Presseservice
Sparmaßnahmen der Berliner Landesregierung
Doppelte Katastrophe für die Komische Oper Berlin
»Trotz aller guten Argumente, die wir in den letzten Wochen und Monaten ausgetauscht haben, muss die Kultur insgesamt und die Komische Oper Berlin insbesondere überproportional massive Einsparungen hinnehmen. Und zwar nicht nur die Kürzungen von 9 % im laufenden Betrieb für 2025: Dazu kommt der Baustopp für die Sanierungsmaßnahmen unseres Stammhauses in der Behrenstraße.«, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin. »Über Nacht wird ein Plan verworfen, der jahrelang im Dialog zwischen der Stadt, den Planern und der Komischen Oper Berlin vorbereitet und ausgearbeitet wurde. Und das alles trotz einer ganz klaren auch öffentlichen Zusage unseres Kultursenators Joe Chialo und des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner für die Fortsetzung der Sanierung. Damit verschiebt der Berliner Senat das Problem, löst es aber nicht. Ein Baustopp von zwei Jahren führt zu einer Verzögerung der Fertigstellung um mindestens vier Jahre! 10 Millionen Euro werden gespart, es werden Mehrkosten von etwa 250 Millionen Euro verursacht. Das ist ein Skandal!«.
Die Komische Oper Berlin ist eine der wichtigsten Kulturinstitutionen Berlins. In Ostdeutschland entstanden, hat sie sich von dort aus über alle Grenzen hinweg zu einem weltweiten Modell für aktuelles und für alle Schichten zugängliches Musiktheater entwickelt. Sie gilt als Impulsgeberin für niedrigschwellige, zeitgemäße Oper. »Derzeit bespielen wir das Schillertheater, das aufgrund seiner begrenzten Platz- und Lagerkapazitäten und der für Musiktheater schwierigen Akustik nur als Interimslösung und nur für kurze Zeit geeignet ist. Dies führt zu erheblichen Einschränkungen im Angebot und Repertoire. Eine Bespielung auf Dauer lässt die Komische Oper Berlin künstlerisch und finanziell ausbluten und gefährdet damit ihre Existenz.«, so Susanne Moser und Philip Bröking. »Ein den aktuellen Planungen entsprechender Bau hingegen steht für den Glauben an die Zukunft Berlins mit einer einzigartigen und besonderen Kulturszene und als lebenswerte Stadt.«
Sinfoniekonzert für einen Mann und 100 Metronome
Herbert Fritsch macht ein Konzert
Was passiert, wenn man Herbert Fritsch, genialer Schauspieler und Regisseur mit Hang zum Abgedrehten, ein Sinfoniekonzert zum Spielen gibt? Sicher kann man das nicht sagen, was man aber sagen kann: Fritsch wagt sich ins Konzertfach!
Obwohl er selbst kein Musikinstrument spielt, hat Fritsch seit jeher eine enge Verbindung zur Musik. Aus einigen Stücken, die ihn schon lange Zeit begleiten, hat er nun für die Komische Oper Berlin ein Konzert kuratiert. Den Auftakt macht die Ouvertüre aus Carl Maria von Webers »Der Freischütz«, die Fritsch 2016 am Opernhaus Zürich inszeniert hat. Iannis Xenakis‘ 1986 geschaffenes Orchesterwerk »À l’île de Gorée« beeindruckte Fritsch in einer Aufführung, bei der die Leichtigkeit des Stückes im Vordergrund stand. Dabei lernte Fritsch, dass auch Neue Musik ein einfach zu genießendes Erlebnis ist, man muss sich nur mit ihr auseinandersetzen, sich darauf einlassen. Von »Prométhée ou Le Poème du feu« von Alexander Scriabin war Herbert Fritsch so begeistert, dass er dazu 1997 am Schauspiel Bochum während einer 15-stündigen Performance einen Film produzierte, der genau die Länge des Stückes von Scriabin erreichte – 23 Minuten.
Das Metronom, normalerweise eher ein Hilfsmittel in der Musik, zählt für Fritsch zweifellos zu den Musikinstrumenten: »Alles, was einen Klang erzeugt, ist ein Musikinstrument. Wenn man z.B. auf einen Tisch klopft, kann der Tisch plötzlich ein Musikinstrument werden. Es geht darum, Musik da zu suchen, wo man sie normalerweise nicht vermutet.« 1962 kommt György Ligeti als erster Komponist auf die Idee, das Metronom als Instrument zu behandeln. Sein »Poème Symphonique« wird von 100 mechanischen Metronomen in verschiedenen Tempi gespielt, die alle gleich stark aufgezogen und möglichst gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden.
Gemeinsam mit Generalmusikdirektor James Gaffigan präsentiert Fritsch György Ligetis wegweisendes »Poème symphonique« für 100 Metronome und führt uns hinein in seine ganz persönliche musikalische Welt von Carl Maria von Weber bis Iannis Xenakis mit allen Ecken und Kanten. Keine Angst, singen wird er nicht. Also, wahrscheinlich nicht. Wir sind gespannt!
Rache ist Blutwurst!
Sweeney Todd
The Demon Barber of Fleet Street
Ein Musical-Thriller [ 1979 ]
Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim
Buch von Hugh Wheeler
Nach dem gleichnamigen Stück von Christopher Bond
Regie der Originalproduktion am Broadway: Harold Prince
Orchestrierung von Jonathan Tunick
Original-Broadwayproduktion von Richard Barr, Charles Woodward, Robert Fryer, Mary Lea Johnson, Martin Richards in Zusammenarbeit mit Dean und Judy Manos
Koproduktion mit Opéra national du Rhin
Ein Musical-Thriller [ 1979 ]
Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim
Buch von Hugh Wheeler
Nach dem gleichnamigen Stück von Christopher Bond
Regie der Originalproduktion am Broadway: Harold Prince
Orchestrierung von Jonathan Tunick
Original-Broadwayproduktion von Richard Barr, Charles Woodward, Robert Fryer, Mary Lea Johnson, Martin Richards in Zusammenarbeit mit Dean und Judy Manos
Koproduktion mit Opéra national du Rhin
Unterhaltsam, makaber und berührend – Regisseur Barrie Kosky wagt sich mit »Sweeney Todd« an die »Schwarze Operette« schlechthin. Ein ebenso bitterböser wie lustvoll-schauriger musikalischer Thriller aus der Feder Stephen Sondheims über die blutige Rache des legendären Londoner Friseurs Sweeney Todd. An der Seite der Titelfigur als Fleischpasteten-Königin Mrs. Lovett: Dagmar Manzel!
London in seiner ganzen Tristesse: Benjamin Barker, anständiger Friseur aus einfachsten Verhältnissen, wird von Richter Turpin, der es auf dessen hübsche Frau abgesehen hat, völlig zu Unrecht zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Jahre später kehrt Barker zurück und hat nur noch eines im Sinn: Rache! Barkers Frau habe sich umgebracht, berichtet ihm die völlig abgebrannte, wenn auch geschäftstüchtige Pastetenbäckerin Mrs. Lovett. Und so startet Benjamin Barker alias Sweeney Todd nicht nur einen äußerst effizienten Rachefeldzug, sondern mit seiner Informantin auch ein florierendes Joint-Venture im Fleischpasteten-Sektor …
Angesiedelt im viktorianischen London zeigt »Sweeney Todd«, wie die Gesellschaft, geprägt von Korruption und wirtschaftlicher Not, die Menschen in die Verzweiflung führt. Die Charaktere sind gefangen in einem System, das sie ausbeutet und unterdrückt.
Den Kern dieses Musical-Thrillers bilden zeitlose gesellschaftliche Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Rache und die dunklen Seiten der menschlichen Natur. Auch die ethischen Fragen, die mit Macht und Verantwortung verbunden sind, werden mit einem kritischen Blick auf die Verantwortung von Autoritäten und die Gefahren des Machtmissbrauchs betrachtet.
Die Geschichte des zum Massenmörder mutierten »dämonischen Barbiers aus der Fleet Street« erschien erstmals 1846 als Groschenroman unter dem Titel The String of Pearls und diente als Vorlage zahlreicher dramatischer und filmischer Adaptionen. Musikalisch ließ sich Sondheim für sein »Thriller Musical« von klassischer Filmmusik ebenso inspirieren wie von Richard Wagners Leitmotivtechnik. Barrie Kosky inszeniert seine Version des Musical-Klassikers als eine »Kindertheater-Albtraum-Collage« mit jener zwischen Ekel und Lachen irisierenden Lust am Horror, die das Publikum seit jeher fasziniert. Ohne Pardon geht Kosky dabei der Frage nach, zu was der Mensch imstande ist, wenn er der Logik der Rache bis zum bitteren Ende folgt, und was dabei auf dem Spiel steht.
Ein kraftvolles Werk, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und einen Diskurs über zeitgenössische gesellschaftliche Probleme anstößt.
Das Sinfoniekonzert des Generalmusikdirektors
James’ Choice
Zur neuen Spielzeit bringt James Gaffigan ein Stück seiner Heimat New York mit an die Komische Oper Berlin! Während unser Generalmusikdirektor hier eine Wahlheimat gefunden hat, steuerte im 20. Jahrhundert so manch prominenter europäischer Komponist den sicheren Hafen Amerika an.
Für Antonín Dvořák und Gustav Mahler eröffnete New York einflussreiche berufliche Möglichkeiten. In seiner Zeit in Amerika interessierte sich Dvořák für afroamerikanische und indigene Volksmusik, die er in Kombination mit seiner eigenen tschechischen Musiksprache zu einer neuen amerikanischen Nationalmusik weiterentwickelte.
Beim Sinfoniekonzert »James’ Choice« spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin den einzig vollständig überlieferten Satz aus Mahlers letzter, unvollendeter Sinfonie: das einleitende Adagio.
Eröffnet wird dieser mit einer traurigen Bratschen-Melodie, von der aus sich das Werk bis hin zu einem schrillen Neuntonakkord steigert, der Mahlers tiefe Verzweiflung widerspiegelt: Zur Zeit der Komposition erfuhr er von der Affäre seiner Frau Alma mit dem jungen Architekten Walter Gropius.
Kurt Weill befasste sich am Broadway mit dem aufstrebenden Musical. Seinen Durchbruch erzielte er mit »Lady in the Dark«, indem es um die Modemanagerin Liza Elliott geht, die kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht. Die mysteriöse Melodie, die Liza aus ihrer Kindheit verfolgt, bildet den roten Faden der Suite. Mit »One Touch of Venus« und »Lost in the stars« folgten für Weill zwei weitere Bühnenerfolge.
Erich Wolfgang Korngold setzte in Hollywood wiederum den Grundstein für das Filmmusikgenre und inspirierte durch seine Soundtracks nicht zuletzt Filmmusiklegende John Williams. Korngolds Soundtrack zum Abenteuerfilm »The Sea Hawk« veranschaulicht lautmalerisch die Seeschlachten des Freibeuters Geoffrey Thorpe, während im Mittelteil die Liebesbeziehung zwischen Thorpe und der Spanierin Doña Maria durch schwelgende Streicherlinien zum Ausdruck gebracht wird.
Auf den amerikanischen Erfolg hatten zweifelsohne nicht nur die Komponisten, sondern auch ihre Begleiterinnen einen Einfluss. Ensemblesängerin Susan Zarrabi verleiht den Frauen in Kurt-Weill-Songs aus »One Touch of Venus« und »Lost in the stars« eine unvergleichliche Stimme. Schauspielerin Evamaria Salcher gibt zudem amüsante Einblicke in das Leben von Lotte Lenya bis hin zu Alma Mahler.
Von Dvořáks »American Suite« bis zum Weltschmerz in Mahlers 10. Sinfonie – eine spannende Zeitreise in das »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«!
Heia Walpurgisnacht!
Die kleine Hexe
Franz Wittenbrink
Kinderoper in zwei Akten [2024]
Nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler
Libretto von Anne X. Weber und Susanne Lütje
Kinderoper in zwei Akten [2024]
Nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler
Libretto von Anne X. Weber und Susanne Lütje
Das »Pippi Langstrumpf«-Team macht sich an einen weiteren großen Kinderbuchklassiker: »Die kleine Hexe« gehört hierzulande seit Generationen zu den beliebtesten Kinderbüchern. Komponist Franz Wittenbrink fasst das Streben der Titelfigur, eine gute Hexe zu werden, in ebenso mitreißende wie berührende Töne – inklusive Markttreiben, Waldtier-Chor und natürlich Walpurgisnacht!
Klein ist die kleine Hexe eigentlich nicht – aber jung! Gerade einmal 127 Jahre alt und damit viel zu jung, um mit den großen Hexen in der Walpurgisnacht auf den Blocksberg zu reiten. Aber das ist doch das Allergrößte im Hexenjahreskalender! Rabe Abraxas hat sie zwar gewarnt, aber sie kann einfach nicht anders, als sich heimlich ins Hexengetümmel zu schmuggeln. Wäre da doch nur nicht die böse Muhme Rumpumpel, die der kleinen Hexe rein gar nichts gönnt und sie bei der Oberhexe verpfeift. Zur Strafe nimmt diese der kleinen Hexe den Besen weg, aber sie sagt ihr auch: Wenn sie bis nächstes Jahr gut geworden ist, kann sie mit zur Walpurgisnacht kommen. Gemeinsam mit den Kindern Vroni und Thomas – und natürlich dem Raben Abraxas! – tut die kleine Hexe alles, um eine gute Hexe zu werden. Aber was ist das eigentlich, eine »gute« Hexe?
Eingebettet in eine Rahmenhandlung, die die kleine Hexe in der heutigen Welt verortet, wird die Protagonistin als Mädchen gezeigt, das sich in die Hexenwelt träumt, sodass Traum und Realität im Verlauf des Stückes miteinander verschmelzen. Als antiautoritäre Heldin setzt die kleine Hexe ein wichtiges Zeichen für den Stellenwert von Güte und Mut, wenn sie feststellt, wofür die Oberhexen wirklich stehen.
Otfried Preußlers »Die kleine« Hexe verzaubert auch 65 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen kleine und große Kinder. Martina Gredler gibt mit Die kleine Hexe ihren Einstand als Regisseurin an der Komischen Oper Berlin. Die Welt, in der sie das Märchen spielen lässt, wird von Alfred Peter gestaltet, der auch das poetische Bühnenbild für Nils Holgerssons wundersame Abenteuer schuf. Zuständig für die richtige Hexentracht ist Dinah Ehm, die schon für Barrie Koskys märchenhafte »Pelléas et Mélisande« die Kostüme entwarf.
Goldener Vorhang für Katharine
Mehrling
Die Besucherorganisation Berliner Theaterclub e. V. verleiht seit über 45 Jahren jährlich die Auszeichnung Goldener Vorhang an die beliebteste Bühnendarstellerin und den beliebtesten Bühnendarsteller Berlins. Bereits zum achten Mal fiel die Wahl der mehr als 18.000 Mitglieder auf Katharine Mehrling! Sie bekommt den Preis in diesem Jahr für ihre Darstellung der Roxie Hart in »Chicago« (Regie: Barrie Kosky) an der Komischen Oper Berlin sowie ihr Brecht-Programm »Fremder als der Mond« am Berliner Ensemble.
Bereits zum dritten Mal erhält Katharine Mehrling den Preis zwei Jahre in Folge. Erst im vergangenen Jahr wurde sie für ihre facettenreiche Darstellung im Kurt-Weill-Liederabend »…und mit morgen könnt ihr mich!« ausgezeichnet. Den ersten Goldenen Vorhang erhielt sie 2010 mit dem Ensemble von »Ewig jung« am Renaissance-Theater. Als alleinige Preisträgerin wurde sie danach als beliebteste Bühnendarstellerin in den Jahren 2013, 2015, 2016, 2018, 2019 und 2023 ausgezeichnet. Das beweist ihre große Vielseitigkeit, da sie den Goldenen Vorhang bereits für Darstellungen in zahlreichen Genres — darunter Musical, Operette und Liederabend — erhielt.
Als beliebtester Bühnendarsteller wird in diesem Jahr Boris Aljinović für seine Darstellungen in »Onkel Wanja« am Schlosspark-Theater und »Cluedo — Das Mörderspiel« in der Komödie am Kurfürstendamm geehrt.
Wann der Preis verliehen wird, steht noch nicht fest.
Wer Katharine Mehrling als Roxie Hart nicht verpassen will, sollte sich schnell um Karten kümmern: »Chicago« wird am 26. Januar 2025 zum letzten Mal an der Komischen Oper Berlin gespielt.
Komische Oper Berlin wird »Bestes Opernhaus« bei den International Opera Awards
Die Komische Oper Berlin wurde am 2. Oktober zum zweiten Mal als »Bestes Opernhaus« bei den International Opera Awards ausgezeichnet. Bereits 2015 war die Entscheidung der Jury auf das kleinste der Berliner Opernhäuser gefallen.
»Diese Auszeichnung bestätigt die Strahlkraft unseres Hauses über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Wir tragen die Auszeichnung mit Stolz und Freude auch für die gesamte Berliner Kulturlandschaft, die derzeit mit drohenden Etatkürzungen zu kämpfen hat, obwohl sie einen so großen Teil dessen ausmacht, was Berlin lebens- und liebenswert macht.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
»Diese Auszeichnung bestätigt die Strahlkraft unseres Hauses über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Wir tragen die Auszeichnung mit Stolz und Freude auch für die gesamte Berliner Kulturlandschaft, die derzeit mit drohenden Etatkürzungen zu kämpfen hat, obwohl sie einen so großen Teil dessen ausmacht, was Berlin lebens- und liebenswert macht.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
In diesem Jahr kamen die Finalisten aus 27 Ländern. Die Awards werden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen, darunter Gesang, Kostüm- und Bühnenbild, Regie, Produktionen, Festivals, Aufnahmen, Ensembles und mehr. Die Shortlist wurde von einer internationalen Jury kuratiert. Weitere Finalisten der Kategorie »Opera Company of the Year« waren u.a. das National Theatre Prague und die Wiener Staatsoper.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 haben die International Opera Awards es sich zum Ziel gemacht, die Oper als Kunstform für alle zugänglich zu machen und insbesondere vielversprechende aufstrebende Künstler:innen aus der ganzen Welt zu fördern. Innerhalb der letzten sechs Jahre konnte die dazugehörige Opera Awards Foundation mithilfe von Spenden Stipendien für fast 100 Künstler:innen, darunter Sänger:innen, Regisseur:innen, Dirigent:innen, und Repetitor:innen, ermöglichen.
Hallelujah!
MESSIAS
Georg Friedrich Händel
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
Nachdem die Komische Oper Berlin mit »Das Floß der Medusa« den packenden Startschuss zu einer Reihe großer Inszenierungen im Flughafen Tempelhof gab, folgt 2024 ein absoluter Klassiker der Musikgeschichte: Georg Friedrich Händels »MESSIAS«. Man mag kaum glauben, dass die Entstehung dieses Welterfolges in eine Zeit fiel, die für den Komponisten keineswegs vielversprechend war: Rivalisierende Opernunternehmen, Bankrotte, ein Londoner Publikum, das der italienischen Oper überdrüssig wurde, und dann auch noch ein Schlaganfall! Umso beeindruckender mutet Händels Antwort auf diese Lebenskrise an.
Nicht nur der Bekanntheitsgrad des »MESSIAS« bricht Rekorde, auch die Entstehungszeit lässt aufhorchen — Händel komponierte das monumentale Werk in nur 24 Tagen und markierte damit den Beginn eines neuen Schaffensabschnitts, in dem er sich fortan nur noch Oratorien widmete. Anders als die meisten der darauffolgenden Oratorien besteht der »MESSIAS« ausschließlich aus Bibeltexten und steht heute wie kein anderes Werk für die musikalische Kanalisierung der christlichen Erlösungsidee.
Regisseur Damiano Michieletto katalysiert all diese Kräfte und erzählt in seiner Inszenierung die Geschichte einer Frau, die in der Blüte ihres Lebens mit dem eigenen Tod konfrontiert wird. Händels Musik wird hierbei zum tiefenpsychologischen Soundtrack, der in Kombination mit überwältigenden Bühneneffekten und einer gigantischen Besetzung seinen Höhepunkt findet: So werden die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin unterstützt von mehreren hundert Sänger:innen aus Berliner Chören – ein imposantes Erlebnis, das (ganz nach englischer Tradition) spätestens beim berühmten »Hallelujah« wohl niemanden in den Sitzen halten wird!
Nominierung für die International Opera Awards
in der Kategorie »Bestes Opernhaus«
Am 2. September wurden die Finalisten der International Opera Awards bekanntgegeben. Die Komische Oper Berlin wurde nominiert in der Kategorie »Opera Company of the Year« und steht an der Seite weiterer renommierter Nominierter, wie dem National Theatre Prague und der Wiener Staatsoper.
»Die Nominierung freut uns gerade jetzt sehr, weil sie die Bedeutung der Komischen Oper Berlin für die Kulturmetropole Berlin bestätigt. Insbesondere in der aktuellen Diskussion um einen möglichen Baustopp bei der Sanierung unseres Stammhauses sendet sie ein wichtiges Signal an alle, die unseren Platz in der Berliner Kulturlandschaft noch in Frage stellen.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
»Die Nominierung freut uns gerade jetzt sehr, weil sie die Bedeutung der Komischen Oper Berlin für die Kulturmetropole Berlin bestätigt. Insbesondere in der aktuellen Diskussion um einen möglichen Baustopp bei der Sanierung unseres Stammhauses sendet sie ein wichtiges Signal an alle, die unseren Platz in der Berliner Kulturlandschaft noch in Frage stellen.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
In diesem Jahr kommen die Finalisten aus 27 Ländern. Die Awards werden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen, darunter Gesang, Kostüm- und Bühnenbild, Regie, Produktionen, Festivals, Aufnahmen, Ensembles und mehr. Die Shortlist wurde von einer internationalen Jury kuratiert.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 haben die International Opera Awards es sich zum Ziel gemacht, die Oper als Kunstform für alle zugänglich zu machen und insbesondere vielversprechende aufstrebende Künstler:innen aus der ganzen Welt zu fördern. Innerhalb der letzten sechs Jahre konnte die dazugehörige Opera Awards Foundation mithilfe von Spenden Stipendien für fast 100 Künstler:innen, darunter Sänger:innen, Regisseur:innen, Dirigent:innen, und Repetitor:innen, ermöglichen.
Die Preisverleihung findet am 2. Oktober an der Bayerischen Staatsoper in München, die den Preis im vorherigen Jahr gewann, statt.
Zum Tod Carsten Sabrowskis
Leider müssen wir Ihnen die traurige Nachricht übermitteln, dass unser langjähriges und geschätztes Ensemblemitglied, Carsten Sabrowski, am 20. Juli 2024 plötzlich und unerwartet verstorben ist.
Carsten Sabrowski gehörte seit 2002 dem Solistenensemble der Komischen Oper Berlin an; außergewöhnlich waren u.a. sein Leporello in Peter Konwitschnys Inszenierung von DON GIOVANNI, sein FIGARO in Barrie Koskys FIGARO und König Dodon in Andreas Homokis GOLDENER HAHN. Darüber hinaus verkörperte er zahllose Partien in den Kinderopernproduktionen der Komischen Oper Berlin wie zuletzt den Vater von NILS HOLGERSSON und Papa Efraim in Dagmar Manzels Inszenierung von PIPPI LANGSTRUMPF.
Die Nachricht von Carsten Sabrowskis Tod lässt uns fassungslos und in großer Trauer zurück. Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie.