Presseservice
Heia Walpurgisnacht!
Die kleine Hexe
Franz Wittenbrink
Kinderoper in zwei Akten [2024]
Nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler
Libretto von Anne X. Weber und Susanne Lütje
Kinderoper in zwei Akten [2024]
Nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler
Libretto von Anne X. Weber und Susanne Lütje
Das »Pippi Langstrumpf«-Team macht sich an einen weiteren großen Kinderbuchklassiker: »Die kleine Hexe« gehört hierzulande seit Generationen zu den beliebtesten Kinderbüchern. Komponist Franz Wittenbrink fasst das Streben der Titelfigur, eine gute Hexe zu werden, in ebenso mitreißende wie berührende Töne – inklusive Markttreiben, Waldtier-Chor und natürlich Walpurgisnacht!
Klein ist die kleine Hexe eigentlich nicht – aber jung! Gerade einmal 127 Jahre alt und damit viel zu jung, um mit den großen Hexen in der Walpurgisnacht auf den Blocksberg zu reiten. Aber das ist doch das Allergrößte im Hexenjahreskalender! Rabe Abraxas hat sie zwar gewarnt, aber sie kann einfach nicht anders, als sich heimlich ins Hexengetümmel zu schmuggeln. Wäre da doch nur nicht die böse Muhme Rumpumpel, die der kleinen Hexe rein gar nichts gönnt und sie bei der Oberhexe verpfeift. Zur Strafe nimmt diese der kleinen Hexe den Besen weg, aber sie sagt ihr auch: Wenn sie bis nächstes Jahr gut geworden ist, kann sie mit zur Walpurgisnacht kommen. Gemeinsam mit den Kindern Vroni und Thomas – und natürlich dem Raben Abraxas! – tut die kleine Hexe alles, um eine gute Hexe zu werden. Aber was ist das eigentlich, eine »gute« Hexe?
Eingebettet in eine Rahmenhandlung, die die kleine Hexe in der heutigen Welt verortet, wird die Protagonistin als Mädchen gezeigt, das sich in die Hexenwelt träumt, sodass Traum und Realität im Verlauf des Stückes miteinander verschmelzen. Als antiautoritäre Heldin setzt die kleine Hexe ein wichtiges Zeichen für den Stellenwert von Güte und Mut, wenn sie feststellt, wofür die Oberhexen wirklich stehen.
Otfried Preußlers »Die kleine« Hexe verzaubert auch 65 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen kleine und große Kinder. Martina Gredler gibt mit Die kleine Hexe ihren Einstand als Regisseurin an der Komischen Oper Berlin. Die Welt, in der sie das Märchen spielen lässt, wird von Alfred Peter gestaltet, der auch das poetische Bühnenbild für Nils Holgerssons wundersame Abenteuer schuf. Zuständig für die richtige Hexentracht ist Dinah Ehm, die schon für Barrie Koskys märchenhafte »Pelléas et Mélisande« die Kostüme entwarf.
Goldener Vorhang für Katharine
Mehrling
Die Besucherorganisation Berliner Theaterclub e. V. verleiht seit über 45 Jahren jährlich die Auszeichnung Goldener Vorhang an die beliebteste Bühnendarstellerin und den beliebtesten Bühnendarsteller Berlins. Bereits zum achten Mal fiel die Wahl der mehr als 18.000 Mitglieder auf Katharine Mehrling! Sie bekommt den Preis in diesem Jahr für ihre Darstellung der Roxie Hart in »Chicago« (Regie: Barrie Kosky) an der Komischen Oper Berlin sowie ihr Brecht-Programm »Fremder als der Mond« am Berliner Ensemble.
Bereits zum dritten Mal erhält Katharine Mehrling den Preis zwei Jahre in Folge. Erst im vergangenen Jahr wurde sie für ihre facettenreiche Darstellung im Kurt-Weill-Liederabend »…und mit morgen könnt ihr mich!« ausgezeichnet. Den ersten Goldenen Vorhang erhielt sie 2010 mit dem Ensemble von »Ewig jung« am Renaissance-Theater. Als alleinige Preisträgerin wurde sie danach als beliebteste Bühnendarstellerin in den Jahren 2013, 2015, 2016, 2018, 2019 und 2023 ausgezeichnet. Das beweist ihre große Vielseitigkeit, da sie den Goldenen Vorhang bereits für Darstellungen in zahlreichen Genres — darunter Musical, Operette und Liederabend — erhielt.
Als beliebtester Bühnendarsteller wird in diesem Jahr Boris Aljinović für seine Darstellungen in »Onkel Wanja« am Schlosspark-Theater und »Cluedo — Das Mörderspiel« in der Komödie am Kurfürstendamm geehrt.
Wann der Preis verliehen wird, steht noch nicht fest.
Wer Katharine Mehrling als Roxie Hart nicht verpassen will, sollte sich schnell um Karten kümmern: »Chicago« wird am 26. Januar 2025 zum letzten Mal an der Komischen Oper Berlin gespielt.
Komische Oper Berlin wird »Bestes Opernhaus« bei den International Opera Awards
Die Komische Oper Berlin wurde am 2. Oktober zum zweiten Mal als »Bestes Opernhaus« bei den International Opera Awards ausgezeichnet. Bereits 2015 war die Entscheidung der Jury auf das kleinste der Berliner Opernhäuser gefallen.
»Diese Auszeichnung bestätigt die Strahlkraft unseres Hauses über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Wir tragen die Auszeichnung mit Stolz und Freude auch für die gesamte Berliner Kulturlandschaft, die derzeit mit drohenden Etatkürzungen zu kämpfen hat, obwohl sie einen so großen Teil dessen ausmacht, was Berlin lebens- und liebenswert macht.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
»Diese Auszeichnung bestätigt die Strahlkraft unseres Hauses über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Wir tragen die Auszeichnung mit Stolz und Freude auch für die gesamte Berliner Kulturlandschaft, die derzeit mit drohenden Etatkürzungen zu kämpfen hat, obwohl sie einen so großen Teil dessen ausmacht, was Berlin lebens- und liebenswert macht.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
In diesem Jahr kamen die Finalisten aus 27 Ländern. Die Awards werden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen, darunter Gesang, Kostüm- und Bühnenbild, Regie, Produktionen, Festivals, Aufnahmen, Ensembles und mehr. Die Shortlist wurde von einer internationalen Jury kuratiert. Weitere Finalisten der Kategorie »Opera Company of the Year« waren u.a. das National Theatre Prague und die Wiener Staatsoper.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 haben die International Opera Awards es sich zum Ziel gemacht, die Oper als Kunstform für alle zugänglich zu machen und insbesondere vielversprechende aufstrebende Künstler:innen aus der ganzen Welt zu fördern. Innerhalb der letzten sechs Jahre konnte die dazugehörige Opera Awards Foundation mithilfe von Spenden Stipendien für fast 100 Künstler:innen, darunter Sänger:innen, Regisseur:innen, Dirigent:innen, und Repetitor:innen, ermöglichen.
Hallelujah!
MESSIAS
Georg Friedrich Händel
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
Nachdem die Komische Oper Berlin mit »Das Floß der Medusa« den packenden Startschuss zu einer Reihe großer Inszenierungen im Flughafen Tempelhof gab, folgt 2024 ein absoluter Klassiker der Musikgeschichte: Georg Friedrich Händels »MESSIAS«. Man mag kaum glauben, dass die Entstehung dieses Welterfolges in eine Zeit fiel, die für den Komponisten keineswegs vielversprechend war: Rivalisierende Opernunternehmen, Bankrotte, ein Londoner Publikum, das der italienischen Oper überdrüssig wurde, und dann auch noch ein Schlaganfall! Umso beeindruckender mutet Händels Antwort auf diese Lebenskrise an.
Nicht nur der Bekanntheitsgrad des »MESSIAS« bricht Rekorde, auch die Entstehungszeit lässt aufhorchen — Händel komponierte das monumentale Werk in nur 24 Tagen und markierte damit den Beginn eines neuen Schaffensabschnitts, in dem er sich fortan nur noch Oratorien widmete. Anders als die meisten der darauffolgenden Oratorien besteht der »MESSIAS« ausschließlich aus Bibeltexten und steht heute wie kein anderes Werk für die musikalische Kanalisierung der christlichen Erlösungsidee.
Regisseur Damiano Michieletto katalysiert all diese Kräfte und erzählt in seiner Inszenierung die Geschichte einer Frau, die in der Blüte ihres Lebens mit dem eigenen Tod konfrontiert wird. Händels Musik wird hierbei zum tiefenpsychologischen Soundtrack, der in Kombination mit überwältigenden Bühneneffekten und einer gigantischen Besetzung seinen Höhepunkt findet: So werden die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin unterstützt von mehreren hundert Sänger:innen aus Berliner Chören – ein imposantes Erlebnis, das (ganz nach englischer Tradition) spätestens beim berühmten »Hallelujah« wohl niemanden in den Sitzen halten wird!
Nominierung für die International Opera Awards
in der Kategorie »Bestes Opernhaus«
Am 2. September wurden die Finalisten der International Opera Awards bekanntgegeben. Die Komische Oper Berlin wurde nominiert in der Kategorie »Opera Company of the Year« und steht an der Seite weiterer renommierter Nominierter, wie dem National Theatre Prague und der Wiener Staatsoper.
»Die Nominierung freut uns gerade jetzt sehr, weil sie die Bedeutung der Komischen Oper Berlin für die Kulturmetropole Berlin bestätigt. Insbesondere in der aktuellen Diskussion um einen möglichen Baustopp bei der Sanierung unseres Stammhauses sendet sie ein wichtiges Signal an alle, die unseren Platz in der Berliner Kulturlandschaft noch in Frage stellen.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
»Die Nominierung freut uns gerade jetzt sehr, weil sie die Bedeutung der Komischen Oper Berlin für die Kulturmetropole Berlin bestätigt. Insbesondere in der aktuellen Diskussion um einen möglichen Baustopp bei der Sanierung unseres Stammhauses sendet sie ein wichtiges Signal an alle, die unseren Platz in der Berliner Kulturlandschaft noch in Frage stellen.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
In diesem Jahr kommen die Finalisten aus 27 Ländern. Die Awards werden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen, darunter Gesang, Kostüm- und Bühnenbild, Regie, Produktionen, Festivals, Aufnahmen, Ensembles und mehr. Die Shortlist wurde von einer internationalen Jury kuratiert.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 haben die International Opera Awards es sich zum Ziel gemacht, die Oper als Kunstform für alle zugänglich zu machen und insbesondere vielversprechende aufstrebende Künstler:innen aus der ganzen Welt zu fördern. Innerhalb der letzten sechs Jahre konnte die dazugehörige Opera Awards Foundation mithilfe von Spenden Stipendien für fast 100 Künstler:innen, darunter Sänger:innen, Regisseur:innen, Dirigent:innen, und Repetitor:innen, ermöglichen.
Die Preisverleihung findet am 2. Oktober an der Bayerischen Staatsoper in München, die den Preis im vorherigen Jahr gewann, statt.
Zum Tod Carsten Sabrowskis
Leider müssen wir Ihnen die traurige Nachricht übermitteln, dass unser langjähriges und geschätztes Ensemblemitglied, Carsten Sabrowski, am 20. Juli 2024 plötzlich und unerwartet verstorben ist.
Carsten Sabrowski gehörte seit 2002 dem Solistenensemble der Komischen Oper Berlin an; außergewöhnlich waren u.a. sein Leporello in Peter Konwitschnys Inszenierung von DON GIOVANNI, sein FIGARO in Barrie Koskys FIGARO und König Dodon in Andreas Homokis GOLDENER HAHN. Darüber hinaus verkörperte er zahllose Partien in den Kinderopernproduktionen der Komischen Oper Berlin wie zuletzt den Vater von NILS HOLGERSSON und Papa Efraim in Dagmar Manzels Inszenierung von PIPPI LANGSTRUMPF.
Die Nachricht von Carsten Sabrowskis Tod lässt uns fassungslos und in großer Trauer zurück. Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie.
Baustopp ist keine Lösung
Dagmar Manzel: Das macht mich so fassungslos und wütend
"Die Schließung der Komischen Oper Berlin wäre absolut unverantwortlich und katastrophal.
Kunst ist dem russischen Filmemacher Andrei Tarkowski (1932 - 1986) zufolge ein unbewusster Akt, der den eigentlichen Sinn des Lebens ausmacht. Den kennen Politiker, die sich solche Einsparungen überlegen, vermutlich nicht. Diese Politiker schauen sich ja auch nichts an. Da sind Leute dabei, die über dieses Haus urteilen, die überhaupt keine Ahnung haben. Wenn irgendwo gespart wird, dann immer an der Kultur, an Geist und Seele des Menschen. Es geht dann nur noch um Geld und darum, wie man mit Essen, Trinken, Schlafen durch den Tag kommt. Dass der Sinn des Lebens aus was ganz Anderem besteht, ist denen wahrscheinlich vollkommen fremd. Keine Ahnung, was die schauen, womit die sich entspannen. Hochkultur wird es wahrscheinlich nicht sein.
Kunst ist dem russischen Filmemacher Andrei Tarkowski (1932 - 1986) zufolge ein unbewusster Akt, der den eigentlichen Sinn des Lebens ausmacht. Den kennen Politiker, die sich solche Einsparungen überlegen, vermutlich nicht. Diese Politiker schauen sich ja auch nichts an. Da sind Leute dabei, die über dieses Haus urteilen, die überhaupt keine Ahnung haben. Wenn irgendwo gespart wird, dann immer an der Kultur, an Geist und Seele des Menschen. Es geht dann nur noch um Geld und darum, wie man mit Essen, Trinken, Schlafen durch den Tag kommt. Dass der Sinn des Lebens aus was ganz Anderem besteht, ist denen wahrscheinlich vollkommen fremd. Keine Ahnung, was die schauen, womit die sich entspannen. Hochkultur wird es wahrscheinlich nicht sein.
Ich spiele seit zwanzig Jahren auf der Bühne der Komischen Oper Berlin - immer vor ausverkauftem Haus. Die Komische Oper war in der Weimarer Republik ein wichtiger Leuchtturm jüdischen Kulturlebens. Sie war in der DDR das Opernhaus mit der größten internationalen Ausstrahlung und hatte eine Vorreiterrolle für das ganze Genre. Die Komische Oper Berlin ist seit Jahren Publikumsliebling und kein Haus in Deutschland hat so ein vielfältiges Programm und Publikum.
Dass trotzdem erwogen wird, die Komische Oper zu beschädigen, indem man die Bauarbeiten nicht weiterführt oder überlegt, es ganz zu schließen, ist ein Skandal. Es wäre ein Armutszeugnis für diese Stadt: Alle beneiden Berlin um dieses Haus und den Politiker:innen fällt nichts anderes ein, als die Instandsetzung, das heißt die Zukunft, der Komischen Oper Berlin in Frage zu stellen?! Das macht mich so fassungslos und wütend!“
Baustopp ist keine Lösung
Barrie Kosky: Bürger:innen Berlins und Opernliebhaber:innen in aller Welt, bitte helfen Sie uns.
Stoppen Sie diese Schande!
“Ich bin zutiefst schockiert und empört, während ich diese Worte schreibe.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, was von einer Handvoll Politiker:innen und Bürokrat:innen in Berlin diskutiert wird: die vollständige Schließung der Komischen Oper Berlin! Es geht hier nicht nur um eine Diskussion über Sanierungen und Budgets. Es geht um den skandalösen Vorschlag, dass die Komische Oper nicht in ihr rechtmäßiges und geliebtes Haus in der Behrenstraße zurückkehren, sondern an ihrem vorläufigen Standort im Schillertheater verbleiben soll. Das wird unweigerlich zur Schließung der Komischen Oper Berlin führen.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, was von einer Handvoll Politiker:innen und Bürokrat:innen in Berlin diskutiert wird: die vollständige Schließung der Komischen Oper Berlin! Es geht hier nicht nur um eine Diskussion über Sanierungen und Budgets. Es geht um den skandalösen Vorschlag, dass die Komische Oper nicht in ihr rechtmäßiges und geliebtes Haus in der Behrenstraße zurückkehren, sondern an ihrem vorläufigen Standort im Schillertheater verbleiben soll. Das wird unweigerlich zur Schließung der Komischen Oper Berlin führen.
Die Komische Oper Berlin ist künstlerisch, geografisch und existenziell mit unserem Haus in der Behrenstraße eng verbunden. Dieses Theater ist seit seiner Eröffnung 1892 ein bedeutendes Juwel, die wichtigste Operettenbühne in Deutschland während der Weimarer Republik und die revolutionäre Geburtsstätte der modernen Oper unter der visionären Leitung von Walter Felsenstein. Es ist ein international bekanntes und beliebtes Theater und eine der wichtigsten Kultureinrichtungen in Deutschland.
Das Schillertheater ist ein Provisorium, in dem die Komische Oper ihre Arbeit nur während der längst überfälligen Renovierung fortsetzen kann. Es ist nicht die Heimat der Komischen Oper. Es ist nicht die Zukunft der Komischen Oper. Unsere Künstler:innen und unser Publikum können nicht länger bleiben als die Zeit, die die Renovierung unseres Zuhauses dauert.
Würden Sie das Berliner Ensemble vom Bertold-Brecht-Platz wegholen? Würden Sie die Berliner Philharmoniker von der Philharmonie trennen? Niemals. Wie das Stammhaus in der Behrenstraße in Berlin-Mitte sind diese Institutionen kreativ und untrennbar mit ihren Häusern verbunden. Der Komischen Oper ihre Heimat zu verweigern, hieße, sie langsam zu ersticken. Unser Theater in der Behrenstraße IST die Komische Oper.
Ich habe den Eindruck, dass mein geliebtes Opernhaus für seinen Erfolg bestraft wird: Nachdem wir jahrelang internationale Preise gewonnen haben und mit gefeierten Produktionen in der ganzen Welt auf Tournee waren und sind, die besten kontinuierlichen Einspielergebnisse aller Berliner Opernhäuser vorweisen können und das vielfältigste und jüngste Opernpublikum in Berlin anziehen, droht dem Haus nun die Schließung und das Aus.
Unser Lohn für diese Arbeit ist, dass eine langgeplante und dringend notwendige Renovierung, die der Staatsoper Berlin und der Deutschen Oper ermöglicht wurden und werden, der Komischen Oper Berlin nicht gewährt wird. Jede Entscheidung des Berliner Senats, die Sanierung der Komischen Oper zu stoppen, bedeutet den Tod der Komischen Oper. Dies wäre ein Akt des selbstverschuldeten kulturellen Vandalismus, wie es ihn in Berlin seit 1945 nicht mehr gegeben hat.
Bürger:innen Berlins und Opernliebhaber:innen in aller Welt, bitte helfen Sie uns.
Stoppen Sie diese Schande!”
Keine Bauruine für das Stammhaus der Komischen Oper Berlin
Baustopp der Komischen Oper Berlin ist keine Lösung für das Haushaltsproblem der Stadt
„Die Berichterstattungen über einen möglichen Baustopp unseres Stammhauses in Berlin Mitte haben uns entsetzt. Wir sind mitten im Prozess, ihn jetzt zu stoppen wäre politisch unverantwortlich und fahrlässig“, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin.
„Offensichtlich gibt es Diskussionen im Senat, das seit bald 60 Jahren unsanierte und baufällige, denkmalgeschützte Gebäude zu einer Bauruine werden zu lassen – wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt – oder die Finanzierung der Sanierung auf Jahre zu verschieben. Damit würde der Berliner Senat das Problem nur verschieben, aber nicht lösen. Die Dauer des Umbaus zu strecken, ist der Garant für eine Kostenexplosion: jedes Jahr Verzögerung bedeutet 40 Millionen Euro Mehrkosten!“
Die Komischen Oper Berlin ist eine der wichtigsten Kulturinstitutionen Berlins: in Ostdeutschland entstanden, hat sie sich von dort aus über alle Grenzen hinweg zu einem weltweiten Modell für aktuelles und für alle Schichten zugängliches Musiktheater entwickelt. Sie gilt als Impulsgeberin für niedrigschwellige, zeitgemäße Oper. „Derzeit bespielen wir das Schillertheater, das aufgrund seiner begrenzten Platz- und Lagerkapazitäten und der für Musiktheater schwierigen Akustik nur als Interimslösung geeignet ist. Dies führt zu erheblichen Einschränkungen im Angebot und Repertoire. eine Bespielung auf Dauer würde die Komische Oper Berlin künstlerisch und finanziell ausbluten und damit in ihrer Existenz gefährden.“, so Susanne Moser und Philip Bröking. „Ein den aktuellen Planungen entsprechender Bau hingegen steht für den Glauben an die Zukunft Berlins als Kulturstandort und lebenswerte Stadt.“
Das tanzende Sinfoniekonzert
Flotte Sohle
Rhythmus, wo man mit muss! In diesem Sinfoniekonzert widmet sich das Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung von Erina Yashima ganz dem Repertoire, das direkt von der Bühne in die Beine geht: der Tanzmusik.
Auf höchstem musikalischem Niveau geben sich Tango-Nuevo-Klänge von Astor Piazzolla sowie jazzige Melodien und Rhythmen von George Antheil und Dmitri D. Schostakowitsch die Klinke in die Hand – und sorgen für ordentlich Feuer auf dem Parkett! George Antheils A Jazz Symphony ist eines der ersten Werke, die ansetzten, die europäische Kunstmusik und die gerade aufkeimende Jazzmusik zusammenzuführen. Inspiriert von den Improvisationen des New-Orleans-Jazz ist die Sinfonie jedoch für großes Orchester mit drei Klavieren, Banjos und Jazzschlagzeug instrumentiert. Der Spectre of the Rose Waltz, den Antheil für den gleichnamigen Thriller von Ben Hecht komponierte, steht dem mit harmonischer Opulenz gegenüber. In nur 45 Minuten entstand Dmitry Schostakowitschs heute zum Jazz-Standard avancierter Tahiti Trot, in dem fast alle Instrumente – ob Xylophon, Trompeten oder die Holzblöcke – ein Solo erhalten und sich mit fließenden Streichern abwechseln. Auch Darius Milhauds Fantasie Le Bœuf sur le toit zog so weite Kreise, dass nach dessen Aufführung in der Ballett-Pantomime The Doing-Nothing Bar im Jahr 1920 sogar eine tatsächliche Bar in Paris danach benannt wurde.
Den Abschluss bilden einige der bekanntesten Tangos des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla, der Klassik und Tango zum Tango Nuevo vereinte. Dass er dafür erst als Totengräber des Tangos verschrien wurde, kann Piazzollas Ruf verkraften, denn Stücke wie Oblivión (Vergessen) wurden weltberühmt. Ursprünglich entstand diese lyrische Milonga 1982 in New York für Bandoneon, Klavier und Bass. Bandoneonist Christian Gerber hat dieses und die anderen drei Werke aus der Feder des Tango-Meisters für Quartett und Streicherbesetzung arrangiert.
Das Programm ist gleich zweimal an unterschiedlichen Orten zu erleben. Im Zelt am Roten Rathaus und im Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf. Im Anschluss an beide Veranstaltungen wird das Showtanzpaar Dilara Ögretmen und Felix Naschke die Tanzfläche eröffnen und den Geist der Musik in Bewegung verwandeln. Alle Zuschauer:innen sind eingeladen, es ihnen gleichzutun!
Zu hören sind:
George Antheil (1900-1959): A Jazz Symphony
George Antheil (1900-1959): Spectre of the Rose Waltz
Dmitri D. Schostakowitsch(1906-1975): Tahiti Trot (or Tea for Two)
Darius Milhaud (1892-1974): Le Bœuf sur le toit
Astor Piazzolla (1921-1992): Fugata (arr. Christian Gerber)
Astor Piazzolla (1921-1992): Oblivión (arr. Christian Gerber)
Astor Piazzolla (1921-1992): Adiós Nonino
Astor Piazzolla (1921-1992): Tangazo (arr. Christian Gerber)
Sinfoniekonzert »Flotte Sohle« am 14. Juni, 19:30, Komische Oper Berlin @ Zelt am Roten Rathaus (Rathausstr. 1, 10178 Berlin)
und
Sinfoniekonzert »Flotte Sohle« am 18. Juni, 19:30, Komische Oper Berlin @ Ernst-Reuter-Saal (Eichborndamm 213, 13437 Berlin)