsitzende der Deutschsprachigen Opernkonferenz: „Wir freuen uns als Komische Oper Berlin sehr, noch einmal in der Behrenstraße Gastgeberin der Tagung sein zu dürfen, bevor unser Haus ab August umfassend saniert, modernisiert und erweitert wird.“
Gastgeberin war dieses Mal die Komische Oper Berlin. Insgesamt beteiligten sich 35 Intendant:innen, Operndirektor:innen und Geschäftsführende Direktor:innen am fachlichen Austausch und den Diskussionen im Plenum. Sie wurden vom neuen Berliner Kultursenator Joe Chialo begrüßt. Susanne Moser, Ko-Intendantin und Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin und Vorsitzende der Deutschsprachigen Opernkonferenz: „Wir freuen uns als Komische Oper Berlin sehr, noch einmal in der Behrenstraße Gastgeberin der Tagung sein zu dürfen, bevor unser Haus ab August umfassend saniert, modernisiert und erweitert wird.“
Im Fokus der gemeinsamen Gespräche an der Komischen Oper Berlin standen die aktuellen Tarifabschlüsse im Öffentlichen Dienst und damit auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der nächsten Jahre: die Folgen der Pandemie, sowie des Krieges in der Ukraine und damit zusammenhängender Faktoren, wie die Energiekrise und steigende Kosten vor allem der Gehälter und Löhne.
Susanne Moser: „Besonders vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise und hohen Inflation, ist es enorm wichtig für unsere Opernhäuser wie für alle Kultureinrichtungen, dass die Tariferhöhungen in Gänze von den öffentlichen Rechtsträgern übernommen werden! Die zu erwartenden Kostensteigerungen sind in einer Größenordnung, die nicht einmal ansatzweise in den Häusern aufgefangen werden können. - Wir rufen die öffentlichen Rechtsträger daher auf, die Zuwendungen um diese Tariferhöhungen anzuheben. Nur so können wir unsere Kunst, die in diesen widersprüchlichen Zeiten für die Menschen wichtiger ist, denn je, weiter ausüben und zu ihnen bringen.“
Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Senator für Kultur und Medien der Stadt Hamburg: „Kultureinrichtungen befinden sich in einer ambivalenten Situation: Die Lust auf Kultur kehrt zurück, doch zugleich sind die Herausforderungen der aktuellen Krisen enorm. Der Austausch über bessere Strategien in der Publikumsentwicklung oder über die Gestaltung guter Arbeitsbedingungen ist wichtig. Vor allem aber geht es aktuell darum, die Relevanz der Kunst konkret erfahrbar zu machen und Räume zu schaffen, in denen das, was noch nicht ist, gedacht, gespielt und gespürt werden kann. Das ist die Grundlage dafür, dass wir ein echtes Bündnis mit unserem Publikum schaffen können.“
Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins ergänzt: „Der aktuelle Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst stellt alle Bühnen vor große Herausforderungen. Hier braucht es den Schulterschluss mit den jeweiligen Trägern: dieser Abschluss nimmt uns alle gemeinsam in die Verantwortung.“
Der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo: „Ich kann Ihnen für Berlin – als Stadt der 3 Opernhäuser – versichern, dass die Existenz aller 3 Häuser einschließlich Staatsballett unter dem Dach der Stiftung Oper auch unter dem neuen Senat gesichert ist. Seit der Gründung der Stiftung Oper 2004 hat sich Berlin immer zu seinen 3 großen Opernhäusern bekannt. Dieses Bekenntnis gilt einerseits dem einzigartigen historisch gewachsenen Status quo. Andererseits ist es auch ein klares Bekenntnis zur Oper als wichtigem kulturellen Arbeitgeber der Stadt mit insgesamt fast 2.000 Beschäftigten. Fast 600.000 Gäste im letzten Jahr sind ein tolles Aushängeschild für die harte Arbeit und den Erfolg all derer, die an den Häusern, vor und hinter den Kulissen tätig sind.“
Spielzeit 2022/23
Jephtha (konzertant)
»Von der Tragik, die Lösung vergessen zu haben«
Der Mai an der Komischen Oper Berlin steht ganz im Zeichen des Barocks: mit Premieren und Wiederaufnahmen von Werken Georg Friedrich Händels und dem Festival Mehr Opulenz! als Highlight feiert das Haus den Wonnemonat in all seiner Pracht:
Georg Friedrich Händel
Jephtha
Musikalische Leitung: Christian Curnyn, Chöre: David Cavelius
Nur einmal am 7. Mai!
Mehr Opulenz! Das Händel-Festival vom 27.-29. Mai
Georg Friedrich Händel
Semele
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel, Inszenierung: Barrie Kosky
27. April, 1., 5., 19., 26., 28. Mai und 6. Juni
Georg Friedrich Händel
Xerxes
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel, Inszenierung: Stefan Herheim
12., 21., 29. Mai, 3. und 8. Juni
Georg Friedrich Händel
Jephtha
Musikalische Leitung: Christian Curnyn, Chöre: David Cavelius
Nur einmal am 7. Mai!
Mehr Opulenz! Das Händel-Festival vom 27.-29. Mai
Georg Friedrich Händel
Semele
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel, Inszenierung: Barrie Kosky
27. April, 1., 5., 19., 26., 28. Mai und 6. Juni
Georg Friedrich Händel
Xerxes
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel, Inszenierung: Stefan Herheim
12., 21., 29. Mai, 3. und 8. Juni
Während Saul am Anfang von Händels dramatischen Oratorien steht, so bildet Jephtha deren Abschluss. Jephtha, das letzte dramatische Oratorium, das Georg Friedrich Händel verfasste, steht am 7. Mai auf unserem Programm. Bei der Komposition war Händel bereits 66 Jahre alt, gesundheitlich stark angeschlagen und arbeitete dennoch unermüdlich weiter. Das Pflichtbewusstsein Jephthas, der beinahe sein Liebstes opfert, weil er den weniger schmerzhaften Weg schlicht vergessen hat, mag ihm nicht fremd gewesen sein.Grundlage des Librettos ist die alttestamentarische Geschichte um den Feldherrn und Richter Jephtha. Im Gegensatz zur Bibel, in der Iphis geopfert wird, hat Händels Librettist Thomas Morell den Schluss der Geschichte geändert, sodass Iphis nicht sterben muss. Diese Änderung hängt mit der im 18. Jahrhundert immer bedeutender werdenden Vorstellung eines vergebenden Gottes anstelle eines rächenden Gottes zusammen, wie sie zum Beispiel auch in Mozarts Oper Idomeneo zu finden ist.
Der Kriegsheld Jephtha kehrt triumphierend aus der Schlacht zurück. Im Falle eines Sieges hatte er gelobt, das Erste, was ihm in der Heimat begegnet, zu weihen oder Gott zu opfern. Bei seiner Rückkehr eilt ihm als Erste die geliebte Tochter Iphis entgegen. Jephtha ist entschlossen, sein schreckliches Gelöbnis umzusetzen und seine Tochter zu opfern. Auch Iphis beugt sich demütig ihrem Schicksal. Einzig die Priester zögern, bis zuletzt die Engel des Herrn erscheinen und Iphis dem Dienste Gottes weihen. So bleibt Jephthas Gelöbnis ungebrochen, Iphis kann am Leben bleiben und Mutter und Volk sind überglücklich.
Jephtha ist Georg Friedrich Händels letztes Oratorium, das weitgehend aus neukomponiertem Material besteht. Trotz diverser Anleihen bei anderen Kompositionen sind die Figuren musikalisch klar gezeichnet: Der tapfere Jephtha, die jugendliche Iphis, die gram-gebeugte Mutter Storgè, all diese treten allein durch Händels Tonsprache klar vor Augen.
Der erfahrene Barock-Spezialist Christian Curnyn entfesselt in seinem Dirigat die ganze theatrale Kraft des Werkes heraus, auch in seiner konzertanten Aufführung. Dafür garantiert nicht zuletzt die Besetzung um den britischen Tenor Andrew Staples, der mit kraftvoll-klarem Timbre Jephtha seine aufrichtige Stimme leiht.
Spielzeit 2023/24
Raus aus dem Haus, rein in die Stadt – die Komische Oper (jetzt acht Mal in) Berlin!
Das Stammhaus der Komischen Oper Berlin in der Behrenstraße wird saniert und zukunftsfähig gemacht! Daraus ergibt sich für das kleinste der drei großen Berliner Opernhäuser die Chance, noch mehr also bisher die Kieze der Stadt zu bereisen und auch außergewöhnliche Musiktheaterprojekte an ungewöhnlichen Orten zu zeigen! Neben der Interimsspielstätte im Schillertheater in Charlottenburg wird die Komische Oper Berlin in den kommenden Jahren jeweils am Anfang, in der Mitte und am Ende einer Saison mit einzigartigen Produktionen in Tempelhof, Neukölln, und Mitte zu Gast sein.
Das Schillertheater wird in den kommenden Jahren als Basis, als Hauptspielort fungieren. Von Oktober bis Mai finden hier über 130 Vorstellungen statt, darunter sechs Neuinszenierungen sowie neun der beliebtesten Repertoireproduktionen, die aus der Behrenstraße mit in den Westen der Stadt gebracht werden. Am 15. Oktober 2023 eröffnet ein großes Fest die neue Spielstätte Schillertheater.
Die Ko-Intendanz Susanne Moser und Philip Bröking sind sehr glücklich, dass James Gaffigan als Generalmusikdirektor mit Beginn der Spielzeit das Leitungsteam komplettiert - Sie nehmen die Herausforderung der Sanierung an:
»Unser Ziel ist es, auch während der Sanierung unseres Stammhauses, Musiktheater auf höchstem Niveau und für alle anzubieten. Die Komische Oper Berlin befindet sich in Aufbruchsstimmung. Wir glauben fest daran, auch den Teil des Publikums, für die die wechselnden Spielorte eine Herausforderung darstellen, vom Reiz und den Möglichkeiten in die Stadt hinauszuziehen, begeistern zu können.
Diesen Geist – und vor allem die Menschen, die diesen Geist leben – finden Sie in der Saison 23/24 an vielen Orten der Stadt. Reisen Sie mit uns und erleben Sie Ihre Komische Oper Berlin wie Sie sie kennen – und gleichzeitig ganz neu: #allesaußergewöhnlich! Die Komische Oper Berlin steht als außergewöhnliches, lebendiges und mutiges Opernhaus für Vielfalt in jeder Hinsicht.«
Den Auftakt der Saison macht Hans Werner Henzes Das Floß der Medusa im Flughafen Tempelhof ab 16. September 2023, dirigiert von Titus Engel und inszeniert von Tobias Kratzer. Die Nachfrage ist bereits jetzt so hoch, dass die Komische Oper Berlin am 2. Oktober 2023 eine zusätzliche Vorstellung ansetzen kann.
Die erste Premiere im Schillertheater wird Ende Oktober ein Musical-Klassiker: Barrie Kosky wird in der neuen Reihe von amerikanischen Book-Musicals Fred Ebb und Bob Fosses Chicago mit Katharine Mehrling als Roxy Hart und Ruth Brauer-Kvam als Velma Kelly inszenieren. Ihm zur Seite steht Otto Pichler als Choreograph und Co-Regisseur. Die musikalische Leitung übernimmt Adam Benzwi.
Zwei Wochen später folgt die Kinderopern-Uraufführung Nils Holgerssons wundersame Abenteuer mit Musik von Elena Kats-Chernin und einem Libretto von Susanne Felicitas Wolf. Ruth Brauer-Kwam gibt mit Selma Lagerlöfs Kinderbuch-Klassiker ihr Debut als Regisseurin an der Komischen Oper Berlin. Die musikalische Leitung liegt in den Händen der ersten Kapellmeisterin Erina Yashima.
Selbstverständlich bleibt auch das erfolgreiche Musiktheatervermittlungsprogramm im Schillertheater bestehen. Und endlich gibt es eigene Räume dafür: Die ehemalige Werkstattbühne wird für die zahlreichen Workshops und für die verschiedenen Projekte mit Schulklassen, Kindern und Jugendlichen hergerichtet. Das Resonare-Projekt, das mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen arbeitet, wird dort ebenfalls seinen neuen Spielort finden. Und die nun bereits seit 13 Jahren erfolgreich in der gesamten Stadt präsente Programmschiene »Selam Opera!« bringt weiterhin Oper im Taschenformat direkt zu den Menschen in die Kieze und somit Oper an Orte, wo man sie vielleicht am wenigsten erwartet.
Am vierten Advent gibt es wieder eine konzertante Operette in der Weihnachtszeit. Diesmal Jacques Offenbachs Räuber! Die deutschen Übersetzer haben das Werk aus Angst vor Verwechslungen mit dem deutschen Klassiker allerdings Die Banditen genannt. Wie bei Schiller steht auch hier der Konflikt zwischen Freiheit und der Willkür der Obrigkeit im Mittelpunkt. Allerdings mit sehr viel mehr Humor! Die szenische Einrichtung übernimmt dieses Jahr einmal mehr Max Hopp, es dirigiert Adrien Perruchon.
Barrie Koskys zweite Inszenierung der kommenden Saison ist Rimski-Korsakovs letztes Musiktheaterwerk Der goldene Hahn. Nach Stationen in Aix-en-Provence, Lyon und Adelaide ist diese gefeierte Ko-Produktion ab Ende Januar an der Komischen Oper Berlin im Schillertheater zu erleben und setzt die Reihe mit eher unbekannten Opern des slawischen Repertoires fort. Generalmusikdirektor James Gaffigan steht hier zum ersten Mal bei einer Opernproduktion der Komischen Oper Berlin am Dirigierpult.
Im Februar 2024 reist die Komische Oper wie schon dieses Jahr mit dem Festival Schall&Rausch auf das Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Neukölln. An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden ist hier brandneues Musiktheater zu erleben. Eröffnet wird es mit einer Uraufführung des US-amerikanischen Komponisten Ted Hearne und des Regisseurs Daniel Fish. Dass sich komplexe Diskurse und Popkultur miteinander verbinden lassen, zeigt die Choreographin Nora Chipaumire in ihrer neuen Arbeit shebeenDUB. Der Performer Daniel Cremer ist mit seiner Solo-Performance Like a Prayer dabei. Neben dem niederländischen Performance-Kollektiv CLUB GEWALT mit ihrer Work-out-Oper, begleitenden Gesprächsformaten und in Kooperation mit dem Berliner Musicboard produzierten Gig-Theatre-Projekten bildet einen Höhepunkt das Sinfoniekonzert unter dem Dirigat des neuen Generalmusikdirektors, James Gaffigan, der die Klangwelten des österreichischen Komponisten Anton Bruckner auf die der Pop-Ikone David Bowie treffen lässt.
Anfang März hat nach Semele und Saul ein weiteres Oratorium aus der Feder Georg Friedrich Händels Premiere: Barrie Kosky inszeniert Hercules, eine Koproduktion mit der Oper Frankfurt. Die musikalische Leitung hat David Bates.
Kirill Serebrennikov, der in dieser Spielzeit erfolgreich Mozarts Così fan tutte auf die Bühne der Komischen Oper brachte, bringt mit Le nozze di Figaro ein weiteres Werk aus Mozarts sogenanntem Da-Ponte-Zyklus auf die Bühne. Mit dabei: James Gaffigan am Dirigentenpult.
Im Juni 2024 führt dann die Reise auf den Platz am Roten Rathaus, mitten in Berlin. Hier schlägt die Komische Oper Berlin im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zelte auf: im 700 Zuschauer:innen fassenden Art-Déco-Zelt »Queen of Flanders« ist mit Messeschlager Gisela von Gerd Natschinski das erste Werke auf einer Reihe von Produktionen mit Werken des „Heiteren Musiktheaters“ der DDR zu erleben. Regisseur Axel Ranisch und Adam Benzwi bestreiten im Zelt am Roten Rathaus diesen vergnügten Saisonabschluss zwischen Operette, Musical und Klassenkampf. In den Hauptrollen: Gisa Flake und Thorsten Merten!
Am Freitag, 21. April 2023, 11 Uhr beginnt der exklusive Vorverkauf für Stammkund:innen und solche, die es werden wollen (OpernCard25-Inhaber:innen, Abonnent:innen und Förderkreismitglieder). Karten können online, telefonisch oder direkt an der Opernkasse gebucht werden. Der reguläre Vorverkauf für alle Zuschauer:innen startet bereits 7 Tage später, am 28. April 2023!
Spielzeit 2022/23
Hamlet
»Ist dies auch Wahnsinn, hat es doch Methode.«
William Shakespeares Tragödie »Hamlet« als intimer Blick in die inneren Zerrissenheiten seiner prominenten Hauptfiguren Hamlet und Ophélie in einer ebenso poetischen wie grandiosen Repräsentantin der französischen Oper Ende des 19. Jahrhunderts!
Das Libretto von Michel Carré und Jules Barbier basiert auf der Adaption von Shakespeares Hamlet von Alexandre Dumas dem Älteren und François Paul Meurice. Der französischen Bearbeitung folgend erheben die beiden Librettisten in der Operndramaturgie Ophélie zur gleichberechtigten Hauptfigur neben Hamlet und übernehmen das Ende, in dem Hamlet zum König ausgerufen wird.
Ambroise Thomas’ Drame lyrique Hamlet erkundet die Seelenwelten der Figuren, mit einer poetischen und komplexen Musiksprache, die in der Wahnsinnsarie Ophélies, kulminiert.
Regisseurin Nadja Loschky inszeniert diese Oper, die von schaurigen Friedhofsbegegnungen über vergnügte Tänze hin zu intimen und musikalisch anmutigen Szenen alles aufbietet, was die französische Oper Ende des 19. Jahrhunderts zu bieten hat.
William Shakespeares Dramen interpretierten über die Jahrhunderte zahlreiche Komponist:innen. Mehr davon ist im Sinfoniekonzert »Sein oder Nichtsein?« am 21. April, 20.00 zu erleben, das Erina Yashima dirigiert.
Jung und Jede:r unter der Leitung von Anne-Kathrin Ostrop wird ihre zahlreichen Education-Projekte vorstellen
Königin-Gemahlin Camilla und Elke Büdenbender besuchen die Komische Oper Berlin
Der erste Staatsbesuch, den König Charles III. und seine Gemahlin Camilla seit Beginn ihrer Regentschaft unternehmen, führt sie von Mittwoch, 29. März bis Freitag, 31. März, nach Deutschland. Am 30. März wird Königin-Gemahlin Camilla gemeinsam mit Elke Büdenbender, der Frau des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, die Komische Oper Berlin besuchen. Im Rahmen dieses Besuches möchten sich Camilla und Elke Büdenbender über das gesellschaftliche Engagement und die Projekte der Oper zur Überwindung von sozialen Barrieren informieren.
Die Abteilung Jung und Jede:r unter der Leitung von Anne-Kathrin Ostrop wird ihre zahlreichen Education-Projekte vorstellen. Bei einem Sing Along können Königin-Gemahlin Camilla und Elke Büdenbender das Ergebnis eines dieser Projekte erleben: Die Sing Alongs sind eine regelmäßige Veranstaltung des Hauses, in der Grundschulkinder über den Zeitraum eines Schulhalbjahres Lieder einstudieren und diese anschließend gemeinsam mit dem Kinderchor und Ensemblemitgliedern der Komischen Oper Berlin auf der Bühne präsentieren. Es werden Kinder der Möwensee-und der Leo-Lionni-Schule aus dem Wedding und der Ludwig-Cauer-Schule aus Charlottenburg mitwirken. Außerdem werden der Jugendclub Opernscouts und Jugendliche aus dem Projekt Jobs@opera von der Willy-Brandt-Schule dabei sein, sowie aus dem Projekt resonare Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
Jedes Jahr besuchen knapp 50.000 Kinder Jugendliche und ihre Familien die Komische Oper Berlin. Die Ko-Intendant:innen Susanne Moser und Philip Bröking freuen sich sehr, die britische Königin-Gemahlin an der Komischen Oper Berlin zu empfangen: »Die Musiktheatervermittlung liegt uns sehr am Herzen. Sie ist schon seit vielen Jahren fester Bestandteil dessen, was die Komische Oper Berlin ausmacht: wir wollen die erste Berührung mit Musiktheater für unsere Zuschauer:innen so faszinierend wie möglich gestalten, einen eigenen Zugang zur Kunstform Oper schaffen und gleichzeitig in einen direkten und fruchtbaren Dialog mit ihrem Publikum treten. Deshalb empfinden wir es als besondere Auszeichnung für unser Opernhaus, dass Jung und Jede:r bis über den Ärmelkanal Wellen geschlagen hat und wir unserem royalen Besuch einen Einblick in unsere Arbeit mit der jungen Generation geben zu können.«
Presseanfragen bitte an:
Claudia Rosenbaum | Medienbetreuung | Abteilung 4
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung | Dorotheenstraße 84 | 10117 Berlin
Postanschrift: 11044 Berlin | Tel.: +49 30 18 272-4108 | Mobil: +49-151-546 09 170 | claudia.rosenbaum@bpa.bund.de
... und mit morgen könnt ihr mich!
Ein szenischer Liederabend mit Katharine Mehrling
Nach dem großen Erfolg von Lonely House kehrt Katharine Mehrling mit einem szenischen Liederabend mit Songs von Kurt Weill zurück an die Komische Oper Berlin. Während Lonely House sich voll und ganz Weills Exil in Paris und New York widmete, stehen nun die Lieder aus Weills Berliner Zeit im Mittelpunkt – für Orchester arrangiert von Kai Tietje und szenisch eingerichtet von Barrie Kosky.
»... und mit morgen könnt ihr mich!« entwirft aus 21 Songs des Komponisten Kurt Weill einen Musiktheaterabend mit Katharine Mehrling: ein Abend in der blauen Stunde, voller Einsamkeit, bittersüßer Melancholie und rotziger Schärfe! Wir treffen auf unterschiedliche Figuren einer Berliner Nacht. Es sind Alleingebliebene und Verbitterte, Alltagsphilosophen und Lebenskünstlerinnen – und sie alle entsteigen den Songs von Kurt Weill. Katharine Mehrling schlüpft in die verschiedensten Figuren seiner zahlreichen Songs und folgt den Stimmungen einer Berliner Nacht à la Weill: Vom »Abschiedsbrief« im Café Bauer über »Berlin im Licht« bis hin zu Songs aus der Dreigroschenoper.
Neben ihren umjubelten Auftritten in der Bar jeder Vernunft sowie in Ball im Savoy und My Fair Lady an der Komischen Oper Berlin wurde Katharine Mehrling zu den wichtigsten Kurt-Weill-Interpret:innen der letzten Jahre. Kaum ein Komponist vereint die Komplexität und Diversität der musikalischen Klang-sprachen der 1920er Jahre besser in sich als Kurt Weill, und kaum jemand weiß damit besser zu spielen als Katharine Mehrling. Weill, geboren als Sohn eines jüdischen Kantors und aus-gebildet als Schüler von Ferruccio Busoni, erlebte seinen großen Durchbruch durch die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. Die Dreigroschenoper sowie der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny machten Weill zum umjubelten Songkomponisten und zur neuen Hoffnung der Opernbühne gleichermaßen.
Übrigens: am 26. März feiert nicht nur Barrie Koskys neuer Kurt-Weill-Liederabend »…und mit morgen könnt ihr mich!« Premiere, der ehemalige Intendant stellt am selben Tag um 16.30 auch im Foyer der Komischen Oper Berlin sein neues Buch »Und Vorhang auf, hallo!« vor, das diesen Monat beim Suhrkamp Inselverlag erschienen ist.
Das Floß der Medusa
Monumentales Werk im Flughafen Tempelhof
Raus aus dem Haus, rein in die Kieze! In den kommenden Jahren steht jeweils zum Spielzeitbeginn eine große Produktion an außergewöhnlichem Ort auf dem Spielplan der Komischen Oper Berlin. Erste Station: Flughafen Tempelhof (Hangar 1). Erstes Werk: Hans Werner Henzes Menschlichkeitsbefragung Das Floß der Medusa.
83 Chorsänger:innen, über 40 Statist:innen, 20 Chorknaben, 82 Musiker:innen und drei Solist:innen erzählen in dieser überlebensgroßen Inszenierung von Regisseur Tobias Kratzer vom bedrohlichen Diktat der Knappheit und dem Willen zu überleben.
83 Chorsänger:innen, über 40 Statist:innen, 20 Chorknaben, 82 Musiker:innen und drei Solist:innen erzählen in dieser überlebensgroßen Inszenierung von Regisseur Tobias Kratzer vom bedrohlichen Diktat der Knappheit und dem Willen zu überleben.
150 Menschen treiben auf hoher See einer ungewissen Zukunft entgegen. Kaum Platz und zu wenig Nahrung bietet das dürftige Floß der havarierten »Medusa«. Offiziere und Kommandanten auf dem seetauglicheren Rettungsboot haben das Tau zum Floß längst gekappt, um sich selbst zu retten und überlassen den Rest der Besatzung ihrem Schicksal. Unter den Verratenen und Unterdrückten bricht der Kampf ums nackte Überleben aus. — 1816 kenterte das französische Schiff »Medusa« auf hoher See vor der Küste Senegals. Nur wenig Menschen konnten sich retten und zwar auf unsagbare Weise. Der französische Maler Théodore Géricault hielt das Ereignis in einem eindrücklichen Gemälde fest, das bei seiner Ausstellung im Pariser Salon 1819 für einen Skandal sorgte, der bis heute nachhallt.
Ebenso skandalös war Hans Werner Henzes und Librettist Ernst Schnabels »Oratorio volgare e militare«. 1968, in einer Zeit der revolutionären Studentenproteste trafen sie mit diesem Che Guevara gewidmeten Werk den Nerv der Zeit. Denn Das Floß der Medusa ist ein musikalisches Bekenntnis gegen die Herrschaft des Menschen über den Menschen. Seine klanglich aufgewühlte Komposition zeigt das Unrecht hochdramatisch und drastisch. Ein Meilenstein des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts, im Glauben daran, dass Wegsehen keine Lösung ist.
Die Ko-Intendant:innen Susanne Moser und Philip Bröking: »Das wird für die Komische Oper Berlin in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Ereignis! Wir sind sehr froh, dass unser erster ‚Satellit‘ im Flughafen Tempelhof starten kann! Denn wie bereits die Eröffnungspremiere der Spielzeit 2022/23 — Luigi Nonos Intolleranza 1960 — hat auch Das Floß der Medusa nichts von seiner Aktualität eingebüßt und wird durch die besondere Inszenierung noch intensiver erfahrbar gemacht: Regisseur Tobias Kratzer legt den humanistischen Kern von Henzes Vertonung dieses brutalen Falls der Klassenherrschaft frei und überträgt ihn in einer bildgewaltigen Inszenierung auf den riesigen Hangar des Flughafens Tempelhof. - Wir danken der Tempelhof GmbH für ihre Unterstützung.«
Seit der Schließung des Flughafens im Jahr 2008 beherbergen die sieben Hangars wechselweise Geflüchtete, Sozialprojekte und Kulturveranstaltungen. Das Bühnenbild von Rainer Sellmaier holt den Ozean in den 6000 m² großen Hangar und bietet Henzes revolutionärem Werk zwischen zwei Zuschauertribünen den Raum, aus jeder möglichen Perspektive betrachtet zu werden.
MUSIKALISCHE LEITUNG Titus Engel INSZENIERUNG Tobias Kratzer BÜHNENBILD UND KOSTÜME Rainer Sellmaier DRAMATURGIE Julia Jordà Stoppelhaar CHÖRE David Cavelius LICHT Olaf Freese
BESETZUNG: LA MORT Gloria Rehm JEAN-CHARLES Günter Papendell
CHARON N. N.
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin, Staats- und Domchor Berlin und Vocal-
consort Berlin.
Der Vorverkauf für die Das Floß der Medusa-Vorstellungen startet am Mittwoch, 15. März 2023, 11 Uhr!
Achtung! Nur fünf Termine in zwei Wochen! Premiere am 16. September,
weitere Vorstellungen am 23., 26., 28. September, letzte Vorstellung am 30. September, jeweils 20.00.
Così fan tutte
»Liebe ist nichts für Anfänger:innen«
Kirill Serebrennikovs Inszenierung seziert die Seelenzustände der beiden Frauen, ihren Umgang mit der Trauer und das körperliche Verlangen zwischen zwei Menschen und macht damit Mozarts Meisterwerk sinnlicher erfahrbar denn je. Aus dem weiblichen »tutte« im Titel, wörtlich, »so machen es alle Frauen(!)«, wird bei Serebrennikov ein universeller Bilderreigen, der die Komplexität von Anziehung, Trauer, Treue und Sex einer modernen Beziehung mit Mozarts Musik verbindet. Das Werk verurteilt keine der Figuren, sondern ermöglicht den Zuschauenden einen tiefen Blick in die Herzen vierer Liebender.
Als Kirill Serebrennikovs Inszenierung von Così fan tutte 2018 am Opernhaus Zürich entstand, saß der Regisseur in Russland in Hausarrest. Sein Choreograph und Assistent Evgeni Kulagin leitete die Proben. Über seinen Anwalt als Mittelsmann konnte Serebrennikov Aufzeichnungen erhalten und mithilfe von Videobotschaften aus der Ferne seine Regiearbeit fortsetzen. Für die Berliner Fassung an der Komischen Oper führte Serebrennikov nun zum ersten Mal in Anwesenheit Regie bei Così fan tutte.
Così fan tutte bildet an der Komischen Oper Berlin den Auftakt einer Da-Ponte-Trilogie, jene drei Opern, die Mozart mit seinem herausragenden Librettisten Lorenzo Da Ponte schrieb: Così fan tutte, Le nozze di Figaro und Don Giovanni.
Nach American Lulu und Il barbiere di Siviglia ist Così fan tutte bereits die dritte Arbeit von Regisseur Kirill Serebrennikov an der Komischen Oper Berlin.