© Monika Rittershaus
Mit Eurydike in der Unterwelt
Was es mit den Geigen auf sich hat, mit wie wenigen Darstellenden dieses Stück ursprünglich aufgeführt wurde und warum dieses Werk eigentlich Eurydikes Namen im Titel tragen müsste - das Wichtigste in Kürze zu Orpheus in der Unterwelt.
Der begnadete Sänger Orpheus
Im antiken Mythos werden Orpheus’ Stimme magische Fähigkeiten zugeschrieben: Gesang, der wilde Tiere friedlich werden ließ, Melodien, die Steine zum Weinen brachten, und ein Organ, das selbst die Sirenen zu übertönen vermochte! In Jacques Offenbachs Werk ist davon nicht mehr viel übrig. Orpheus gibt einen höchstens mittelmäßigen Musiker ab, selbst seine Frau, Eurydike, kann sein Geigenspiel nicht ertragen.
Der doppelte Boden
Offenbachs Werke generell, Orpheus in der Unterwelt in besonderem Maße, zeichnen sich dadurch aus, dass sie eben nicht nur bloße Ironie oder reine Satire sind, sondern Offenbachs Melodien können ebenso melancholisch und berührend sein.
Der große Durchbruch
Obwohl Orpheus der vermeintliche Titelheld ist, wird schnell klar, dass das Werk eigentlich Eurydikes Namen tragen müsste. Sie ist es, die ihr Schicksal mit dem freiwilligen Schlangenbiss selbst in die Hand nimmt, sie steht im Mittelpunkt des Konkurrenzkampfes der Götter und sie ist es auch, die in Barrie Koskys Inszenierung am Ende die Entscheidung über ihre Zukunft trifft und somit alle Verehrer alt aussehen lässt!
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5. Dezember 2024
Ich habe versucht, die Geschichte des Hauses darzustellen, damit Politiker begreifen, dass die Komische Oper kein beliebiges Opernhaus ist. Vor der Nazizeit war sie in Deutschland die erste Adresse für Operette und Revue, wo zahlreiche jüdische Künstlerinnen und Künstler, Komponisten, Dirigenten, Sängerinnen und Sänger gewirkt haben. Sie war der Leuchtturm von Berlin. […] Meine Wut ist groß, denn erst kürzlich wurde die Antisemitismus-Resolution im Bundestag verabschiedet. Darin wird auch die Notwendigkeit der Erinnerung und des Erhalts der jüdischen Kultur in Deutschland festgehalten. Und im selben Moment wird eine Institution wie die Komische Oper in eine ungewisse Zukunft gestürzt.
Barrie Kosky, Regisseur und ehemaliger Intendant der Komischen Oper Berlin (2012 – 2022), Jüdische Allgemeine, 5.12.2024, Leuchtturm der Stadt
#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
22. November 2024
Offener Brief von Barrie Kosky
»Bitte schützen Sie unsere geliebte Komische Oper in der Behrenstraße!«, schreibt unser früherer Intendant Barrie Kosky in seinem offenen Brief an Bürgermeister Kai Wegner, Finanzsenator Stefan Evers und Kultursenator Joe Chialo. »Lassen Sie nicht zu, dass das Ihr Vermächtnis ist.«
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
#KOBSanierung
18. November 2024
Musikalisch eine reine Freude. Der von David Cavelius einstudierte Chor ist in dieser Stadt als Opernchor zurzeit ohne Konkurrenz, gesanglich erweist er sich als ebenso überlegen wie in gestalterischer Schärfe und Spielfreude. Und James Gaffigan am Pult des Orchesters der Komischen Oper gelingt eine pointierte und farblich enorm reiche Interpretation, die in keinem Moment den Faden verliert. Man spürt den Spaß, den die Arbeit an einer so reizvoll zwischen kompositorischem Anspruch und Popularität oszillierenden Partitur machen muss. Die melodischen Reize ... gelingen so präsent, wie die hintergründige leitmotivische Struktur stets spürbar bleibt.
Peter Uehling, Berliner Zeitung
Die Komische Oper bringt »Sweeney Todd« und die beste Pastete von London auf die Bühne
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#KOBSweeneyTodd