Mit Eurydike in der Unterwelt

Was es mit den Geigen auf sich hat, mit wie wenigen Darstellenden dieses Stück ursprünglich aufgeführt wurde und warum dieses Werk eigentlich Eurydikes Namen im Titel tragen müsste - das Wichtigste in Kürze zu Orpheus in der Unterwelt.

Der begna­dete Sän­ger Orpheus

Im antiken Mythos werden Orpheus’ Stimme magische Fähigkeiten zugeschrieben: Gesang, der wilde Tiere friedlich werden ließ, Melodien, die Steine zum Weinen brachten, und ein Organ, das selbst die Sirenen zu übertönen vermochte! In Jacques Offenbachs Werk ist davon nicht mehr viel übrig. Orpheus gibt einen höchstens mittelmäßigen Musiker ab, selbst seine Frau, Eurydike, kann sein Geigenspiel nicht ertragen.

Der dop­pelte Bo­den

Offenbachs Werke generell, Orpheus in der Unterwelt in besonderem Maße, zeichnen sich dadurch aus, dass sie eben nicht nur bloße Ironie oder reine Satire sind, sondern Offenbachs Melodien können ebenso melancholisch und berührend sein.

Der große Durch­bruch

Obwohl Orpheus der vermeintliche Titelheld ist, wird schnell klar, dass das Werk eigentlich Eurydikes Namen tragen müsste. Sie ist es, die ihr Schicksal mit dem freiwilligen Schlangenbiss selbst in die Hand nimmt, sie steht im Mittelpunkt des Konkurrenzkampfes der Götter und sie ist es auch, die in Barrie Koskys Inszenierung am Ende die Entscheidung über ihre Zukunft trifft und somit alle Verehrer alt aussehen lässt!

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