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Ein literarisch-sinfonischer Chor-Abend
Antigone
Antigone stellt sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben gegen den Herrscher Thebens, ihren Onkel Kreon. Er hat bei Todesstrafe verboten, ihren Bruder Polyneikes, Angreifer der Stadt, zu begraben. Antigone will ihrem Bruder eine würdige Bestattung ermöglichen und bringt dadurch einen ganzen Staat ins Wanken … … in Sophokles’ 2500 Jahre alter Widerstandstragödie »Antigone«.
Herzstück ist der Chor, der untypischerweise Partei ergreift. Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte das Werk in seiner »Schauspielmusik zu Antigone«. Diese steht in einer Reihe von Theatermusiken, die Mendelssohn als Hofkapellmeister für Berlin und Potsdam schrieb. Am populärsten ist wahrscheinlich seine Musik zu William Shakespeares ‘Ein Sommernachtstraum’ – zweifelsohne das einflussreichste Beispiel der Gattung Schauspielmusik überhaupt, und mit dem Hochzeitsmarsch die bekannteste Komposition Mendelssohns.
Herzstück ist der Chor, der untypischerweise Partei ergreift. Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte das Werk in seiner »Schauspielmusik zu Antigone«. Diese steht in einer Reihe von Theatermusiken, die Mendelssohn als Hofkapellmeister für Berlin und Potsdam schrieb. Am populärsten ist wahrscheinlich seine Musik zu William Shakespeares ‘Ein Sommernachtstraum’ – zweifelsohne das einflussreichste Beispiel der Gattung Schauspielmusik überhaupt, und mit dem Hochzeitsmarsch die bekannteste Komposition Mendelssohns.
Laura Balzer, bekannt aus Barrie Koskys Inszenierung der »Dreigroschenoper« am Berliner Ensemble, führt erzählend – mal in der Rolle der Antigone, mal aus der Perspektive des Sehers Teiresias – durch den Abend. Mendelssohns Musik steht Robert Schumanns »Spanisches Liederspiel« gegenüber. Volkstümliche spanische Gedichte erzählen vom Liebesgram der Frauen, dem eifrigen Einsatz der Männer und einem Liebesgeständnis.
Die heiteren Texte mischen sich mit Schumanns melancholisch-romantischer Musik und – in dieser extra vom Chordirektor selbst angefertigten Fassung – mit dem Chor!
In dieser neuen Fassung wurde der Liederzyklus für gemischten Chor, Solisten und Orchester bearbeitet. Chordirektor Cavelius spielt mit dem Wechsel von Chor- und Solobesetzung: Aus dem Frauenduett wird ein Frauenchor, aus dem aber auch Sopran- und Alt-Solo hervortreten. Aus dem Sopran-Tenor-Duett »In der Nacht« wird ein Zwiegesang zwischen Sopran-Solo und Männerchor, während die beiden Solo-Lieder Melancholie und Geständnis zu Solonummern mit Chor werden.
Wir laden also zu einem literarisch-sinfonischen Abend mit den Chorsolisten der Komischen Oper Berlin ein, der die Frage nach Vereinbarkeit von Eigensinn und Allgemeinwohl stellt.
Zu hören sind:
Felix Mendelssohn Bartholdy [1809–1847]
Antigone. Schauspielmusik zur Tragödie von Sophokles op. 55, MWV M 12
Robert Schumann [1810–1856]
Spanisches Liederspiel op. 74
Fassung für Soli, Chor und Orchester von David Cavelius
Verliebt. Verlobt! Verheiratet?
Le nozze di Figaro
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Mutter aller musikalischen Komödien, jetzt wieder im Schillertheater! - Liebhaber in Schränken, Sprünge in Blumenbeete, nächtliche Stelldicheins: Auf den Text seines Leib-und-Magen-Dichters Lorenzo Da Ponte komponierte Wolfgang Amadeus Mozart ein Meisterwerk mit wirklich allen Zutaten einer perfekten Liebeskomödie. Rasant im Tempo, vielschichtig in seiner Emotionalität und voll spielerischem Esprit zeigt uns Mozart die unterschiedlichsten Spielarten der Liebe.
Nach »Così fan tutte« bringt Regisseur Kirill Serebrennikov unter der Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan mit »Le nozze di Figaro« den zweiten Teil seines Mozart-Da-Ponte-Zyklus auf die Bühne der Komischen Oper Berlin.
Nach »Così fan tutte« bringt Regisseur Kirill Serebrennikov unter der Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan mit »Le nozze di Figaro« den zweiten Teil seines Mozart-Da-Ponte-Zyklus auf die Bühne der Komischen Oper Berlin.
So haben sich Figaro und Susanna die Nacht vor ihrer Hochzeit wahrlich nicht vorgestellt: Nicht nur, dass ihr neues Schlafgemach direkt neben den Räumen ihres Arbeitgebers Graf Almaviva liegt – Susanna befürchtet sogar, Almaviva könnte »durch die Hintertür« das Recht der ersten Nacht einfordern. Doch es sind nicht die einzigen Liebessorgen im Hause Almaviva: Der alte Bartolo will sich an Figaro rächen, weil der ihm einst die Heirat mit der jetzigen Gräfin vermasselt hat; und zu guter Letzt spinnt die vernachlässigte Gräfin Rosina ihre eigenen Pläne, um den vermeintlich liebestollen Gatten wieder auf Linie zu bringen.
Konflikt, Comedy und Gewalt – so würde Regisseur Kirill Serebrennikov seine Inszenierung in drei Worten beschreiben. Wie bereits bei »Così fan tutte« stellt er auch diesmal die Frage: Wie wäre es, wenn Mozarts Figuren heute lebten? Auch in der heutigen Zeit existiert ein soziales Gefälle, das Serebrennikov durch die ungleiche horizontale Teilung des Bühnenbilds illustriert. So wird im Laufe des Stückes das Streben der sozial niedriger gestellten Figuren nach oben plastisch erlebbar.
Nach der Berlin-Premiere wird Serebrennikovs Inszenierung im Sommer auch vom 16. – 18. August beim Edinburgh International Festival zu sehen sein.
K(l)eine Überraschung – nach »Così fan tutte« und »Le nozze di Figaro« folgt 2025 noch »Don Giovanni« in der Regie von Serebrennikov und macht die Da-Ponte-Trilogie komplett.
Der Operndolmuş kommt!
Fatma & Fatoş
Uraufführung
Der Operndolmuş – abgeleitet vom türkischen Begriff für Sammeltaxis – bringt die Komische Oper Berlin in die Kieze. Vollgepackt mit Musiker:innen und Sänger:innen des Hauses zeigt er kostenfrei und direkt um die Ecke eigens entwickelte Opernprogramme. Auf die große Bühne wird bewusst verzichtet, denn bei den Auftritten des kleinen, mobilen Ensembles geht es um persönliche Nähe. Die Idee ist, Menschen dort für Musiktheater zu begeistern, wo sie stehen und leben. Am 16. April feiert das neue Programm des Operndolmuş »Fatma & Fatoş« Premiere.
Mit Mut im Gepäck und Zukunft im Blick hat Fatma sich allein auf den Weg in ein fremdes Land gemacht. Kann sie sich neu erfinden, ohne die alten Verbindungen im Stich zu lassen? Zum Glück ist da noch Fatoş, die zweite Seite von Fatma und ganz ihr Gegenteil: unbekümmert, frei und feierwütig. Zusammen können die beiden streiten, sich vertragen, schuften, pausieren und auch mal alle und alles andere vergessen und unbekannten Melodien folgen.
»Fatma & Fatoş« ist ein Gemeinschaftswerk von Selam Opera! und Zeitzeug:innen aus der Berliner Stadtgesellschaft. Die Geschichte beruht auf den persönlichen Erinnerungen von Frauen, die oft mit nichts als wildem Mut im Gepäck nach Deutschland kamen, um hier ihr Glück zu suchen. Auf sich gestellt, hart arbeitend, angefeindet und missverstanden, aber auch bewundert, durchsetzungsstark, Liebe findend und Zukunft schaffend. Frauenstimmen stehen im Mittelpunkt dieser Inszenierung, die den Versuch des Ankommens in Operngesang verwandeln. Große Lebensthemen wie Heimat, Identität, Vorurteile und Selbsterkenntnis finden sich in diesem Stück, erzählt am Beispiel einer fiktiven Figur und auf augenzwinkernde, Komische-Oper-Art verhandelt.
Jede Aufführung ist eine Einladung, mit einzusteigen beim Aufbruch ins Unbekannte und dem Finden neuer und alter musikalischer Heimaten. Denn »Fatma & Fatoş« ist auch ein Aufruf zur Beteiligung, zum Austausch über kurvige Lebenswege und schwierige Entscheidungen und die Kunst, es trotzdem zu versuchen.
Die Komische Oper Berlin gratuliert
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Barrie Kosky und Mustafa Akça
Kultur und Zusammenhalt fördern, Demokratie stärken
»Wir gratulieren Barrie Kosky und Mustafa Akça ganz herzlich! Dass gleich zwei Menschen, die auf sehr unterschiedliche Weise das Bild der Komischen Oper Berlin entscheidend geprägt haben, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden, freut uns besonders.«, so Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
»Seit zwei Jahrzehnten hat Barrie Kosky sein einzigartiges Talent nicht nur im Theater auf vielen verschiedenen Ebenen für wichtige gesellschaftliche Belange mit viel Leidenschaft und Herzblut eingebracht«, so Susanne Moser und Philip Bröking weiter. »Mustafa Akça erhält die Auszeichnung für sein vielfältiges, Jahrzehnte währendes Engagement als Brückenbauer in einer kulturell sehr diversen Stadtgesellschaft, der Chancen eröffnet und Neues entwickelt, wie zum Beispiel unsere Programmschiene ‚Selam Opera!‘.«
Barrie Kosky: »Ich lebe seit 18 Jahren in Deutschland und bin seit vielen Jahren in Berlin zu Hause. Die Anerkennung meiner Arbeit hier durch diese hohe Auszeichnung macht mich als Künstler und als Menschen sehr glücklich und stolz.«
Mustafa Akça: »Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Teilhabe aller, egal welcher Herkunft, Kultur oder Religion, möglich zu machen und zu fördern. Wirklich alle sollen eingeladen sein.«
Am Dienstag, 9. April 2024 sind der Regisseur und ehemalige Intendant Barrie Kosky und der Leiter des interkulturellen Projekts »Selam Opera!« mit dem »Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland« ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihnen von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur, überreicht. Der Bundesverdienstorden ist die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für besondere Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, geistigen oder ehrenamtlichen Bereich.
Denk’ ich an Ostdeutschland … denk’ ich Musik!
Go East!
Sinfonische Zeiten-Reise
Seit ihrer Gründung 1947 hat die Komische Oper Berlin eine besondere Rolle in der Förderung ostdeutscher Musik übernommen. Gemeinsam mit Institutionen wie dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Berliner Sinfonieorchester bildete die Oper an der Behrenstraße einen der wichtigsten Schrittmacher der ostdeutschen Musikkultur während der Deutschen Teilung.
Generalmusikdirektor James Gaffigan wirft einen musikalischen Blick zurück und spürt vergessenen Bögen der Musikgeschichte nach: Von Leipzigs »Sohn« Johann Sebastian Bach zu Ruth Zechlin, die als eine der wichtigsten Komponist:innen der DDR mit ihrer Polyphonie Bach ein musikalisches Denkmal setzte. Und vom gebürtigen Leipziger Richard Wagner zu Siegfried Matthus – zwei Musiktheater-Pioniere, die in ihrer jeweiligen Zeit ihresgleichen suchten.
Generalmusikdirektor James Gaffigan wirft einen musikalischen Blick zurück und spürt vergessenen Bögen der Musikgeschichte nach: Von Leipzigs »Sohn« Johann Sebastian Bach zu Ruth Zechlin, die als eine der wichtigsten Komponist:innen der DDR mit ihrer Polyphonie Bach ein musikalisches Denkmal setzte. Und vom gebürtigen Leipziger Richard Wagner zu Siegfried Matthus – zwei Musiktheater-Pioniere, die in ihrer jeweiligen Zeit ihresgleichen suchten.
Richard Wagner und Johann Sebastian Bach, zwei der bekanntesten deutschen Komponisten, öffnen in diesem besonderen Konzert die Türen zu heutzutage weniger bekannten Komponist:innen:
Siegfried Matthus arbeitete mehr als 20 Jahre als Komponist und Dramaturg für zeitgenössische Musik an der Komischen Oper Berlin. Sein Konzert für Klavier und Orchester wurde 1971 an der Komischen Oper Berlin uraufgeführt.
Ruth Zechlin war bereits seit ihrer Kindheit mit Bachs Musik vertraut. Als Organistin und Cembalistin konnte sie ihre Vertrautheit mit der musikalischen Vielfalt des Bachʼschen Werks noch vertiefen. Mit ihrer »Musik zu Bach« setzt sie ihm ein musikalisches Denkmal und nimmt direkten Bezug auf Bachs »Die Kunst der Fuge«, indem sie acht Takte daraus zitiert. Wie einige ihrer Kompositionen wurde auch diese an der Komischen Oper Berlin uraufgeführt.
Die Sopranistin Alma Sadé beweist mit Bachs anspruchsvoller Solokantate ihre stimmliche Bandbreite und mit der renommierten Pianistin Danae Dörken gesellt sich eine weitere Virtuosin im vielfältigen Programm dazu – all das im Konzerthaus Berlin, ebenfalls ein Spielort ostdeutscher Musikgeschichte.
Zu hören sind:
Richard Wagner [1813–1883]
Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde
Siegfried Matthus [1934–2021]
Konzert für Klavier und Orchester
Ruth Zechlin [1926–2007]
Polyphonie für Orchester
Johann Sebastian Bach [1685 –1750]
Mein Herze schwimmt im Blut BWV 199
Sinfoniekonzert »Go East!« am 12. April, 20.00, Komische Oper Berlin @ Konzerthaus Berlin – Großer Saal
Karten 10-35 € | Telefon (030) 47 99 74 00 oder online unter www.komische-oper-berlin.de. Alle weiteren Infos hier: https://www.komische-oper-berlin.de/spielplan/a-z/siko-go-east
#ALLESAUSSERGEWÖHNLICH
Spielzeit 2024/25
Von Mozart über Musical bis zur Kinderopernuraufführung im Schillertheater, vom monumentalen Oratorium im Flughafen Tempelhof über das »Heitere Musiktheater« aus DDR-Zeiten im Spiegelzelt bis zum Festival für brandneues Musiktheater »Schall&Rausch« auf dem Kindl-Areal
Seit September 2023 wird der Gebäudekomplex der Komischen Oper Berlin an der Behrenstraße umfassend saniert, modernisiert und erweitert. Die Komische Oper Berlin ist im Sommer 2023 von ihrer Heimat in Berlin-Mitte zu neuen Ufern aufgebrochen und hat seitdem an vielen verschiedenen Orten in der Stadt Station gemacht. Der Umzug aus dem Stammhaus nach Charlottenburg ist geglückt und das Publikum ist gefolgt, hat neue Werke, neue Orte und neue Theaterformen entdeckt! Auch in der Spielzeit 2024/25 wird nicht nur im Schillertheater gespielt, sondern außerdem im Flughafen Tempelhof, dem Kindl-Areal, in einem Zelt und in den vielen Kiezen der Stadt.
Am 21. September startet die Spielzeit mit Georg Friedrich Händels Oratorium »Messiah« im Hangar 1 des Flughafen Tempelhof. Regisseur Damiano Michieletto wird der Dimension des Ortes entsprechend 500 Chorsänger:innen aus den unterschiedlichsten Amateur-Chören der Hauptstadt in einem neuartigen Raumkonzept inszenieren. Die musikalische Leitung hat der künstlerische Leiter der Händelfestspiele Göttingen, George Petrou.
Am 21. September startet die Spielzeit mit Georg Friedrich Händels Oratorium »Messiah« im Hangar 1 des Flughafen Tempelhof. Regisseur Damiano Michieletto wird der Dimension des Ortes entsprechend 500 Chorsänger:innen aus den unterschiedlichsten Amateur-Chören der Hauptstadt in einem neuartigen Raumkonzept inszenieren. Die musikalische Leitung hat der künstlerische Leiter der Händelfestspiele Göttingen, George Petrou.
Barrie Kosky und James Gaffigan wetzen währenddessen die Rasierklingen für »Sweeney Todd«, das die Reihe großer amerikanischer Book-Musicals fortsetzt. Stephen Sondheims düster-makabres Musical in der Inszenierung von Barrie Kosky feiert Premiere im Schillertheater am 17. November 2024. Die Ausstattung liegt bei Katrin Lea Tag.
Dagmar Manzel, nicht nur in Film und Theater, sondern auch auf der Bühne der Komischen Oper Berlin eine feste Größe, wird nicht nur als Mrs. Lovett in »Sweeney Todd« und als Cleopatra in der Wiederaufnahme von »Die Perlen der Cleopatra« auf der Bühne zu erleben sein: Am 25. Januar 2025 feiert ihre Inszenierung von Engelbert Humperdincks »Hänsel und Gretel« Premiere. Wer die von ihr in Szene gesetzte Kinderoper »Pippi Langstrumpf« besucht hat, freut sich auf die überbordende Fantasie und Kraft dieser Ausnahmekünstlerin und auf die märchenhaft-sinnliche Ausstattung des Bühnenbildners Korbinian Schmidt und der Kostümbildnerin Victoria Behr. Am Pult steht Yi-Chen Lin.
Für die Reihe der Uraufführungen von Kinderopern konnte die Komische Oper Berlin nach »Pippi Langstrumpf« erneut Franz Wittenbrink als Komponisten gewinnen. Zum 101. Geburtstag des Autors Otfried Preußler wird Wittenbrink »Die kleine Hexe« in Klänge verwandeln, inszenieren wird die Wienerin Martina Gredler, dirigieren Anne Hinrichsen. Die Uraufführung ist am 26. Oktober 2024.
Der vierte Advent gehört wieder einer selten gespielten Operette von Jacques Offenbach, der aus Daniel Defoes »Robinson Crusoé« eine köstliche Gesellschaftssatire mit rauschenden Meeressinfonien und wahnwitzigen Koloraturarien gemacht hat. Die szenische Einrichtung übernimmt
Felix Seiler, die musikalische Leitung liegt, wie bereits bei »Die Banditen« und »Oyayaye/Fortunios Lied«, in den versierten Händen von Adrien Perruchon.
Popkultur mit Avantgarde, Experiment mit Unterhaltung, Sinnlichkeit und Emotionalität: vom 7. – 16. Februar 2025 heißt es wieder »Schall&Rausch!« In der dritten Ausgabe werden Gegensätze zusammengeführt und (un-)bekannte Gesichter zueinander. Auf nach Neukölln ... und ins Schillertheater! Als Auftakt der dritten Ausgabe dieses Festivals für brandneues Musiktheater haben sich Herbert Fritsch und Herbert Grönemeyer an Eugène Labiches »Ein Florentinerhut« zu schaffen gemacht und aus selbigem in Zusammenarbeit mit dem Theater Basel einen Musiktheaterabend mit dem Titel »Pferd frisst Hut« gezaubert. Ab 9. Februar 2025 nur für eine kurze (Festival-)Zeit im Schillertheater zu sehen! – In Neukölln werden u.a. die türkische Popsängerin Gaye Su Akyol und Pınar Karabulut, »Gaia24.« vom ukrainischen Kollektiv Opera Aperta und die belgische Musikerin, Performerin und Regisseurin Liesa van der Aa gemeinsam mit dem Publikum Schall und ihre ganz besondere Art von Rausch erzeugen! – Zudem stehen noch auf dem Programm: Konzerte, Gig Theatres, Diskursformate und natürlich jede Menge Party.
Die Regie von »Echnaton« führt Barrie Kosky, der nicht nur mit »Moses und Aron« gezeigt hat, wie bildmächtig und nahbar ein uralter Mythos in zeitgenössischen Klängen wirken kann. Dieses Werk der Minimal Music von Philip Glass wird im Schillertheater am 15. März 2025 – eine Berliner
Erstaufführung sein. Die musikalische Leitung übernimmt Jonathan Stockhammer.
Die »Oper aller Opern«, inszeniert von Kirill Serebrennikov im Schiller-theater! Der Regisseur vollendet mit der Premiere von Don Giovanni am 27. April 2025 nach »Così fan tutte« und »Le nozze di Figaro« seine Mozart-Da-Ponte-Trilogie und bleibt dabei ganz am Puls der Zeit. Generalmusikdirektor James Gaffigan dirigiert.
Der Abschluss der Saison wird ab 14. Juni 2025 wieder in einem Zelt mitten in Berlin gefeiert. Dort wird Gerd Natschinskis Mein »Freund Bunbury« als zweiter Teil der Reihe des »Heiteren Musiktheaters« aus DDR-Zeiten Premiere haben. Inszenieren wird ein Publikumsliebling des Hauses: Max Hopp. Das Arrangement und die musikalische Leitung liegen bei Kai Tietje, mit dabei ist unter anderem Eva Mattes als Lady Bracknell.
Innerhalb kürzester Zeit hat Generalmusikdirektor James Gaffigan nicht nur den speziellen Spirit der Stadt, sondern auch den besonderen Geist der Komischen Oper Berlin kennen und lieben gelernt. In seiner Hand liegen die Dirigate der Neuinszenierungen von »Sweeney Todd« und »Don Giovanni«. Außerdem leitet er gleich vier sehr besondere Sinfoniekonzerte und mit außergewöhnlichen Gästen, wie dem Meister des Absurden Herbert Fritsch, der letzte Spielzeit gefeierten Maestra Marzena Diakun und Bestsellerautor Florian Illies. Seine Visitenkarte gibt er augenzwinkernd gleich im ersten Sinfoniekonzert »James’ Choice« ab.
Auch einige Perlen unseres Repertoires werden in der kommenden Spielzeit wieder im Schillertheater zu erleben sein: neben Publikumslieblingen wie der »Zauberflöte«, »Chicago« oder »La Cage aux Folles« sind es unter anderem die zwei Opernklassiker »La Bohème« und »Le nozze di Figaro« und die Erfolgsproduktion der Kinderoper »Tom Sawyer« mit Musik von Kurt Weill.
»Die kleine Hexe« steht im Mittelpunkt des beliebten Spielzeiteröffnungsfests am 13. Oktober 2024. An diesem Tag wird erstmals auch das Kinderkonzert »Peter und der Wolf« in deutscher und ukrainischer Sprache zu erleben sein.
Selbstverständlich wird auch das erfolgreiche Musiktheatervermittlungsprogramm weiterentwickelt, mit seinen zahlreichen Workshops für die verschiedenen Projekte mit Schulklassen, Kindern und Jugendlichen.
Das »resonare«-Projekt, das mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen arbeitet, wird ebenfalls weitergeführt. Und die nun bereits
seit 14 Jahren erfolgreich in der gesamten Stadt präsente Programmschiene »Selam Opera!« bringt weiterhin Oper im Miniformat direkt zu den Menschen in die Kieze und somit an Orte, wo man sie vielleicht am wenigsten erwartet.
Die Ko-Intendanz Susanne Moser und Philip Bröking: »Das Schillertheater hat sich im täglichen Proben- und Vorstellungsbetrieb als sehr gut funktionierende Spielstätte erwiesen. Hier entfalten nicht nur die Perlen des Repertoires aus dem Stammhaus ihre Wirkung. Die besondere Nähe des Publikums zum Geschehen auf der Bühne macht jede Vorstellung zu einem intensiven Erlebnis! In dieser Spielzeit liegt die durchschnittliche Auslastung bisher bei 94,3 % (Vorjahr: 90,07 %). – Wo, was und wann auch immer wir spielen, eine Mischung aus innovativem, sinnlichem, Herz und Verstand ansprechendem Musiktheater in größtmöglicher Exzellenz erwartet Sie in der Saison 2024/25 bei jedem Besuch der Komischen Oper Berlin. Wir freuen uns auf Sie!« #allesaußergewöhnlich
Am Montag, 18. März 2024, 11 Uhr beginnt der exklusive Vorverkauf für Stammkund:innen und solche, die es werden wollen (OpernCard 25-
Inhaber:innen, Abonnent:innen und Förderkreis-Mitglieder). Karten können online, telefonisch oder direkt an der Opernkasse gebucht werden. Der reguläre Vorverkauf für alle Zuschauer:innen startet bereits 7 Tage später, am 25. März 2024!
Am 05. März 2024:
150. Vorstellung der »Zauberflöte« von Barrie Kosky und 1927!
Seit dem 25. November 2012 ist sie nicht mehr wegzudenken aus dem Repertoire der Komischen Oper Berlin – die Inszenierung, mit der Barrie Kosky und das Kollektiv »1927« Wolfgang Amadeus Mozarts »Zauberflöte« völlig neu gedacht haben.
Mit ihrer von Stumm- und Zeichentrickfilmen inspirierten Ästhetik entführt diese Inszenierung das Publikum in eine fantastische Bilderwelt. Tamino verliebt sich in ein Bildnis von Pamina und bricht auf, um sie zu retten. Bedroht von Drachen, bezaubert von rosa Elefanten, tanzenden Sternbildern und fliegenden Schmetterlingsknaben, wird »Die Zauberflöte« zu einem magischen Roadmovie auf dem Weg zur wahren Liebe.
Fast zwölf Jahre später ist die Inszenierung der Komischen Oper Berlin zu einer festen Operngröße geworden: In über 600 Vorstellungen hat sie bereits 42 Städte in 21 Ländern bereist, und zählt weltweit mehr als eine dreiviertel Million Zuschauer:innen.
Am 05. März wird sie nun in ihrer Geburtsstadt Berlin zum 150. Mal zu sehen sein.
Vorstellungen: 5., 8., 14. März und letzte Vorstellung in Berlin in dieser Spielzeit am 16. März 2024.
Eifersucht – das Gift der Liebe
Hercules
Georg Friedrich Händel
Musikalisches Drama in drei Akten [1745]
Libretto von Thomas Broughton
Premiere am 3. März 2024
Koproduktion mit der Oper Frankfurt
Musikalisches Drama in drei Akten [1745]
Libretto von Thomas Broughton
Premiere am 3. März 2024
Koproduktion mit der Oper Frankfurt
Regisseur Barrie Kosky widmet sich mit »Hercules» einem weiteren der hierzulande selten szenisch zu erlebenden Händel-Oratorien. Das minimalistische Bühnenbild rückt die komplexen Charaktere und ihre widersprüchlichen Emotionen in den Fokus. Denn es ist nichts so, wie es scheint. – Hercules, häufig als Retter und Held dargestellt, ist seit dem Krieg traumatisiert. Doch er vertraut sich seiner Frau nicht an und in diesem fehlenden Vertrauen findet sich schließlich der Grund für seinen Untergang.
Im Zentrum des Geschehens steht also eigentlich nicht der Titelheld Hercules, sondern dessen Gattin Dejanira. Das Warten auf die Rückkehr ihres geliebten Hercules von seinen Eroberungszügen hat sie schier in den Wahnsinn getrieben. Als er endlich heimkehrt, kann Dejanira nicht glauben, dass ihr Mann Iole, die Tochter des besiegten Königs, ohne Hintergedanken mit an den heimatlichen Hof gebracht hat. Dejaniras Eifersucht ist zwar grundlos, doch versucht sie die Liebe ihres Mannes – die sie nie verloren hat! – mit einem Geschenk wieder zu gewinnen. Das kostbare Gewand aber, das ihr ein Zentaur untergeschoben hat, ist vergiftet und Hercules erleidet einen qualvollen Tod. Dejaniras und Hercules’ Sohn Hyllus hingegen findet in der Liebe zu Iole das große Glück.
Die geplante Uraufführung von »Hercules» im Frühjahr 1745 stand unter keinem guten Stern. Einer plötzlich verfügbaren Star-Altistin schrieb Händel zwar flugs noch mehrere Arien auf den Leib, bei der Premiere aber fiel sie krankheitsbedingt aus. Nachdem der für die Rezitative einspringende Kollege auch noch heiser war, konnte der tragischen Geschichte niemand mehr folgen. Die Premiere wurde ein Flop. Da »Hercules»ursprünglich im Theater als Oratorium ohne Bühnenhandlung aufgeführt wurde und den Übergang in die Kirche und den Konzertsaal nicht erfolgreich schaffte, wurde erst im 19. Jahrhundert die dramatische Kraft des Werks für die Bühne neu entdeckt.
Liebe, Eifersucht und ein Mord wider Willen sind die Zutaten dieses ausgesprochen dramatischen Oratoriums von Georg Friedrich Händel. Nach »Semele« inszeniert Barrie Kosky Händels Geschichte über die tödliche Macht der Eifersucht als Parabel auf die menschliche Schwäche.
Zeitgenössische Oper von Ted Hearne in der Inszenierung von Daniel Fish
over and over vorbei nicht vorbei
Uraufführung am 9. Februar 2024, 19 Uhr im Rahmen des Festivals »Schall&Rausch« der Komischen Oper Berlin
Weitere Vorstellungen: 11. & 17.02.2024, 17 Uhr, 12.02.2024, 11 Uhr (ausschließlich für Schulklassen), 18.02.2024, 18 Uhr; Englisch/Deutsch
Heimathafen Neukölln
Weitere Vorstellungen: 11. & 17.02.2024, 17 Uhr, 12.02.2024, 11 Uhr (ausschließlich für Schulklassen), 18.02.2024, 18 Uhr; Englisch/Deutsch
Heimathafen Neukölln
Wie gehen Gesellschaften mit Verbrechen in ihrer Vergangenheit um? Und wie schauen nächste, jüngere Generationen auf die Verbrechen ihrer Vorfahren? Anhand von Fragmenten aus Liedern der amerikanischen und deutschen Vergangenheit setzt sich »over and over vorbei nicht vorbei« mit dem individuellen und kollektiven Prozess des Erinnerns an die nationalsozialistische Geschichte in Deutschland und die Geschichte der Sklaverei in den USA auseinander.
Komponist und Librettist Ted Hearne nutzt Material aus beiden Ländern und verschiedenen
Dekaden, dekonstruiert es und fügt Neues hinzu. In wechselnden Anordnungen, Gegenüberstellungen und Wiederholungen setzen sich Text- und Musikfragmente in immer neue
Verhältnisse zueinander. Die Gesangslinien greifen populäre und opernhafte Traditionen
auf, teilweise durch Vocal-Processing verfremdet. Samples, Live-Electronics, Hearnes Band
und Musiker:innen der Komischen Oper Berlin schaffen somit einen an Kurt Weill erinnernden Klangraum zwischen E und U, zwischen Populärem und Klassischem und lassen die sehr
verschiedenen Erinnerungskulturen der USA und Deutschland in Dialog treten.
Die Oper vereint Stimmen unterschiedlicher Generationen: die US-amerikanischen Sänger:innen Eliza Bagg und Isaiah Robinson treffen auf Ensemblemitglied der Komischen Oper
Berlin Tom Erik Lie, und auf den Berliner Jugendchor der Vokalhelden. Regisseur Daniel Fish
inszeniert »over and over vorbei nicht vorbei« mit Fokus auf den Mitgliedern des Jugendchores. Eine große Videoprojektion zeigt als zentrales Element der Inszenierung Nahaufnahmen der Jugendlichen und deren Reaktionen auf Material aus der Vergangenheit. Dazu geschnittene Liveaufnahmen greifen den Rhythmus der Komposition auf und geben der Musik
eine berührende bildliche Komponente.
Nach der Oper The Source, die sich mit den von Chelsea Manning geleakten »Iraq War
Logs« auseinandersetzt, ist diese Produktion die zweite gemeinsame Arbeit von Ted Hearne
und Daniel Fish.
Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verant_wortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Mit
Unterstützung des Stipendienprogramms Künste- & Medien des DAAD.
Presseanfragen richten Sie bitte direkt an Ruth Hundsdoerfer:
Mail: Extern.Hundsdoerfer@komische-oper-berlin.de
Telefon: +49-171-2670848
Dunkle Mächte – bezaubernd schön
Der goldene Hahn
Barrie Koskys mystische und bilderstarke Inszenierung entführt das Publikum in die rätselhafte Welt der Märchen – und erzählt uns damit mehr über unsere Zeit als man glauben mag. Nach Stationen in Aix-en-Provence, Lyon und Adelaide ist die gefeierte Produktion nun unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan an der Komischen Oper Berlin zu erleben.
König Dodon plagen Sorgen: Sein Reich wird ringsumher von Feinden bedroht, seine Söhne haben auch keinen vernünftigen Rat parat und überhaupt würde Dodon lieber nur essen und schlafen, statt auf sein Land aufzupassen. Ein Astrologe betritt mit der Lösung im Gepäck die Szenerie: ein goldener Hahn, der kräht und mit seinen Flügeln schlägt, falls Gefahr droht. Dodon ist begeistert, vor allem, weil der Astrologe den Preis für das kostbare Hilfsmittel erst später nennen will. Als dann wirklich ein Krieg ausbricht, der Hahn kräht und seine Söhne im Kampf als verschollen gelten, muss Dodon persönlich losziehen – auch wenn die Rüstung nach einem Leben in Saus und Braus nicht mehr passt. Doch statt des erwarteten Schlachtfeldes begegnet er der unvorstellbar schönen Königin von Schemacha. Als Dodon ihr im Liebesrausch verfällt, nimmt das Unheil seinen Lauf ...
Anhand der Figur des Königs Dodon zeigt »Der goldene Hahn« die verderblichen Folgen der menschlichen Leidenschaft und Schwäche auf. Wie viele andere Komponisten nutzte auch Rimski-Korsakow Musik als Protestmittel gegen das Regime und kritisiert vor allem die Faulheit und Willkür der Autoritäten.
Rimski-Korsakows letztes Musiktheaterwerk entfacht den Zauber der düsteren Märchensatire von Alexander Puschkin mit einer schier sagenhaften Fülle an Klangfarben, die eine fantastische, halb reale, halb übernatürliche Welt heraufbeschwört. Barrie Kosky kreiert dazu eine Traumlandschaft mit Endzeitstimmung und legt in ebenso poetischen wie geheimnisvollen Bilder den innersten Kern von Rimski-Korsakows Märchen frei. Komisch, schonungslos grotesk und sinnlich tiefdunkel-schimmernd.