Toby or not Toby
Zur Berliner Erstaufführung von Offenbachs Opéra-comique RobinsonCrusoé – eine Einführung von Frank Harders-Wuthenow
Das Jahr 1867 war für den schwer gichtgeplagten Jacques Offenbach in gesundheitlicher Hinsicht sicherlich ein Jahr zum Vergessen – aus künstlerischer Sicht markierte es den Höhepunkt seiner Karriere. 1855 hatte sein frisch gegründetes eigenes Theater – die Bouffes Parisiens – von der zweiten Pariser Weltausstellung (die erste fand 1844 statt) enorm profitiert, weil sie ihm ein vergnügungslustiges Publikum ins Haus spülte. Bei der dritten Weltausstellung 1867 war die Situation eine deutlich komfortablere. Denn Offenbach war nach triumphalen Erfolgen unter anderem von Orpheus in der Unterwelt (1858), Die schöne Helena (1864) und Pariser Leben (1866) als Schöpfer eines neuen Genres mittlerweile weltberühmt. Zahlreiche gekrönte Häupter nebst Gefolge und Diplomaten gaben sich die Ehre, um sich in Offenbachs Parodie auf deutsche Kleinstaaterei, auf Nepotismus und Säbelgerassel zu amüsieren, während Bismarck mit seinen eigenen, wahrlich nicht pazifistischen Methoden an der Einigung des Deutschen Reiches arbeitete.
Robinson Crusoé
Opéra-comique in drei Akten [1867]
Libretto von Eugène Cormon und Hector-Jonathan Crémieux
Kritische Ausgabe von Jean-Christophe Keck (OEK)
Deutsche Textfassung von Jean Abel
Premiere konzertant am 22. Dezember 2024
Den Erfolg Offenbachs in dieser Zeit muss man sich vergegenwärtigen, denn er dürfte in der Geschichte des Musiktheaters einmalig sein, zu vergleichen höchstens mit späteren Phänomenen im Musicalbetrieb (Rodgers & Hammerstein oder Andrew Lloyd Webber). Dass mehrere Werke des Komponisten an verschiedenen Theatern in Paris und anderen Metropolen zeitgleich auf den Spielplänen standen, war inzwischen Normalität. Allein in Paris waren in diesem Jahr 1867 vier verschiedene Titel Offenbachs zu erleben: Am Théâtre du Palais-Royal lief seit dem Vorjahr Pariser Leben, sein eigenes Haus, dessen Leitung er 1862 abgegeben hatte, produzierte eine Wiederaufnahme von Orpheus in der Unterwelt, in der die Kurtisane Cora Pearl in der Rolle des Cupido, fast nackt, nur mit Diamanten bekleidet, für Furore sorgte. Zudem erlebte Die Großherzogin von Gerolstein nach
ihrer Uraufführung am 12. April allein bis November eine erste Serie von 200 Vorstellungen, die ein Rekord-Kassenergebnis von 870.000 Francs einspielte, und das Théâtre des Menus-Plaisirs brachte im Dezember eine neue Version der Mittelalter-Parodie Genoveva von Brabant heraus. In diese arbeitsreiche Zeit fällt auch die Entstehung von Robinson Crusoé. Schon im Juni des Jahres 1867 musste Offenbach die Proben zu seinem neuen Werk, das zu diesem Zeitpunkt noch den Arbeitstitel »Toby« trug, allerdings wieder unterbrechen, denn er wurde für die Wiener Erstaufführung der Großherzogin gebraucht. Der Erfolg seiner Werke außerhalb Frankreichs in diesem Jahr konnte sich in jedem Fall sehen lassen: London, Sankt Petersburg, Rio de Janeiro, New York – sie alle spielten Offenbach!
ihrer Uraufführung am 12. April allein bis November eine erste Serie von 200 Vorstellungen, die ein Rekord-Kassenergebnis von 870.000 Francs einspielte, und das Théâtre des Menus-Plaisirs brachte im Dezember eine neue Version der Mittelalter-Parodie Genoveva von Brabant heraus. In diese arbeitsreiche Zeit fällt auch die Entstehung von Robinson Crusoé. Schon im Juni des Jahres 1867 musste Offenbach die Proben zu seinem neuen Werk, das zu diesem Zeitpunkt noch den Arbeitstitel »Toby« trug, allerdings wieder unterbrechen, denn er wurde für die Wiener Erstaufführung der Großherzogin gebraucht. Der Erfolg seiner Werke außerhalb Frankreichs in diesem Jahr konnte sich in jedem Fall sehen lassen: London, Sankt Petersburg, Rio de Janeiro, New York – sie alle spielten Offenbach!
Dieser Hintergrund ist wichtig zum Verständnis von Robinson Crusoé, dem zweiten Auftrag, den Offenbach von der Opéra-Comique erhielt. Lange Zeit blieb ihm der Zugang zu dieser prestigeträchtigen Bühne, der zweitwichtigsten Musiktheaterinstitution Frankreichs nach der Pariser Opéra, verwehrt. Zur Erinnerung: Offenbach hatte sein eigenes Theater aus Frustration darüber gegründet, dass ihm die Türen dieser beiden bedeutenden »offiziellen« Bühnen in Paris verschlossen waren. Ein Glück für uns, denn sonst wäre die Offenbachiade vermutlich nicht entstanden, die Wiener Operette möglicherweise auch nicht, und wer weiß, ob es die Savoy Opera und später das amerikanische Musical gegeben hätte. Doch Offenbach hatte Höheres im Sinn, und es waren seine internationalen Erfolge im Bereich des satirischen Unterhaltungstheaters, die ihm halfen, sein Talent auch als Meister der seriöseren Formen, der Opéra-comique, der Grand Opéra und des Balletts beweisen zu können. Denn die sogenannten Ersten Häuser – die Pariser Opéra wie auch die Opéra-Comique – konnten es sich ab einem gewissen Augenblick an einfach nicht mehr leisten, ihn zu übergehen. Nachhaltiger Erfolg war ihm an der Opéra-Comique allerdings nur mit einem Werk vergönnt: Hoffmanns Erzählungen, dessen Uraufführung 1881 und anschließenden Triumphzug über die Bühnen der Welt er nicht mehr erleben durfte.
Durch die Aufarbeitung von Offenbachs immensem kompositorischen Nachlass in den letzten zwei Jahrzehnten und durch intensive rezeptionsgeschichtliche Forschung ist inzwischen klargeworden, dass der relative Misserfolg seiner vier Hoffmanns Erzählungen vorangegangenen, der Gattung Opéra-comique zugehörigen Bühnenwerke Barkouf (1860) Robinson Crusoé (1867), Vert-Vert (1869) und Fantasio (1872) weniger an ihrer Qualität lag als am Unverständnis der Zeitgenossen und der Nachwelt gegenüber Offenbachs sehr spezifischer Dramaturgie und seinen unkonventionellen musiktheatralischen Visionen. Es lag vor allem auch an den Zeitumständen und an der Missgunst in der damaligen Musikszene, wo viele nicht ertrugen, dass der Kölner Jude Offenbach, nicht nur in seiner eigenen Domäne reüssierte, sondern einen Platz im Pantheon der französischen Operngrößen beanspruchte.
Durch die Aufarbeitung von Offenbachs immensem kompositorischen Nachlass in den letzten zwei Jahrzehnten und durch intensive rezeptionsgeschichtliche Forschung ist inzwischen klargeworden, dass der relative Misserfolg seiner vier Hoffmanns Erzählungen vorangegangenen, der Gattung Opéra-comique zugehörigen Bühnenwerke Barkouf (1860) Robinson Crusoé (1867), Vert-Vert (1869) und Fantasio (1872) weniger an ihrer Qualität lag als am Unverständnis der Zeitgenossen und der Nachwelt gegenüber Offenbachs sehr spezifischer Dramaturgie und seinen unkonventionellen musiktheatralischen Visionen. Es lag vor allem auch an den Zeitumständen und an der Missgunst in der damaligen Musikszene, wo viele nicht ertrugen, dass der Kölner Jude Offenbach, nicht nur in seiner eigenen Domäne reüssierte, sondern einen Platz im Pantheon der französischen Operngrößen beanspruchte.
Der Stoff, aus dem die Werke sind
Interessanterweise hat sich Offenbach bei seinen über hundert Werken, die
er für das Musiktheater komponierte, nur selten bei bekannten literarischen Stoffen bedient. Hier lässt sich neben Hoffmanns Erzählungen auch König Karotte anführen, dem ebenfalls verschiedene Motive aus Erzählungen des deutschen Romantikers zugrunde liegen. Romane wie Jules Vernes Reise zum Mond und Daniel Defoes Robinson Crusoe sind die Ausnahme. Liegt das musiktheatralische Potential bei E. T. A. Hoffmanns Texten auf der Hand, so verblüfft die Stoffwahl bei der Reise zum Mond und bei Robinson Crusoe doch sehr, denn beiden Romanen lässt sich die Tauglichkeit für die Opernbühne aufgrund ihrer Struktur erst einmal rundherum absprechen. Beide wurden auf dem Weg zum Libretto dann auch radikalen Umarbeitungen unterzogen – bei Vernes Reise zum Mond blieb kaum mehr als der Titel übrig. Bauten Offenbach und seine Librettisten auf den PR-Effekt bekannter Vorlagen? Robinson Crusoe gehörte seit seiner ersten Veröffentlichung 1719 zu den meistgelesenen und meistübersetzten Büchern der Weltliteratur. Jules Vernes Roman war ein Bestseller der Gegenwartsliteratur. Schaut man sich die Libretti genauer an, wird man feststellen, dass in ihnen Themen verhandelt werden, die für Offenbach von essenzieller Bedeutung waren. Beide bedienen sich auf unterschiedliche Weise des Exotismus als Möglichkeit, der europäischen, kapitalistisch-patriarchalen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts einen Spiegel vorzuhalten. Die Indigenen auf Robinsons Insel haben in dieser Hinsicht dieselbe Funktion wie die Bewohner des Mondes, die es in Vernes Vorlage ja gar nicht gibt, deren Gesellschaft aber als Kontrastfolie dient, vor deren Hintergrund die Gewissheiten der Erdbewohner eine starke Relativierung erfahren. Deshalb wäre es auch ratsam, Robinson Crusoé aus heutiger Sicht nicht gleich pauschal abzutun, sondern eines differenzierten Blickes zu würdigen.
Im Fokus steht in Robinson (wie auch in Die Reise zum Mond) nicht der kolonialistische Blick des hochzivilisierten Europäers auf die vorzivilisatorischen »Wilden« bzw. »Anderen«, sondern vielmehr die Frage, wie die Werte der bürgerlichen Gesellschaft aus der Distanz heraus einer kritischen Betrachtung standhalten. Natürlich geschieht dies bei Offenbach auch und vor allem mit den Mitteln des Humors. Sowohl Robinson Crusoé als auch Die Reise zum Mond handeln von den Bedingungen und Strategien menschlichen Zusammenlebens. Beide werfen ihre Hauptfiguren in eine Extremsituation, in der sie aus ihrer gewohnten Lebenserfahrung herausgerissen werden. In beiden Werken ist – wie kann es in der Oper anders sein
– die Liebe bzw. der Eros das eigentliche Kernthema, im Robinson dominiert es alle Ebenen der Handlung bis ins kleinste Detail.
er für das Musiktheater komponierte, nur selten bei bekannten literarischen Stoffen bedient. Hier lässt sich neben Hoffmanns Erzählungen auch König Karotte anführen, dem ebenfalls verschiedene Motive aus Erzählungen des deutschen Romantikers zugrunde liegen. Romane wie Jules Vernes Reise zum Mond und Daniel Defoes Robinson Crusoe sind die Ausnahme. Liegt das musiktheatralische Potential bei E. T. A. Hoffmanns Texten auf der Hand, so verblüfft die Stoffwahl bei der Reise zum Mond und bei Robinson Crusoe doch sehr, denn beiden Romanen lässt sich die Tauglichkeit für die Opernbühne aufgrund ihrer Struktur erst einmal rundherum absprechen. Beide wurden auf dem Weg zum Libretto dann auch radikalen Umarbeitungen unterzogen – bei Vernes Reise zum Mond blieb kaum mehr als der Titel übrig. Bauten Offenbach und seine Librettisten auf den PR-Effekt bekannter Vorlagen? Robinson Crusoe gehörte seit seiner ersten Veröffentlichung 1719 zu den meistgelesenen und meistübersetzten Büchern der Weltliteratur. Jules Vernes Roman war ein Bestseller der Gegenwartsliteratur. Schaut man sich die Libretti genauer an, wird man feststellen, dass in ihnen Themen verhandelt werden, die für Offenbach von essenzieller Bedeutung waren. Beide bedienen sich auf unterschiedliche Weise des Exotismus als Möglichkeit, der europäischen, kapitalistisch-patriarchalen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts einen Spiegel vorzuhalten. Die Indigenen auf Robinsons Insel haben in dieser Hinsicht dieselbe Funktion wie die Bewohner des Mondes, die es in Vernes Vorlage ja gar nicht gibt, deren Gesellschaft aber als Kontrastfolie dient, vor deren Hintergrund die Gewissheiten der Erdbewohner eine starke Relativierung erfahren. Deshalb wäre es auch ratsam, Robinson Crusoé aus heutiger Sicht nicht gleich pauschal abzutun, sondern eines differenzierten Blickes zu würdigen.
Im Fokus steht in Robinson (wie auch in Die Reise zum Mond) nicht der kolonialistische Blick des hochzivilisierten Europäers auf die vorzivilisatorischen »Wilden« bzw. »Anderen«, sondern vielmehr die Frage, wie die Werte der bürgerlichen Gesellschaft aus der Distanz heraus einer kritischen Betrachtung standhalten. Natürlich geschieht dies bei Offenbach auch und vor allem mit den Mitteln des Humors. Sowohl Robinson Crusoé als auch Die Reise zum Mond handeln von den Bedingungen und Strategien menschlichen Zusammenlebens. Beide werfen ihre Hauptfiguren in eine Extremsituation, in der sie aus ihrer gewohnten Lebenserfahrung herausgerissen werden. In beiden Werken ist – wie kann es in der Oper anders sein
– die Liebe bzw. der Eros das eigentliche Kernthema, im Robinson dominiert es alle Ebenen der Handlung bis ins kleinste Detail.
Ab auf die Insel
Die Oper eröffnet mit einer Familienszene, in der Robinsons Vater aus der Bibel liest: die Geschichte vom verlorenen Sohn, nicht wissend, dass sein eigener Sohn gerade dabei ist, seinen Abschied vorzubereiten. Mit der Liebe zwischen Eltern und Kindern wird das Thema gesetzt. Wenig später bringt Vater William Edwige, Robinsons Cousine, die eine aufblühende aber noch unausgesprochene Liebe mit Robinson verbindet, dazu, eine – für die damalige bürgerliche Gesellschaft – Ungeheuerlichkeit zu begehen, nämlich Robinson ihre Zuneigung zu gestehen, um ihn zum Bleiben zu bewegen. Robinson aber lässt sich von seinen Plänen nicht abbringen, und Edwige begreift, dass sie ihn gehen lassen muss, wenn sie ihn nicht verlieren will. Robinsons Wunsch, in der Ferne Fortune zu suchen, hat durchaus auch altruistische Motive. Denn er will von dem Vermögen, das er heimzubringen gedenkt, seinen Eltern einen sorgenfreien Lebensabend ermöglichen. Auf weniger Verständnis stößt Toby, der Diener im Hause, bei seiner Verlobten Suzanne, die ihm von den Unglücken berichtet, die ihren früheren Verehrern Thomas, Tom und Tommy zugestoßen sind, als diese ihr untreu wurden bzw. ihr andere Leidenschaften wie die Jagd oder das Geld vorzogen. Toby knickt ein und zieht dann doch das spießige, aber sichere Leben in der Provinz dem Abenteuer mit Robinson vor. Es verwundert wenig, dass es »Toby« nur zum Arbeitstitel des Werkes schaffte.
Der 2. Akt bringt uns direkt auf die einsame Insel, wo sich der schiffbrüchige Robinson aus eigener Kraft ein Refugium geschaffen hat. Den langen Weg zu seinem Reichtum, den er auf der Insel versteckt hält, überspringt das Libretto: der Kontrast zwischen dem bürgerlichen Heim in Bristol und dem Urwaldparadies auf der Insel vor der Mündung des Orinoco ist dadurch umso größer. Hier erleben wir neue Aspekte der Affektion: Robinsons Demut gegenüber dem Leben, seine Zuneigung zum Schiffshund, der mit ihm den Schiffbruch überlebt hat, zu dem Papageien, der ihm zugeflogen ist, und schließlich die Beziehung zu Vendredi alias Freitag, die durch die Anlage der Partie als Hosenrolle – ein junger Bursche im Alter der Pubertät lässt sich glaubwürdig von einem Tenor kaum darstellen – zusätzliche, ambivalente Nuancen erfährt.
Ist Robinson im 1. Akt das Gravitationszentrum der Figurenkonstellation der Oper, so verlagert sich dieses im 2. und 3. Akt auf Freitag. Es ist eine Art »Coming-of-Age«-Geschichte die wir hier erleben, die, wie sich herausstellt, der eigentliche innere Motor der Oper ist und als Katalysator auch für die Klärung der Relationen der übrigen Charaktere dient. Das Opferritual der Eingeborenen im großen Finale des 2. Aktes ist virtuoses Tableau, Nervenkitzel und Ausstattungsorgie à la Meyerbeer (dessen Afrikanerin zwei Jahre zuvor mit sensationellem Erfolg über die Bühne der Opéra ging). Auf dramaturgisch-psychologischer Ebene aber ist es die Mutprobe für Freitag, der seine Angst überwindet und mit den beiden Schüssen – ein Coup de théâtre vom Allerfeinsten – zum Mann wird. Die erotische Erweckung Freitags geschieht im 3. Akt in der Begegnung mit der »schönen weißen Frau«, Edwige, in die er sich verliebt. Dass er sie nicht haben kann als Gegenleistung dafür, dass er sie errettet hat, ist eine bittere Erkenntnis, in der ihm klar wird, dass das, was ein Europäer sagt, nicht unbedingt das ist, was er meint. Aussichtsreicher sind seine Chancen bei Suzanne, die den hübschen Burschen sehr anziehend findet und gegenüber ihrem Toby daraus auch keinen Hehl macht. In der Reaktion der beiden englischen Paare auf Freitags aufkeimende erotische Impulse wird der Antagonismus zwischen einem idealisierten und einem »pragmatischen« Konzept von Liebe szenisch-musikalisch konkret. Und hier erweist sich der 3. Akt als geniale Klammer zum 1. Akt, in dem Offenbach und seine Librettisten dieses zentrale Thema der Oper setzen.
Ist Robinson im 1. Akt das Gravitationszentrum der Figurenkonstellation der Oper, so verlagert sich dieses im 2. und 3. Akt auf Freitag. Es ist eine Art »Coming-of-Age«-Geschichte die wir hier erleben, die, wie sich herausstellt, der eigentliche innere Motor der Oper ist und als Katalysator auch für die Klärung der Relationen der übrigen Charaktere dient. Das Opferritual der Eingeborenen im großen Finale des 2. Aktes ist virtuoses Tableau, Nervenkitzel und Ausstattungsorgie à la Meyerbeer (dessen Afrikanerin zwei Jahre zuvor mit sensationellem Erfolg über die Bühne der Opéra ging). Auf dramaturgisch-psychologischer Ebene aber ist es die Mutprobe für Freitag, der seine Angst überwindet und mit den beiden Schüssen – ein Coup de théâtre vom Allerfeinsten – zum Mann wird. Die erotische Erweckung Freitags geschieht im 3. Akt in der Begegnung mit der »schönen weißen Frau«, Edwige, in die er sich verliebt. Dass er sie nicht haben kann als Gegenleistung dafür, dass er sie errettet hat, ist eine bittere Erkenntnis, in der ihm klar wird, dass das, was ein Europäer sagt, nicht unbedingt das ist, was er meint. Aussichtsreicher sind seine Chancen bei Suzanne, die den hübschen Burschen sehr anziehend findet und gegenüber ihrem Toby daraus auch keinen Hehl macht. In der Reaktion der beiden englischen Paare auf Freitags aufkeimende erotische Impulse wird der Antagonismus zwischen einem idealisierten und einem »pragmatischen« Konzept von Liebe szenisch-musikalisch konkret. Und hier erweist sich der 3. Akt als geniale Klammer zum 1. Akt, in dem Offenbach und seine Librettisten dieses zentrale Thema der Oper setzen.
Heiteres Drama
Der vermeintliche Spagat zwischen Opéra-bouffe und Grand Opéra, den die Zeitgenossen Offenbachs Robinson Crusoé vorgeworfen haben, liegt nicht im Unvermögen der Autoren, sich für einen Stil zu entscheiden, sondern in der Konzeption des Stückes, die wiederum eine Grundforderung des Offenbachschen Theaters einlöst: die gegenseitige Durchdringung von Ernst und Komik, wie sie Mozart im Konzept des »Dramma giocoso« formuliert hatte. In dieser Hinsicht hat Robinson Crusoé Modellcharakter – wir finden es in unterschiedlichen Nuancen aber genauso im Barkouf wie in Fantasio und in Hoffmanns Erzählungen umgesetzt. Die Kunst des »heiteren Dramas« besteht darin, die Extreme zu formulieren und in eine Balance zu bringen, und in dieser Hinsicht ist Robinson Crusoé tatsächlich ein absolutes Meisterwerk.
Leider fehlt bis heute das Verständnis für die Offenbachsche Opéra-comique als eigenständige Ausprägung des Genres. Barkouf wurde bei seiner Uraufführung 1860 verhöhnt, verschwand im Nachlass Offenbachs und wurde erst 2019 anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten als eine der schärfsten Satiren patriarchaler Gesellschaften in der Geschichte des Musiktheaters wiederentdeckt. Ein Hund in der Titelrolle einer Opéra-comique war 1860 ein No-Go. Ähnlich erging es Fantasio, ein pazifistisches Manifest und Plädoyer für bürgerlichen Ungehorsam, zum ungünstigsten Zeitpunkt uraufgeführt 1872 nach der französischen Niederlage im deutsch-französischen Krieg und der Niederschlagung der Pariser Kommune. Die Uraufführungsproduktion von Robinson Crusoé wurde nach 32 Aufführungen abgesetzt – man sprach immerhin von einem Saisonerfolg. Pläne für Aufführungen in den 1870er Jahren in Wien und Darmstadt zerschlugen sich. Die Aufnahmehistorie des Werkes ist ebenso überschaubar: Es existiert lediglich eine CD-Produktion, 1980 anlässlich Offenbachs 100. Todestags beim englischen Label Opera Rara herausgebracht, in einer englischen Singübersetzung. Eine fantastische Aufnahme einer konzertanten Aufführung in Paris, ebenfalls 1980, mit dem Nouvel Orchestre de Radio France unter Jean-Pierre Marty mit Michel Sénéchal als Robinson, Peggy Bouveret als Edwige und Pierette Delange als Suzanne schlummert in den Archiven des Französischen Rundfunks.
Offenbach, selbst ein Robinson, der mit 14 Jahren von Köln nach Paris aufbrach und erst 6 Jahre später sein Elternhaus zum ersten Mal wiedersah, und für den das Sujet auch aus diesem Grund eine besondere Bedeutung haben musste, war sich der Qualitäten seiner Partitur in jedem Fall bewusst. So schrieb er an seine Frau Hermine am 21. Januar 1876 aus Wien über ein Treffen mit Franz Jauner, dem noch provisorisch bestellten Direktor des Hofoperntheaters:
»Heute hatte ich eine Verabredung mit dem Kapellmeister der Hofoper und mit Jauner wegen des ›Robinson‹. Jauner ist davon ehrlich begeistert. […] Ich war gezwungen, ihm das Finale des zweiten Aktes dreimal hintereinander zu spielen oder genauer: er selber hat es gespielt, denn er spielt Klavier wie ein großer Künstler. Er war aufrichtig erstaunt darüber, was es Großes und Schönes (seine eigenen Worte) in meiner Partitur gibt. Er war ganz paff. Ich selbst, der ich nach längerem zeitlichem Abstand diese Musik wiederhörte, war davon entzückt. Ach, was für hübsche Sachen und welches Orchester (ich habe die Orchesterpartitur vor Augen). Ich würde wirklich zufrieden sein, das Werk an der hiesigen Oper durch dieses wundervolle Orchester und den wundervollen Chor aufgeführt zu hören. Das würde freilich erst im nächsten November sein. Jauner will die Oper mit großer Pracht ausstatten. ›Ah, wie nimmt sich doch Carmen neben diesem ›Robinson‹ aus, fast wie eine Operette neben einer Oper‹, sagte er zu mir.«
Leider fehlt bis heute das Verständnis für die Offenbachsche Opéra-comique als eigenständige Ausprägung des Genres. Barkouf wurde bei seiner Uraufführung 1860 verhöhnt, verschwand im Nachlass Offenbachs und wurde erst 2019 anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten als eine der schärfsten Satiren patriarchaler Gesellschaften in der Geschichte des Musiktheaters wiederentdeckt. Ein Hund in der Titelrolle einer Opéra-comique war 1860 ein No-Go. Ähnlich erging es Fantasio, ein pazifistisches Manifest und Plädoyer für bürgerlichen Ungehorsam, zum ungünstigsten Zeitpunkt uraufgeführt 1872 nach der französischen Niederlage im deutsch-französischen Krieg und der Niederschlagung der Pariser Kommune. Die Uraufführungsproduktion von Robinson Crusoé wurde nach 32 Aufführungen abgesetzt – man sprach immerhin von einem Saisonerfolg. Pläne für Aufführungen in den 1870er Jahren in Wien und Darmstadt zerschlugen sich. Die Aufnahmehistorie des Werkes ist ebenso überschaubar: Es existiert lediglich eine CD-Produktion, 1980 anlässlich Offenbachs 100. Todestags beim englischen Label Opera Rara herausgebracht, in einer englischen Singübersetzung. Eine fantastische Aufnahme einer konzertanten Aufführung in Paris, ebenfalls 1980, mit dem Nouvel Orchestre de Radio France unter Jean-Pierre Marty mit Michel Sénéchal als Robinson, Peggy Bouveret als Edwige und Pierette Delange als Suzanne schlummert in den Archiven des Französischen Rundfunks.
Offenbach, selbst ein Robinson, der mit 14 Jahren von Köln nach Paris aufbrach und erst 6 Jahre später sein Elternhaus zum ersten Mal wiedersah, und für den das Sujet auch aus diesem Grund eine besondere Bedeutung haben musste, war sich der Qualitäten seiner Partitur in jedem Fall bewusst. So schrieb er an seine Frau Hermine am 21. Januar 1876 aus Wien über ein Treffen mit Franz Jauner, dem noch provisorisch bestellten Direktor des Hofoperntheaters:
»Heute hatte ich eine Verabredung mit dem Kapellmeister der Hofoper und mit Jauner wegen des ›Robinson‹. Jauner ist davon ehrlich begeistert. […] Ich war gezwungen, ihm das Finale des zweiten Aktes dreimal hintereinander zu spielen oder genauer: er selber hat es gespielt, denn er spielt Klavier wie ein großer Künstler. Er war aufrichtig erstaunt darüber, was es Großes und Schönes (seine eigenen Worte) in meiner Partitur gibt. Er war ganz paff. Ich selbst, der ich nach längerem zeitlichem Abstand diese Musik wiederhörte, war davon entzückt. Ach, was für hübsche Sachen und welches Orchester (ich habe die Orchesterpartitur vor Augen). Ich würde wirklich zufrieden sein, das Werk an der hiesigen Oper durch dieses wundervolle Orchester und den wundervollen Chor aufgeführt zu hören. Das würde freilich erst im nächsten November sein. Jauner will die Oper mit großer Pracht ausstatten. ›Ah, wie nimmt sich doch Carmen neben diesem ›Robinson‹ aus, fast wie eine Operette neben einer Oper‹, sagte er zu mir.«
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Ich habe versucht, die Geschichte des Hauses darzustellen, damit Politiker begreifen, dass die Komische Oper kein beliebiges Opernhaus ist. Vor der Nazizeit war sie in Deutschland die erste Adresse für Operette und Revue, wo zahlreiche jüdische Künstlerinnen und Künstler, Komponisten, Dirigenten, Sängerinnen und Sänger gewirkt haben. Sie war der Leuchtturm von Berlin. […] Meine Wut ist groß, denn erst kürzlich wurde die Antisemitismus-Resolution im Bundestag verabschiedet. Darin wird auch die Notwendigkeit der Erinnerung und des Erhalts der jüdischen Kultur in Deutschland festgehalten. Und im selben Moment wird eine Institution wie die Komische Oper in eine ungewisse Zukunft gestürzt.
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Eine Kugel geben wir uns nicht. Sondern wir kämpfen für die Zukunft unseres Stammhauses in der Behrenstraße, wir kämpfen für unser Publikum – und letztendlich für die Stadt. Für die Menschen, die hier leben, für die internationalen Gäste, die wegen ihrer Kultur die Hauptstadt besuchen. Es kann nicht sein, dass in einer Nachtsitzung Haushälter:innen entscheiden: Wir streichen jetzt 10 Millionen Euro für die Sanierung der Komischen Oper Berlin im nächsten Jahr ohne ihren Blick auf den finanziellen Schaden von 250 Mio Euro – auch für die Steuerzahler– zu nehmen. Uns ist klar, dass wir sparen müssen. Aber das sollte nach Sinn und Verstand geschehen, ohne die Identität der Komischen Oper Berlin zu bedrohen.
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Berlins großes Kapital ist seine kulturelle Vielfalt. Und dazu gehören nicht nur die großen Theater, Museen oder Opernhäuser. Sondern auch die vielen kleinen Häuser, Projekte und Initiativen, die die Vielfalt der Stadtgesellschaft abbilden. Wir müssen schauen, wie wir diese Vielfalt erhalten können, wenn die Mittel knapper werden. Nur wenn wir das schaffen, können wir die Vielfalt retten und richtig blühen lassen, wenn es in den nächsten Jahren wieder mehr Geld gibt.
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© Foto: Businessfotografie Inga Haar – Markus Stegner
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24. November 2024
Unabdingbar ist jetzt, dass die Koalitionsparteien auf die generell sparwilligen, aber vom fehlenden Planungsvorlauf überforderten Kulturinstitutionen zuzugehen und im Dialog umsetzbare Kürzungsszenarien erarbeiten. Oder Schulden machen, bis diese Entwürfe wasserdicht sind, statt sinnfrei die Existenz von über Jahrzehnten für, ja, teures Geld errichteten Strukturen zu gefährden, die bislang weltweit bewundert werden.
Elena Philipp, nachtkritik.de 22.11.2024 Ohne Sinn und Sachverstand
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22. November 2024
Offener Brief von Barrie Kosky
»Bitte schützen Sie unsere geliebte Komische Oper in der Behrenstraße!«, schreibt unser früherer Intendant Barrie Kosky in seinem offenen Brief an Bürgermeister Kai Wegner, Finanzsenator Stefan Evers und Kultursenator Joe Chialo. »Lassen Sie nicht zu, dass das Ihr Vermächtnis ist.«
Den kompletten Brief können Sie exklusiv beim Tagesspiegel lesen.
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#dasistnichtkomisch
#keinBaustoppinBerlinMitte
#KOBSanierung
21. November 2024
Ekelhaft, Gruselig, Lustig!
Stephen Sondheims Musical Sweeney Todd ist das »perfekte Ineinandergreifen von Text und Musik, … in seiner orchestralen Pracht eindeutig das wirkungsvollste«, sagt James Gaffigan. Im Interview spricht Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin über die musikalischen Einflüsse von Jazz, Bossa Nova bis Mozart und Mahler, Wagnerische Leitmotive und das Ertragen einer in der Tat ekelhaften Geschichte.
#KOBSweeneyTodd
Interview
19. November 2024
Mord ist sein Hobby
Makabrer Kannibalismus, grausame Vergewaltigungen und jede Menge Blut – all das assoziieren wohl die allerwenigsten mit einem kommerziellen Broadway-Musical. Und doch sind es genau diese Aspekte, welche Stephen Sondheims Musical-Thriller Sweeney Todd so faszinierend machen. Ganz ohne Irritationen ging das Erfolgsstück anfangs freilich nicht über die Bühne. Denn trotz acht Tony Awards und einem Broadwaylauf von 557 Aufführungen in seiner Premierensaison, stellte die Neuartigkeit des Werkes das Publikum vor Rätsel: Ist das jetzt ein Musical? Eine Oper? Ein Melodram? Eine Tragödie? Eine Komödie? Nicht nur mit zahllosen Morden konfrontiert uns das Werk, die Berge an Leichen werden auch noch zu Fleischpasteten verarbeitet und einer nichts ahnenden Kundschaft zum Essen serviert. Serienmorde und Kannibalismus – darf man über so etwas denn überhaupt lachen? Eine Einführung von Daniel Andrés Eberhard.
#KOBSweeneyTodd
Einführung
12. November 2024
Rules of Tragedy
Eigentlich spielt das Musical Sweeney Todd in einem viktorianischen London des 19. Jahrhunderts. Doch in Barrie Koskys Inszenierung präsentiert die Bühne sie als modernere Metropole, inspiriert vom Berlin der 1920er und 1930er Jahre und der Ära Margaret Thatchers. So mutiert dieses »Labyrinth der Hoffnungslosigkeit« auf der Bühne noch stärker zum Kampfplatz privilegierter Oberschicht und dem Milieu der Arbeiterklasse. Aus der Geschichte eines Rachefeldzugs wächst mit dem Musical »Sweeney Todd« an der Komischen Oper Berlin ein düster-komisches Panorama, das seinen Fokus auf das albtraumhafte Leben der Mittellosen in heutigen Großstädten setzt. Im Interview erzählt Regisseur Barrie Kosky, wie zwei fast sympathische Soziopathen –angetrieben von Leid und Rache – die feinsten Pasteten in einem solchen Moloch auftischen, wie viel Shakespeareanleihen in dem Musicalklassiker steckt, und wie überzeugend Horror und Komödie miteinander harmonieren können.
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1. November 2024
Ein Opernhaus für die Zukunft des Musiktheaters
Die Komische Oper Berlin war eines der ersten Häuser, die nach der Zerstörung in Ost-Berlin wieder aufgebaut wurden. Unter Leitung des Architekten Kunz Nierade wurde aus dem Opernhaus in der Behrenstraße mItte der 1969er Jahre, das, was es heute ist: ein Juwel der Ostberliner Nachkriegsmoderne mit historischem Opernsaal als Kern des Hauses. Nun wird der Bau umfassend saniert, modernisiert und erweitert – die Geburtsstätte des modernen Musiktheaters wird für die Zukunft fit gemacht. Wie die aussehen wird, welche Lösungen Architekt:innen, Stadtplaner:innen und Denkmalschützer:innen gefunden haben, um heutige Bedürfnisse von Besucher:innen und Mitarbeiter:innen zu erfüllen, welche Ideen Architektur verfolgt, um historische und zeitgemäße Baukultur zusammenzuführen – Antworten darauf präsentierte das Landesdenkmalamt mit seiner Gesprächsreihe Jung, aber Denkmal. Eine Podiumsdiskussion über Wunder, nahbare Architektur und ein außergewöhnliches Opernhaus für alle.
#KOBSanierung
#LandesdenkmalamtBerlin
28. Oktober 2024
Strangers in America
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zog es prominente Komponisten in den sicheren Hafen Amerikas. Unter ihnen finden sich Erich Wolfgang Korngold, Kurt Weill, Ignatz Waghalter, Antonín Dvořák und Gustav Mahler. Das Sinfoniekonzert James' Choice vereint nun ihre Werke, die im selbstgewählten oder notwendigen Exil entstanden. In ihnen treffen europäische Traditionen auf US-amerikanische Musikkulturen, sind Einflüsse indigener Tänze, von Broadway-Musicals und des neue Genres der Filmmusik zu hören. So unterschiedlich ihre Werke auch sind: Für Generalmusikdirektor James Gaffigan sind es Leidenschaft, Leichtigkeit und Tiefe, die sie mit einander vereinen.
#KOBSiKo
17. Oktober 2024
»Roxie rocks Chicago!«
…sagt nicht nur Katharine Mehrling über ihre Rolle als Roxie Hart im Musical-Vaudeville »Chicago«. Auch die Mehrheit der rund 18.000 Mitglieder des Berliner Theaterclub e.V. finden ihre Roxie grandios – und nicht nur das: Ihr Brecht-Programm »Fremder als der Mond« am Berliner Ensemble ist für die Clubmitglieder ebenfalls ein herausragender Bühnenauftritt. Deshalb erhält Katharine Mehrling den Theaterpreis »Goldener Vorhang« als beliebteste Bühnendarstellerin Berlins. Bereits zum achten Mal wird die Künstlerin mit Publikumspreis ausgezeichnet, 2010 bekam sie ihn zum ersten Mal. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch zum Goldenen Vorhang, Katharine Mehrling alias Roxie Hart!
2. Oktober 2024
Komische Oper Berlin als »Opera Company of the Year« ausgezeichnet
Die Komische Oper Berlin wurde am 2. Oktober zum zweiten Mal als »Opera Company of the Year« bei den International Opera Awards ausgezeichnet. Bereits 2015 war die Entscheidung der Jury auf das kleinste der Berliner Opernhäuser gefallen.
Auszeichnung
26. September 2024
Berliner Kultur in der Haushaltskrise schützen
Die Berliner Senatsverwaltung für Kultur soll für die kommenden zwei Jahre jeweils 110 bis 150 Millionen Euro einsparen. Das käme einem Kahlschlag in der Berliner Kulturszene gleich, betont der Landesverband Berlin des Deutschen Bühnenvereins. In einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner als auch Finanzsenator Stefan Evers und Kultursenator Joe Chialo appelliert der Verbund der Berliner Bühnenhäuser stellvertretend für die Kulturszene, die Kürzungsvorgaben zu überdenken. Im Fokus solle die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Kulturszene für die Hauptstadt und ihr internationales Renommee stehen. Kurzfristige Einsparpotentiale würden immense Schäden im Kulturbereich für die nächsten Jahre bedeuten. Denn würden die geforderten Sparvorgaben umgesetzt, müssten etwa Spielpläne gekürzt, Häuser der freien Szene schließen oder wichtige Bildungsprojekten aufgeben – Impulsgeber für ein soziales Miteinander ständen vor dem Aus. Mit der Petition "Berliner Kultur in der Haushaltskrise schützen" können alle die Forderungen unterstützen – und damit auch die Komische Oper Berlin. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Unterschrift!
#BerlinIstKultur
Kulturabbau verhindern
22. September 2024
Dieser Abend ist nichts für Puristen. Doch er löst das Versprechen der Komischen Oper ein, für wirklich alle da zu sein. Auf ebenso spektakuläre wie niedrigschwellige Art wird hier gezeigt, was Musiktheater kann. Dafür muss sich niemand in Abendgarderobe werfen oder Vorwissen mitbringen – nur die Bereitschaft, sich auf die ganz großen Gefühle einzulassen.
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel, 22.09.2024
Sterbehilfe in D-Dur: Händels »Messias« im Hangar des Flughafens Tempelhof
Sterbehilfe in D-Dur: Händels »Messias« im Hangar des Flughafens Tempelhof
#KOBMESSIAS
21. September 2024
Auf der Suche nach Erlösung
Über musikalische Sternstunden, kritische Librettisten und das große Spektrum menschlicher Gefühle – eine Einführung und Hintergründe zu MESSIAS
#KOBMESSIAS
Einführung
16. September 2024
Händels Testament
Nicht allein das »Hallelujah« macht Messiah zu Händels erfolgreichstem Werk. Vielmehr ist es der romantische Geist, mit dem über universelle Werte und menschliche Ideale erzählt wird, der das Oratorium zu einem Meisterwerk macht. Das ist der Grund, warum Händels größtes Erfolgsstück auch sein musikalisches Testament ist, sagt der musikalische Leiter und MESSIAS-Dirigent George Petrou. Im Interview spricht er über den spirituellen Geist der Inszenierung MESSIAS, den Chor als eigentlichen Protagonisten und die triumphierende Brillanz von Dur-Tonarten.
#KOBMESSIAS
Interview
16. September 2024
Alle wollen einen Messias
Eigentlich ist Händels Oratorium Messiah eine Reflexion über die christliche Erlösungsidee. Doch Damiano Michielettos Inszenierung MESSIAS verlässt den religiösen Rahmen und erzählt eine »menschlich, allzu menschliche« Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Kampf der krebserkrankten Brittany Maynard, die im Angesicht des Todes um ihr selbstbestimmtes Leben bis zum selbstgewähltem Ende kämpft. Nicht religiöse Auferstehung bestimmt Michielettos MESSIAS, sondern das Erleben von Freiheit auf einem persönlichem unabwendbarem Leidensweg. Ein Gespräch mit Regisseur Damiano Michieletto über Sinn des Lebens als spirituelle Erfahrung, den Klang von Gemeinschaftsgefühl in Händels Musik und die heilende Erleichterung des Erzählens.
#KOBMESSIAS
03.08.2024
In Memoriam: Carsten Sabrowski
Wir sind fassungslos und unendlich traurig. Leider müssen wir Ihnen die traurige Nachricht übermitteln, dass unser langjähriges und geschätztes Ensemblemitglied Carsten Sabrowski vor einigen Tagen plötzlich und unerwartet verstorben ist.
20. Juli 2024
Ein Armutszeugnis!
»Die Komische Oper Berlin ist seit Jahren Publikumsliebling und kein Haus in Deutschland hat so ein vielfältiges Programm und Publikum. Dass trotzdem erwogen wird, die Komische Oper zu beschädigen, indem man die Bauarbeiten nicht weiterführt oder überlegt, das Haus in der Behrenstraße ganz zu schließen, ist ein Skandal. Es wäre ein Armutszeugnis für diese Stadt: Alle beneiden Berlin um dieses Haus und den Politiker:innen fällt nichts anderes ein, als die Instandsetzung, das heißt die Zukunft, der Komischen Oper Berlin in Frage zu stellen?! Das macht mich so fassungslos und wütend!«
Dagmar Manzel, Regisseurin und Darstellerin an der Komischen Oper Berlin
#KeinBaustoppinBerlinMitte
#dasistnichtkomisch
17. Juli 2024
KOB@Schillertheater: Ein Provisorium, aber niemals Heimat
»Würden Sie das Berliner Ensemble vom Bertold-Brecht-Platz wegholen? Würden Sie die Berliner Philharmoniker von der Philharmonie trennen? Niemals. Wie das Stammhaus in der Behrenstraße in Berlin-Mitte sind diese Institutionen kreativ und untrennbar mit ihren Häusern verbunden. Der Komischen Oper ihre Heimat zu verweigern, hieße, sie langsam zu ersticken. Unser Theater in der Behrenstraße IST die Komische Oper.«
Barrie Kosky, Regisseur und ehemaliger Intendant der Komischen Oper Berlin
Barrie Kosky, Regisseur und ehemaliger Intendant der Komischen Oper Berlin
#KeinBaustoppinBerlinMitte
#dasistnichtkomisch
24. Juni 2024
Die Praline danach
Seit mehr als zehn Jahren bietet die Bärenkugel einen genussvollen und besonderen Abschluss für einen gelungenen Opernabend. In der Praline von Sawade spiegelt sich der gleiche Geist, den jede Aufführung auf der Bühne begleitet: sich etwas Außergewöhnliche im Alltäglichen gönnen. Im Interview spricht Melanie Hübel, Marketingleitung Sawade Berlin, über traditionelle Handwerkskunst, Pralinen-Experimente und die Partnerschaft als Mäzen mit der Komischen Oper Berlin.
Interview
Sawade
23. Juni 2024
»Es kommen noch andere schöne Sachen!«
Die Perlen der Cleopatra war zu Beginn der Goldenen Zwanziger ein Riesenerfolg – vor allem, weil ihr Komponist Oscar Straus und seine Librettisten Julius Brammer und Alfred Grünwald mit der Operette ein sicheres Gespür für diese Zeit bewiesen. Bei ihrer deutschen und Berliner Erstaufführung 1924 herrschte in ganz Europa eine Ägyptomanie. In den Kaffeehäusern und Bars Berlins wurden Nil-Zigaretten geraucht, Modemacher, Juweliere und Friseure gestalteten Werke, die egal wie, aber doch ägyptisch aussahen. Die Büste der Nofretete war erstmals in Berlin zu sehen. Zwei Jahr zuvor wurde das Grab des Tutanchamun entdeckt. Allein darauf ist der Erfolg des Stücks über die ägyptische Pharaonin allerdings nicht zurückzuführen. Provokativ und subversiv witzig spottete sein Libretto über spießbürgerliche Moralvorstellungen und feierte eine neue Genussfreude am Ausleben urmenschlicher Triebe. Mitten hinein in dieses Stück frivoler Abendunterhaltung fand aber auch der Berliner Alltag seinen Widerhall, der geprägt war von Hyperinflation, Straßenkämpfen und Verelendung zahlreicher Milieus … Ein Einführung zur Geschichte der Operette von Simon Berger.
#KOBCleopatra
Einführung
12. Juni 2024
Ein vergessener Kontinent
Messeschlager Gisela gehört zu den bekanntesten Vertretern des »Heiteren Musiktheaters« der DDR. Dennoch verschwand das Stück irgendwann von den Bühnen – und wurde, wenn, dann nur sehr gestutzt aufgeführt. Zu deutlich waren die teils subversiven, teils direkten kritischen Wortspiele über realsozialistische Verhältnisse, zu augenzwinkernd die humorgeladene Gegenüberstellung ost- und westdeutscher Lebensverhältnisse. Nun hat die Komische Oper Berlin den Erfolgsschlager der besonderen Art DDR-Operette wieder auf die Bühne gebracht und lädt ein, die Geschichte eines 'sozialistischen' Musiktheaters neu zu betrachten. Ein Einblick zu dessen Hintergründen...
#KOBGisela
Einführung
09.06.2024
Ausgrabung mit Kult-Potenzial
Die Musik ist grandios. Da stimmt alles. Das Tempo und das Timing, die schlagertauglichen Nummern. Alles da und sogar auf Weltniveau, wie es in der DDR immer so schön illusorisch hieß. Und es wird auf dem üblichen Niveau des Hauses von Adam Benzwi von einer Formation des Orchesters der Komischen Oper für das Zelt zündend serviert. ... Gisa Flake gibt die Titelrolle nicht nur schauspielerisch überzeugend als Melange aus Original und Sympathieträgerin, sie singt auch noch fabelhaft. Maria-Danaé Bansen stellt sowohl ihre atemberaubende Berliner Schnauze als auch ihr Sexappeal der Sekretärin Kulicke zur Verfügung. Thorsten Merten ist wie geschaffen für diesen Kuckuck, Andreja Schneider ein Musterbeispiel für den dosierten Einsatz eines weiblichen Selbstbewusstseins, wie man es wohl gerne mehr gehabt hätte.
Roberto Becker, Die Deutsche Bühne
#KOBGisela
09.06.2024
DDR-Operette im Theaterzelt vorm Roten Rathaus: Nadelöhr der Liebe
Ranischs verspielte Version lebt von der Diversität seiner Darsteller, die allesamt echte Charaktere sind, schräge Typen, weit entfernt von der hochprofessionellen Austauschbarkeit der Casts im Kommerzmusical amerikanischer Prägung. Hier treffen singende Schauspieler wie Nico Holonics, Thorsten Merten und Martin Reik auf Andreja Schneider von den Geschwistern Pfister und Johannes Dunz aus dem Komische-Oper-Ensemble. Für Theo Rüster hat Ranisch aus zwei Nebenrollen die schwule Inge erfunden. ... Im Fokus aber stehen zwei fantastische Frauen: einerseits Gisa Flake als uneitle, sturköpfige Titelheldin mit Power-Präsenz, andererseits Maria-Danae Bansen als platinblonde, brachial berlinernde Chefsekretärin Margueritta Kulicke.
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel
#KOBGisela
10. Juni 2024
Flotte Sohle: Die »Roaring Twenties« und die Melancholie der Welt
Schmissige Rhythmen, nostalgische Melodien und visionäre Techniken: Die Komponisten des Sinfoniekonzerts Flotte Sohle sind durchaus keine Mauerblümchen, nein, sie wagten den Schritt ins kreative Niemandsland und wurden von Zeitgenoss:innen, Parteien, Landsmännern und -frauen sowie Fremden dafür verlacht und verboten. Mutig und entfesselt wagten sie sich aber dennoch aufs Parkett, inspiriert vom Jazz und voller innovativer Ideen, um die Musikwelt zum Tanzen zu bringen! Eine Einführung über visionäre Skandale, surrealistische Filmmusik und einen Totengräber des Tango...
#KOBSiKo
8. Juni 2024
Echt flott!
Als in den 1950er Jahren das angloamerikanische Musical weltweit Erfolge feierte, ersannen die Kulturgenossen der damaligen DDR einen verwegenen Plan: als Antwort auf den »Klassenfeind« muss ein eigenes Genre auf den Bühnen des Staates auferstehen. Geboren war das sogenannte »Heitere Musiktheater«, eine Art realsozialistische Operettenform. Die Stücke um Liebesgeschichten literaturunkundiger Fußballer, allzu strenger Vopos und ehrgeiziger Modedesigner waren Zuckerstückchen auf den Spielplänen von Ahlbeck bis Zwickau, wurden allerdings nach der politischen Wende 1989 nur noch selten gespielt. Mit Messeschlager Gisela macht die Komische Oper Berlin nun den Anfang, diesen Teil deutscher Kulturgeschichte wieder auf die Bühne zu bringen. Im Gespräch sprechen Regisseur Axel Ranisch und der musikalischen Leiter Adam Benzwi über verschüttete Traditionen, echten Gemeinsinn und die hohe Kunst der Fröhlichkeit im »Heiteren Musiktheater«.
#KOBGisela
7. Juni 2024
Broadwayfeeling mit Gisela
Ach, möchte man schwärmen, wie schön die Zeit, als das Prinzip 'flacher Hierarchien' noch als Kollegialität verstanden wurde – und Teams Kollektive hießen. Dennoch: so sehr Axel Ranischs Inszenierung der DDR-Operette Messeschlager Gisela eine Zeitreise in die 1960er ist – zum Schwelgen in Nostalgie lädt sie nicht ein. Vielmehr versteckt sich in dem Stück eine ganz aktuelle Geschichte über Zusammenhalt, kollegial-charmante Seitenhiebe unter Kolleg:innen und über die Selbstfindung in der ersten Reihe. Mittendrin: Modegestalterin Gisela Claus, die lernen muss, mit der Wertschätzung ihrer Arbeit zu leben. Eine Geschichte, in der sich die Darstellerin Gisa Flake wiederfindet. Im Gespräch spricht sie über ihre Liebe zur Rolle der Gisela, der Kapitulation vor Komplimenten und wie viel Broadwayfeeling auf der Bühne im Zelt am Roten Rathaus auflebt.
#KOBGisela
Interview
5. Juni 2024
Zingzingzing zingbalabum oder: Offenbachs Operettenwahnsinn
Mit der Operette Die schöne Helena erreichte Jaques Offenbach Weltruhm. Das lag nicht nur an der betörend selbstbewussten und revolutionären Frauenfigur der Helena, die als geistreich witzig und dennoch sexy weltweit die Opernbühnen für sich und damit das Publikum Ende des 19. Jahrhunderts einnahm. Sondern auch an dem gekonnt kunstfertigen Spiel aus Musik und Text, mit denen der Komponist spitzfindig soziale und moralische Normen parodiert – und mit einem antiken Mythos das Sittenbild seiner Zeit als Travestie (über)zeichnet. Die schöne Helena hat die Erfindung der Operette aus der Hand Offenbachs eine weltweiten Siegeszug bereitet, einem Musiktheater, das auf dem Boden von Not und Zensur gewachsen ist – eine Einführung.
#KOBHelena
Einführung
31. Mai 2024
Über den Rahmen hinaus
Im Haupthaus der Komischen Oper Berlin haben die Epochen ihre Zeichen hinterlassen. Außen grüßt in der Behrenstraße die klare nüchterne Sprache der Ostmoderne, das Foyer versucht historistisch die Spannung im Übergang zum neobarocken Opernsaal zu glätten. Und auch das neue Jahrtausend hat seine Spuren in der Innenarchitektur hinterlassen. Jetzt verschwinden die architektonischen Zeitschichten hinter Bauzaun und unter Bauplane. Ob diese Stilbrüche der Jahrhunderte und die sich daraus ergebenden Konflikte nach der Sanierung wieder auftauchen, ist offen. Doch auch wenn sie verschwinden, sie bleiben erhalten – in den Fotografien von Thomas Florschuetz. Seit Herbst 2023 lässt er sich intuitiv mit seiner Kamera durch das Opernhaus in Berlin Mitte treiben, hält fest, was seinen Blick fängt. Dennoch: Architekturfotografie ist es nicht, die er damit schafft. Im Interview erklärt der renommierte Fotograf, welchen Details er folgt und warum seine Fotos über den Rahmen des Sichtbaren hinausgehen.
Sanierung
Behrenstraße
7. Mai 2024
Ausgezeichneter Humor
Ohne das Librettistinnen-Duo Susanne Lütje und Anne X. Weber gäbe es keine Pippi Langstrumpf auf der Bühne der Komischen Oper Berlin: mit ihrem Libretto für die Kinderoper wird Pippi als das freche, mutige und furiose Mädchen erlebbar, wie es Astrid Lindgren in ihrem Kinderbuch literarisch gezeichnet hat. Für dieses Auftragswerk und weitere Arbeiten etwa wie Räuber Hotzenplotz erhielten die beiden Theaterautorinnen nun den Paul Abraham Preis der GEMA-Stiftung. "Ob charmant-süffig, doppelbödig-gewitzt, politisch-provokant oder emotional-tiefgründig – die Autorinnen treffen den Kern einer jeden Erzählung. Eine große Bereicherung für die deutsche Musiktheaterszene.“, schreibt die Stiftung in der Begründung zur Preisvergabe. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch! Und wir freuen uns auf ihr grandioses Können, mit dem sie in Die kleine Hexe in der Spielzeit 2024/25 verzaubern – oder besser: verhexen werden.
© Foto: Barbara Braun
© Foto: Barbara Braun
#KOBLangstrumpf
Auszeichnung
1. Mai 2024
Wir feiern Magnus Hirschfeld!
Und welches Stück könnte besser zum Anliegen des neuen Berliner Gedenktags für Magnus Hirschfeld passen? Wir zeigen »La Cage aux Folles« am 14. Mai 2024 im Schillertheater. Das Stück mit dem Jerry Herman einen Klassiker des Musical-Genres mit einer Empowerment-Hymne schuf, die nicht nur der queeren Szene die Kraft zum Kampf für mehr Offenheit und Gerechtigkeit gab. Inszeniert von Barrie Kosky wird das Stück zu einem immer gültigen Plädoyer für den Mut, zu sich selbst und zueinander zu stehen!« [Ko-Intendanz Susanne Moser und Philip Bröking]
Am 14. Mai begeht das Land Berlin erstmals den Magnus Hirschfeld Tag. Doch wer war Magnus Hirschfeld? Obwohl er international für seine großen Verdienste immer wieder gefeiert wird und er für die Regenbogenhauptstadt von großer Bedeutung ist, ist diese herausragende historische Persönlichkeit in Deutschland kaum bekannt. Mit dem landesweiten Magnus Hirschfeld Tag möchte der Berliner Senat das gemeinsam mit der queeren Community und der Stadtgesellschaft ändern.
Wir sind dabei und unterstützen Alfonso Pantisano, Queerbeauftragter des Landes Berlin, und #Magnus2024 und feiern besonders mit jeder Vorstellung von »La Cage aux Folles« die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt!
Am 14. Mai begeht das Land Berlin erstmals den Magnus Hirschfeld Tag. Doch wer war Magnus Hirschfeld? Obwohl er international für seine großen Verdienste immer wieder gefeiert wird und er für die Regenbogenhauptstadt von großer Bedeutung ist, ist diese herausragende historische Persönlichkeit in Deutschland kaum bekannt. Mit dem landesweiten Magnus Hirschfeld Tag möchte der Berliner Senat das gemeinsam mit der queeren Community und der Stadtgesellschaft ändern.
Wir sind dabei und unterstützen Alfonso Pantisano, Queerbeauftragter des Landes Berlin, und #Magnus2024 und feiern besonders mit jeder Vorstellung von »La Cage aux Folles« die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt!
#KOBLaCage
30. April 2024
Von silbernen Skulpturen und wackeligen Bügelbrettern
Über Mozarts und Da Pontes diplomatisches Können, das Gefühl, im System gefangen zu sein und den Freispruch durch Leidenschaft in Le nozze di figaro
#KOBFigaro
Einführung
30. April 2024
Singing all together!
Zum diesjährigen Berliner Sing Along haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht: Ein Liederbuch für alle! Denn zusammen singen stärkt die Gemeinschaft und macht einfach glücklich. Das kleine Büchlein mit wunderbaren Illustrationen von Luca Kolenda finden Sie hier zum Download.
Vielen Dank an die Berliner Sparkasse für die Unterstützung dieses Projektes.
Vielen Dank an die Berliner Sparkasse für die Unterstützung dieses Projektes.
Jung für alle
28. April 2024
»Beeindruckend, wie nachhaltig Kirill Serebrennikow die Tiefendimension und die politische Stoßkraft der Macht- und Besitzverhältnisse in Mozarts »Le nozze di Figaro«, die Winkelzüge der Gefühle und des Gelächters, reflektiert und darstellen lässt ... Und wie enthusiastisch ihm das Ensemble der Komischen Oper durch das Comedia-Abenteuer all der Krümmungen und Windungen in Mozarts »Tollem Tag« folgt. Ungeteilt die Zustimmung im Berliner Schillertheater.«
»Le nozze di Figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung
»Le nozze di Figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung
#KOBFigaro
26. April 2024
Realität und Realitätsflucht
Ein Gespräch mit dem musikalischen Leiter James Gaffigan über gebrochene Herzen, das Genie Mozarts und Oper als Reflexionsort in Le nozze di Figaro
#KOBFigaro
20. April 2024
Ein gesungener Protest
»Was in unsern Zeiten nicht erlaubt ist, gesagt zu werden, wird gesungen.« schrieb die Wiener Realzeitung über die Uraufführung von Le nozze di Figaro. Wie Mozart die Kritik an der Obrigkeit auch musikalisch in seine Oper vertont hat und wie Kirill Serebrennikov gesellschaftlicher Ungleichheit im Bühnenbild Ausdruck verleiht, erfahren Sie hier – das Wichtigste in Kürze.
#KOBFigaro
17. April 2024
Verboten komisch
Warum Le nozze di Figaro mehr als nur eine Geschichte über die Umverteilung von Macht ist, welche Rolle die zeitgenössischen Kunstwerke auf der Bühne spielen und wieso ein Lachen des Publikums für die Obrigkeit gefährlich ist – Regisseur und Bühnenbildner Kirill Serebrennikov im Gespräch.
#KOBFigaro
Interview
16. April 2024
Neuer Blick auf die Wirtschaftswunderjahre
Der Operndolmuş – abgeleitet vom türkischen Begriff für Sammeltaxis – bringt die Komische Oper Berlin in die Kieze. Vollgepackt mit Musiker:innen und Sänger:innen des Hauses zeigt er kostenfrei und direkt um die Ecke eigens entwickelte Opernprogramme. Auf die große Bühne wird bewusst verzichtet, denn bei den Auftritten des kleinen, mobilen Ensembles geht es um persönliche Nähe. Die Idee ist, Menschen dort für Musiktheater zu begeistern, wo sie stehen und leben. Am 16. April feiert das neue Programm des Operndolmuş »Fatma & Fatoş« Premiere. Im Gespräch geben die Regisseurin Katharina Fritsch und die musikalische Leiterin Eva Pons Einblick in die Hintergründe der Produktion.
#KOBSelamOpera
15. April 2024
»James Gaffigan hat Großes vor an der Komischen Oper Berlin, deren Generalmusikdirektor er seit dieser Saison ist: Der 44-jährige Amerikaner möchte die Musik ins Rampenlicht rücken, wo stets die Regie im Mittelpunkt stand: »Das Orchester ist ein Diamant«, schwärmt er, »den will ich zum Funkeln bringen.« Das Publikum soll spüren, was für großartige Instrumentalistinnen und Instrumentalisten hier spielen. Ein allzu ehrgeiziges Ziel? Als Amerikaner kennt Gaffigan keine Probleme. Nur Herausforderungen.«
Der Tagesspiegel hat James Gaffigan nicht nur mit dieser Begründung zu einem der 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Kultur ausgezeichnet – wir gratulieren!
Foto © Jan Windszus Photography
Der Tagesspiegel hat James Gaffigan nicht nur mit dieser Begründung zu einem der 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Kultur ausgezeichnet – wir gratulieren!
Foto © Jan Windszus Photography
Generalmusikdirektor
9. April 2024
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Mustafa Akça
Am Dienstag, 9. April 2024 ist der Leiter des interkulturellen Projekts »Selam Opera!« mit dem »Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland« ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihm von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur, überreicht.
»Mustafa Akça erhält die Auszeichnung für sein vielfältiges, Jahrzehnte währendes Engagement als Brückenbauer in einer kulturell sehr diversen Stadtgesellschaft, der Chancen eröffnet und Neues entwickelt, wie zum Beispiel unsere Programmschiene ‚Selam Opera!‘«, so Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
Mustafa Akça: »Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Teilhabe aller, egal welcher Herkunft, Kultur oder Religion, möglich zu machen und zu fördern. Wirklich alle sollen eingeladen sein.«
»Mustafa Akça erhält die Auszeichnung für sein vielfältiges, Jahrzehnte währendes Engagement als Brückenbauer in einer kulturell sehr diversen Stadtgesellschaft, der Chancen eröffnet und Neues entwickelt, wie zum Beispiel unsere Programmschiene ‚Selam Opera!‘«, so Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
Mustafa Akça: »Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Teilhabe aller, egal welcher Herkunft, Kultur oder Religion, möglich zu machen und zu fördern. Wirklich alle sollen eingeladen sein.«
#KOBSelamOpera
9. April 2024
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Barrie Kosky
Am Dienstag, 9. April 2024 ist der Regisseur und ehemalige Intendant Barrie Kosky mit dem »Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland« ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihm von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur, überreicht.
»Seit zwei Jahrzehnten hat Barrie Kosky sein einzigartiges Talent nicht nur im Theater auf vielen verschiedenen Ebenen für wichtige gesellschaftliche Belange mit viel Leidenschaft und Herzblut eingebracht«, so Susanne Moser und Philip Bröking,
die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
Barrie Kosky: »Ich lebe seit 18 Jahren in Deutschland und bin seit vielen Jahren in Berlin zu Hause. Die Anerkennung meiner Arbeit hier durch diese hohe Auszeichnung macht mich als Künstler und als Menschen sehr glücklich und stolz.«
Foto: © BKM/ Sebastian Bollesch
»Seit zwei Jahrzehnten hat Barrie Kosky sein einzigartiges Talent nicht nur im Theater auf vielen verschiedenen Ebenen für wichtige gesellschaftliche Belange mit viel Leidenschaft und Herzblut eingebracht«, so Susanne Moser und Philip Bröking,
die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
Barrie Kosky: »Ich lebe seit 18 Jahren in Deutschland und bin seit vielen Jahren in Berlin zu Hause. Die Anerkennung meiner Arbeit hier durch diese hohe Auszeichnung macht mich als Künstler und als Menschen sehr glücklich und stolz.«
Foto: © BKM/ Sebastian Bollesch
9. April 2024
Mit Oper unterwegs im Sammeltaxi
Egal ob Hinterhöfe, Waschsalons oder ein Boxclub: überall, wo ein kleines Ensemble aus Musiker:innen und Darsteller:innen Platz findet, kann auch Oper gespielt werden. Mit dem Programm »Selam Opera!« bringt die Komische Oper Berlin seit 2011 Opernatmosphäre in die Kieze der Hauptstadt und macht Musiktheater unglaublich nahbar. Nun wurde der Ideengeber und Leiter des Programms Mustafa Akça mit dem Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Gespräch erklärt er, was Oper mit Sammeltaxis gemein hat, wie Musiktheater im Austausch mit dem Publikum zu einem intimen und emotionalen Erlebnis werden kann – und wie das interkulturelle Programm »Selam Opera!« die Komische Oper Berlin verändert hat.
#KOBSelamOpera
2. April 2024
Denk ich an Ostdeutschland …
Richard Wagner und Johann Sebastian Bach, Ruth Zechlin und Siegfried Matthus – mit zwei Leipziger Söhnen und zwei DDR-Ikonen begibt sich das Orchester der KOB unter der Leitung von James Gaffigan auf die Spuren ostdeutscher Musikgeschichte!
#KOBSiKo
23. März 2024
Wie es ist, das stärkste Mädchen der Welt zu sein
In dieser Spielzeit haben sich Schüler:innen aus drei verschiedenen Schulen in das Abenteuer Oper! gestürzt. In je einer Projektwoche erarbeiteten sich die Klassen ihre ganz eigene Version von Pippi Langstrumpf und wurden dabei von Senior:innen aus ihrem Kiez unterstützt. Das stärkt nicht nur den generationsübergreifenden Dialog in so genannten Brennpunktkiezen, sondern auch den Zusammenhalt in der Klasse. Jede:r hat seine Aufgabe auf der Bühne – und alle hören dem zu, was ich zu sagen habe.
Vielen Dank an die Stiftung Berliner Leben, ohne deren großzügiges Engagement diese wertvolle Arbeit nicht möglich wäre!
Vielen Dank an die Stiftung Berliner Leben, ohne deren großzügiges Engagement diese wertvolle Arbeit nicht möglich wäre!
Jung für alle
20. März 2024
Wir sind was wir sind
Queerness im Musical – ein kurzer Überblick zu La Cage aux folles
#KOBLaCage
Einführung
20. März 2024
Wo ein Wille ist
Regisseur Barrie Kosky und Dirigent Adam Benzwi im Gespräch über Schutzengel, Wiener Wohnzimmer, eiskalten Martini und ihre Inzenenierung Eine Frau, die weiss, was sie will!
#KOBEineFrau
Interview
16. März 2024
Der Tod ist nicht verhandelbar
Regisseur Barrie Kosky über das Leben der Bohème,
»messy love« und die kosmische Dimension der Wohnzimmer in seiner Inszenierung La Bohème
»messy love« und die kosmische Dimension der Wohnzimmer in seiner Inszenierung La Bohème
#KOBBoheme
Interview
15. März 2024
Puccini predigt nichts!
Dirigent Jordan de Souza über Paris, die kleinen Dinge in der Musik bei La Bohème
#KOBBoheme
Interview
14. März 2024
»Ich sehe einen Siegeszug dieser Oper voraus«
Von Bohèmiens und Bürgern, Barrikaden und Bordellen in Puccinis La Bohème
#KOBBoheme
Einführung
14. März 2024
IN MEMORIAM
Aribert Reimann
Die Komische Oper Berlin trauert um den Komponisten Aribert Reimann. Am 13. März 2024 ist der gebürtige Berliner im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt verstorben.
In seinem reichen musikalischen Erbe und seinem einflussreichen Wirken wird Aribert Reimann der Komischen Oper Berlin unvergessen bleiben. Wir möchten seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden, unser aufrichtiges Beileid und tiefstes Mitgefühl aussprechen.
Susanne Moser und Philip Bröking
Ko-Intendanz Komische Oper Berlin
Mit einem Klick auf die Überschrift lesen Sie den kompletten Nachruf.
In seinem reichen musikalischen Erbe und seinem einflussreichen Wirken wird Aribert Reimann der Komischen Oper Berlin unvergessen bleiben. Wir möchten seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden, unser aufrichtiges Beileid und tiefstes Mitgefühl aussprechen.
Susanne Moser und Philip Bröking
Ko-Intendanz Komische Oper Berlin
Mit einem Klick auf die Überschrift lesen Sie den kompletten Nachruf.
10. März 2024
Dem glühenden Operettenfan Barrie Kosky ist mit »Eine Frau, die weiß, was sie will!« endlich wieder ein glaubhaftes Plädoyer für die subversive Kraft dieses Genres gelungen … Sein Konzept geht so brillant auf, dass es das Publikum schier vom Hocker reißt und der Abend am Ende mit stehenden Ovationen bejubelt wird.
Emotionale Unverstelltheit
Julia Spinola, Deutschlandfunk
Julia Spinola, Deutschlandfunk
#KOBEineFrau
8. März 2024
»Du bist in Berlin, Baby!«
Barrie Kosky und Adam Benzwi über Humor, Liebesflöten und das perfekte Timing in ihrer Inszenierung Die Perlen der Cleopatra
#KOBCleopatra
Interview
7. März 2024
Es ist ein Triumph. Für Dagmar Manzel und Max Hopp, die an diesem umjubelten Premierenabend in 20 verschiedene Rollen schlüpfen. Für Barrie Kosky, der Oscar Straus’ »Eine Frau, die weiß, was sie will!« mit virtuoser Regisseurshand als Zwei-Personen-Stück arrangiert hat. Und auch für das neue Geschichtsbewusstsein an der Komischen Oper, das auch die Zeiten vor Walter Felsenstein und seinem realistischen Musiktheater reflektiert. Unter dem Namen »Metropol Theater« residierte seit 1897 an der Behrenstraße eines der mondänsten Vergnügungsetablissements der Reichshauptstadt.
Meine Mama ist ’ne Diva
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel
#KOBEineFrau
6. März 2024
Spielwut von Knast bis Klapse
Dagmar Manzel und Max Hopp über Tempo, Sandkästen und die Schauspielerei in Eine Frau, die weiß, was sie will.
#KOBEineFrau
3. März 2024
Umwerfend. Überwältigend. Überrumpelnd. Es gibt keine anderen Bezeichnungen, um die Neuproduktion der Komischen Oper in Berlin zu beschreiben.
Das ist ein wahnsinniges Maskenspiel
Tilman Krause, Die Welt
Tilman Krause, Die Welt
#KOBEineFrau
29. Februar 2024
Befreites Lachen füllt den Saal. Die Dummheit ist besiegt. Die große Kunst des Metropol ist wieder da mit all ihrem Glanz und Witz, und mit ihrem Spott und Hohn gegen die Lügner aller Klassen. Sie wird bleiben.
Das Metropol-Theater ist zurückgekehrt
Niklaus Hablützel, taz
Niklaus Hablützel, taz
#KOBEineFrau
21. Februar 2024
Neues von der Baustelle
Spieglein, Spieglein an der Wand ...! Wir sind selber überrascht, wie schnell sich unser Stammhaus verändert. Der Rückbau ist in vollem Gange. Die Spiegel sind abgenommen, eingepackt und werden gut verstaut bis zur Restaurierung. Wir freuen uns schon sehr auf unser neues Opernhaus!
Sanierung
Umbau
Behrenstraße
15. Februar 2024
Im Fluss mit der Tanzmenge
Loslassen, tanzen, mit kindlicher Freude auf einer ausschweifenden Party hüpfen und springen, den Beat im Körper spüren und KABEAUSHÉS Stimme durch den Kopf wirbeln lassen … KABEAUSHÉ ist Pop-Musiker und Kunstfigur zugleich, tritt mal als glamouröser Dandy, mal wie ein (un-)artiges Schulkind auf. Im Gespräch erzählt der Künstler Kabochi Gitau, wie sich Musik von KABEAUSHÉ anfühlt, wie viel Theatralität in seinen Konzerten steckt und welche Rolle das Publikum für seine Performance hat.
#KOBFestival
15. Februar 2024
Zurück in die Zukunft mit Dub
Für nora chipaumire ist Dub Futurismus im Jetzt und ein Musikstil, der mit tiefen Frequenzen einen Raum für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper herausfordert. Im Gespräch erzählt sie, wie viel Wissenschaft in ihrer Performance shebeenDub steckt und welche Rolle das Echo dabei spielt.
#KOBFestival
9. Februar 2024
Ohrenschmaus für Klangabenteurer:innen
Unser Festival Schall&Rausch für brandneues Musiktheater ist ein Erlebnis für alle Sinne. Zur Einstimmung stellen sich beteiligte Künstler:innen persönlich bei Ihnen vor und bringen ein sie inspirierendes Stück Musik mit. Überraschungen sind garantiert: Hier geht es zu unserer Spotify-Playlist.
#KOBFestival
Schall&Rausch
6. Februar 2024
Hip-Hop meets Kurt Weill
In der Oper over and over vorbei nicht vorbei folgen Ted Hearne (Libretto, Komposition, Musikalische Leitung) und Daniel Fish (Regie) ihrem Inspirator Kurt Weill. Wie bringen sie verschiedene Einflüsse und Musikstile zwischen Avantgarde- und Popmusik zusammen. Mit kompositorischen Ideen des Hip-Hop und elektronischer Musik tasten sie sich durch die Songs, die die Zeit der Sklaverei in den USA und des Holocaust in Deutschland geprägt haben. Ihr Ziel: sie als Mittel ideologischer Verführung aufzudecken und gegenüberzustellen. Im Gespräch erzählen Ted Hearne und Daniel Fish über ihre Erfahrungen mit Erinnerungskulturen, warum Liedtexte für den genauen Blick von der Musik befreit werden müssen und welche Rolle der Blick zurück für ein 'Nie wieder ist jetzt' spielen kann.
#KOBFestival
Interview
Erinnerungskulturen
2. Februar 2024
Nackt unter Schlagerfans?
Das Festival Schall&Rausch bringt zum zweiten Mal brandneues Musiktheater nach Berlin, um genauer zu sein: nach Neukölln. Nirgends gibt es bessere Orte für die Shows, Konzerte und Theatergigs, die dieses Jahr auf dem Programm stehen.
Der Charme ehemaliger Industriebauten und eines alten Ballsaales sind für die Experimente mit Popmusik im Gewand Neuer Musik aber mehr als nur Kulisse. Verwoben in die Kultur eines vielfältigen Kiezes dreht sich das Festival 2024 um die aktuellen Debatten zu Rassismus, Antisemitismus und De-Kolonialisierung, die auch Neuköllner Alltagsleben geführt werden. Dennoch: bei all dem Ernst der so brennenden Themen lässt es Schall&Rausch nicht am Glitzer fehlen. Wie?
Ein Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Rainer Simon.
Der Charme ehemaliger Industriebauten und eines alten Ballsaales sind für die Experimente mit Popmusik im Gewand Neuer Musik aber mehr als nur Kulisse. Verwoben in die Kultur eines vielfältigen Kiezes dreht sich das Festival 2024 um die aktuellen Debatten zu Rassismus, Antisemitismus und De-Kolonialisierung, die auch Neuköllner Alltagsleben geführt werden. Dennoch: bei all dem Ernst der so brennenden Themen lässt es Schall&Rausch nicht am Glitzer fehlen. Wie?
Ein Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Rainer Simon.
#KOBFestival
Interview
20. Januar 2023
Quicklebendig zwischen Freude und Zusammenbruch
Dirigent Koen Schoots im Gespräch über den richtigen Sound, den Klassiker Anatevka und Mozart als Musicalkomponisten
#KOBAnatevka
Musical
Interview
Koen Schoots
30. Januar 2024
Barry Koskys stupend präzise Inszenierung des „Goldenen Hahns“ hat schon eine kleine Reise hinter sich von Aix-en Provence über Lyon und Adelaide nach Berlin , an die Komische Oper, also ans Schillertheater, das derzeitige Quartier der Truppe. ... Der Dirigent James Gaffigan wirkt, als habe er sich vollkommen in diese Musik verknallt, er umsorgt jedes kleinste Detail, er schildert plastisch, aufregend, elegant. Proshina und Ulyanov müssten gar nichts singen, die Musik erzählte alles, bohrende Neugierde am anderen, von ihr ironisch, spielerisch, verführerisch dargeboten.
Irre werden an der Schönheit, Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
#KOBGoldenerHahn
30. Januar 2024
Stimmlich und darstellerisch grandios verkörpert Dmitry Ulyanov den König und verdeutlicht, warum es bei Kosky nicht leicht ist, ein Despot zu sein. ...
Sopranistin Kseniia Proshina wird gewissermaßen der rote Teppich ausgerollt. Was sie gar nicht nötig hat. Die Sängerin kann mit einer Eleganz verführen, ihr lyrischer Sopran bewegt sich voller Leichtigkeit durch die Partie, auch wenn sie die geforderten Spitzentöne nur anreißt.
Sopranistin Kseniia Proshina wird gewissermaßen der rote Teppich ausgerollt. Was sie gar nicht nötig hat. Die Sängerin kann mit einer Eleganz verführen, ihr lyrischer Sopran bewegt sich voller Leichtigkeit durch die Partie, auch wenn sie die geforderten Spitzentöne nur anreißt.
Fantasien eines einsamen Königs, Volker Blech, Berliner Morgenpost
#KOBGoldenerHahn
29. Januar 2024
Barrie Kosky nimmt uns mit in eine düster-romantische Bühnenwelt. Ein Szenario wie von Caspar David Friedrich gemalt. ... Dmitry Ulyanov verkörpert diesen König Dodon in feinster Falstaffmanier als bramarbasierend-donnernder Bass. Die matarihafte Verführerin singt Kseniia Proshina mit schillernd-umgarnendem Sopran, eiskalte Spitzen setzend, in orientalisch-verschlungenen Läufen in der überhaupt klangfarbenreichen Musik Rimsky-Korsakows. ... Die entfaltet das Orchester der Komischen Oper unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors James Gaffigan einfühlsam: von zart-romantisch bis zur überdrehten Farce.
Dystopisches Märchen: »Der Goldene Hahn« an der Komischen Oper, Barbara Wiegand, rbb Inforadio
#KOBGoldenerHahn
29. Januar 2024
Das war ein runder, voller Erfolg! Die Komische Oper hat gepunktet. Und zwar mit einem Werk, das ja wirklich ans Haus passt. ... Es ist keine platte Aktualisierung, es ist für Kosky ein Märchen und es geht um die Magie der Bilder. Und alles, was man für heute daraus ableiten könnte, überlässt Kosky der Intelligenz des Publikums. ... James Gaffigan hat diese vielschichtige Partitur wirklich ausgeleuchtet bis in die hintersten Winkel. ... Ein kurzweiliges Vergnügen, der Chor - das Rückgrat des Hauses - mal wieder grandios. ... Wer da hingeht, macht nichts falsch!
Premiere an der Komischen Oper »Der goldene Hahn«, Andreas Göbel, rbbKultur
#KOBGoldenerHahn
26. Januar 2024
Kein einziger schwacher Moment
Der goldene Hahn ist Nikolai Rimski-Korsakows ausgefeilteste und musikalisch farbenprächtigste Oper. Seine meisterhafte Partitur lässt die Geschichte und ihre Figuren sinnlich erleben und schafft es, Erotik nicht nur verführerisch, sondern auch tiefgründig und authentisch klingen zu lassen. Im Gespräch erzählen Dirigent James Gaffigan und Regisseur Barrie Kosky über ein Kind, das einen König spielt, über die Inszenierung eines Deliriums und eine Oper im Gewand einer schwarzen Komödie.
#KOBGoldenerHahn
Interview
26. Januar 2024
Realer als real
Brutal und respektlos regiert König Dodon sein Reich, machttrunken ohne Verantwortungsbewusstsein. Er ist blind für seine eigene Menschlichkeit und damit auch für seine Lächerlichkeit. Denn so abgründig getrieben von Ängsten und Sehnsüchten der willfährige Herrscher in Der goldene Hahn gezeichnet wird, so entlarvend, komisch und hintergründig ist die Oper aus der Hand des russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakows. Ein musikalisches Meisterwerk über notwendige Widersprüche.
#KOBGoldenerHahn
Einführung
19. Januar 2024
Kultureinrichtungen und Aktive der Kunst und Kultur haben sich regional oder stadtweit in Erklärungen zusammengeschlossen und zu einem länderübergreifenden Netzwerk verbunden. Die Erklärungen von DIE VIELEN formulieren eine klare Haltung gegenüber gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Angriffen auf die Kunstfreiheit. Als Grundtext für jede neue Erklärung dient die Berliner Erklärung der VIELEN, die von einem diversen Kreis von Aktiven der Kulturlandschaft entwickelt und abgestimmt wurde.
Die Komische Oper Berlin ist Teil der VIELEN die daran erinnern, wie wichtig es ist, den Leitspruch »Nie wieder ist jetzt!« ernst zu nehmen und für einen solidarischen Zusammenhalt einzustehen. Wir möchten an dieser Stelle dazu ermuntern, sich auf vielfältige Art und Weise mit den Themen auseinanderzusetzen, die für unseren demokratischen Diskurs so wichtig sind.
In den Inszenierungen Anatevka sowie over and over vorbei nicht vorbei findet eine solche Auseinandersetzung in den kommenden Wochen auf ganz unterschiedliche Weise auch auf den Bühnen unseres Hauses statt – wir laden herzlich dazu ein, sich diese Stücke, gerade im Angesicht aktueller politischer Tendenzen, anzuschauen.
Die Komische Oper Berlin ist Teil der VIELEN die daran erinnern, wie wichtig es ist, den Leitspruch »Nie wieder ist jetzt!« ernst zu nehmen und für einen solidarischen Zusammenhalt einzustehen. Wir möchten an dieser Stelle dazu ermuntern, sich auf vielfältige Art und Weise mit den Themen auseinanderzusetzen, die für unseren demokratischen Diskurs so wichtig sind.
In den Inszenierungen Anatevka sowie over and over vorbei nicht vorbei findet eine solche Auseinandersetzung in den kommenden Wochen auf ganz unterschiedliche Weise auch auf den Bühnen unseres Hauses statt – wir laden herzlich dazu ein, sich diese Stücke, gerade im Angesicht aktueller politischer Tendenzen, anzuschauen.
Nie wieder ist jetzt!
12. Januar 2024
Neues von der Baustelle
Adieu Kronleuchter! Der prachtvolle Leuchter wurde herabgelassen. Jetzt wird er von Restauratoren auseinandergebaut, katalogisiert und eingelagert. Wenn das Haus in der Behrenstraße in einigen Jahren wieder die Türen öffnet, wird er glänzend in 18 Meter Höhe unter der Decke hängen. Wir freuen uns schon darauf!
©Maximiliam Grosser
Sanierung
Umbau
Behrenstraße
9. Januar 2024
over and over vorbei nicht vorbei
In der Uraufführung der Oper over and over vorbei nicht vorbei von Ted Hearne nutzt der Komponist Fragmente historischer Songs. Wie er sich diesem Material genähert hat und warum er es so wichtig findet, dass ein Jugendchor an der Inszenierung beteiligt ist, erzählt er in diesem Interview.
#KOBFestival
Erinnerungskulturen
4. Januar 2024
Das Bühnenbild tanzen lassen
Jede Aufführung auf der Bühne der Komischen Oper Berlin ist ein Eintauchen in eine Erzählung und wunderbare Illusion. Erst die macht den Opernbesuch zu guter Unterhaltung und so zu einem Genuss. Dass dieser ‚Tauchgang‘ reibungslos läuft, liegt in den Händen von Inspizient:innen wie Axel Baer. Im Interview spricht er über seine Rolle auf Proben, wie viel Tanz in jeder Aufführung steckt und wie ihn das Publikum bei seiner Arbeit hinter der Bühne beeinflusst.
#KOBNilsHolgersson
Interview
21. Dezember 2023
Zynische Liebestrolle
Eigentlich ist Mozarts und Da Pontes Oper Così fan tutte als fröhliche Komödie angelegt. Doch Regisseur Kirill Serebrennikov hat ihrem Humor eine schwarzen Anstrich verpasst. Seine Inszenierung schält die zynischen Momente einer Paarbeziehung heraus, zeigt die brutale und dämonische (Liebes-)Macht zweifelnder Männer, die in einem grausamen Experiment mit der Treue und den Gefühlen ihrer Frauen va banque spielen. Seismographisch tastet Kirill Serebrennikov so auf seine Weise die Schwächen und die Zerbrechlichkeit moderner Menschen ab und modernisiert die frivole Verwechslungsgeschichte zu einer düsteren Erzählung über heutige Machtverhältnisse zwischen Liebespartner:innen. Im Interview spricht Kirill Serebrennikov über Treue, Korruption, Vergessen und einem Happy End in Trauer in Così fan tutte, erschienen im Magazin des Opernhaus Zürich.
#KOBCosi
Oper
Interview
19. Dezember 2023
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Die Oper Jewgeni Onegin ist das Porträt eines skrupellosen Antihelden, versunken in seiner fremdbestimmten Ichbezogenheit, verwirrt durch Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit. Was qualifiziert dann Onegin überhaupt zum Titelhelden? Was ist über ihn so außerordentlich erzählenswert, wenn Lebensüberdruss, Lethargie und Langeweile seine wohlgepflegten Charaktereigenschaften sind?
#KOBOnegin
Oper
Einführung
12. Dezember 2023
Musikalische Schocktherapie
Così fan tutte im Hier, im Jetzt und mit uns – eine Einführung
#KOBCosi
Einführung
Kirill Serebrennikov
11. Dezember 2023
Der Kaiser erklärt ... den Rasen
Wie man es hinbekommt, dass der Rasen auf der Bühne von Barrie Koskys Jewegeni Onegin so natürlich aussieht, warum dieser Rasen feuerfest sein muss und ob ihm Regen etwas ausmacht – unser technischer Direktor Daniel Kaiser erklärt: den Rasen!
KOBOnegin
Der Kaiser erklärt
10. Dezember 2023
»Im Widerstand gegen die Finsternis«
Mozart ist sexy, abgründig und zugleich ein großer Humanst – erzählt Regisseur Kirill Serebrennikov im Gespräch. Und auch darüber, warum seine Inszenierung Così fan tutte von der Realität eingeholt wurde.
#KOBCosi
Interview
Kirill Serebrennikov
5. März 2023
Spiel mit Geschlechterrollen
Warum Mozarts Oper Così fan tutte zwar bei der Premiere gefeiert, aber danach oft nur überarbeitet in die Spielpläne genommen wurde, wieso der Titel eigentlich geändert werden sollte und unter welchen schwierigen Umständen diese Inszenierung ursprünglich entstand: Dies alles erfahren Sie in unserem schnellen Überblick!
#KOBCosi
Oper
Einführung
28.11.2023
»Ah! ah! ah!« (»Ha! ha! ha!«)
Zur Musik von Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt zwischen Parodieren und Bewegtwerden
#KOBOrpheusUnterwelt
Opéra-buffon
Einführung
25. November 2023
IN MEMORIAM
Stefan Huber
Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Stefan Huber, der nach schwerer Krankheit in der Nacht zum 23. November 2023 verstorben ist. Stefan war nicht nur ein großartiger Regisseur, dessen Kunst in seiner sorgfältigen Arbeit, seinem unbestechlichen Blick fürs Detail, seiner hochmusikalischen Regieführung und besonders seinem ebenso messerscharfen wie feinen Witz bestand.
21. November 2023
Mit Eurydike in der Unterwelt
Was es mit den Geigen auf sich hat, mit wie wenigen Darstellenden dieses Stück ursprünglich aufgeführt wurde und warum dieses Werk eigentlich Eurydikes Namen im Titel tragen müsste - das Wichtigste in Kürze zu Orpheus in der Unterwelt.
#KOBOrpheusUnterwelt
Opéra-buffon
Einführung
20. November 2023
Magie der Bilder
Theaterzauber, Archetypen und die Faszination des frühen Films in der Inszenierung Die Zauberflöte
#KOBZauberflöte
Oper
Einführung
12. November 2023
Ein Kind, das auszog, sich selbst zu finden
Die Kinderoper Nils Holgerssons wundersame Abenteuer ist eine fantastische Geschichte über Neugier, Courage und den Ernst tiefer Freundschaft – erzählt mit dem Blick aus Kinderaugen. Farbenfroh und verspielt porträtiert das Stück einen Jungen, der sich selbst findet, als er über sich selbst hinauswächst. Im Gespräch erzählen die Librettistin Susanne Felicitas Wolf und die Komponistin Elena Kats-Chernin, wie aus einem Kinderroman eine Oper entsteht, über das Besondere, Musiktheater für Kinder zu schreiben und welches Geschenk sie Nils Holgersson gemacht haben.
#KOBNilsHolgersson
Interview
Oper
8. November 2023
Gegen Anitsemitismus und Hass
Aufruf der Berliner Opernhäuser und Orchester für ein friedliches Miteinander
Die großen Orchester und drei Opernhäuser Berlins rufen alle Berliner:innen dazu auf, gegen Antisemitismus und Hass einzustehen. Auch in aufgewühlten Zeiten müssen Kontroversen gewaltfrei und mit Toleranz ausgetragen werden. Diese Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts ist derzeit bedroht.
Die großen Orchester und drei Opernhäuser Berlins rufen alle Berliner:innen dazu auf, gegen Antisemitismus und Hass einzustehen. Auch in aufgewühlten Zeiten müssen Kontroversen gewaltfrei und mit Toleranz ausgetragen werden. Diese Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts ist derzeit bedroht.
#niewiederistjetzt
4. November 2023
niewiederistjetzt
Die Komische Oper Berlin steht mit ihrer Kunst für Vielfalt und ein friedvolles Miteinander. Antisemitismus, Rassismus und weitere menschenverachtende Haltungen sowie jegliche Form der Gewalt verurteilen wir entschieden. Wir sind solidarisch mit den zivilen Opfern im Nahen Osten und allen Menschen, die in Frieden und Freiheit leben wollen.
3. November 2023
Ein Hoch auf die Nummer zwei!
Der musikalische Leiter Adam Benzwi im Gespräch über linke Hände, die hohe Schule der Travestieclubs und pure Lebensfreude in Barrie Koskys Inszenierung Chicago.
#KOBChicago
1. November 2023
Späte Wiederentdeckung
Ungefähr 10.000 Notenblätter sind im Nachlass des jüdischen Komponisten Hans Winterberg erhalten. Es sind Partituren für rund 80 Werke, darunter Sinfonien und Klavierkonzerte, Klavier- und Kammermusik. Dass diese lange verschollenen Werke nun wieder gespielt und wie nun an der Komischen Oper Berlin sogar uraufgeführt werden, ist seinem Enkel Peter Kreitmeir zu verdanken. Im Interview erzählt er, wie er die Werke entdeckt hat und welche Hürden er nehmen musste, damit die Musik seines Großvaters wieder in Konzertsälen erklingen kann.
#KOBSiKo
Konzert
31. Oktober 2023
Cherchez Les Femmes!
Das Musical Chicago porträtiert todschicke, mörderisch schlaue und unschlagbar starke Frauen. Sie alle sind keine harmlosen Mäuschen oder hilflose Opfer. Denn sie wissen erfolgreich mit stereotypen Frauenbildern zu spielen und sie für ihre eigenen Interessen zu nutzen. Das Spannende daran: sie alle haben historische Vorbilder. Sehr wahrscheinlich sind sie es auch, die dem True-Crime-Musical Chicago zu seinem Erfolg verhelfen – einer Art Charakterstudie »charmanter Monster«.
#KOBChicago
Musical
31. Oktober 2023
Die Maske fällt, es bleibt der Mensch
Schwingende Rhythmen, verführerische Melodien und zauberhaft-surreale Motive ziehen sich durch das erste Sinfoniekonzert der Komischen Oper Berlin in dieser Spielzeit. Nicht zu Unrecht trägt es den Titel Maskenball, denn hinter der tänzelnden, oft mitreißenden Musik verbergen sich Geschichten von versiegter Liebe und unerfüllter Sehnsucht…
#KOBSiKo
Konzert
29.10.2023
Barrie Kosky zeigt die Welt als eine selbstverliebte Show
Nach fünf Minuten weiß man in der Premiere bereits, dass das Ensemble der Komischen Oper in seiner Interimsspielstätte Schillertheater angekommen ist. ... Es gibt Applaus auf offener Szene. Das geht den dreistündigen Abend über so weiter.
Volker Blech, Berliner Morgenpost
#KOBChicago
#Vaudeville
#Musical
29.10.2023
Unmoral siegt!
...hier kickt bald der Musical-Drive, den so nur die Komische Oper kann, groovt das Orchester unter Adam Benzwi besonders lässig und jazzy, reißt es das Publikum am Ende von den Sitzen.
Georg Kasch, Nachtkritik
#KOBChicago
#Vaudeville
#Musical
29.10.2023
Killer-Girls rocken den Knast
Katharine Mehrling als berlinernde Göre Roxy röhrt, tanzt, singt, bettelt, lügt, jammert, gewinnt und verliert einfach hinreißend, ebenso Ruth Brauer-Kvam, ihre Schicksalsschwester Velma, ruchlos, neidisch, böse und geschockt.
Maria Ossowski, rbb24/ARD
#KOBChicago
#Vaudeville
#Musical
28. Oktober 2023
Ein lautes »Ja!« zu zwei charmanten Monstern
Barrie Kosky im Gespräch über Musical »Made in Berlin«, Musiktheater jenseits Europas und das Zeitalter des Narzissmus
#KOBChicago
Vaudeville
Musical
28. Oktober 2023
True Crime auf der Opernbühne
Chicago erzählt die Geschichte zweier Frauen, die beide ihre Liebhaber erschossen haben. Dennoch wurden sie vor Gericht 1924 freigesprochen. Attraktives Aussehen und ein gekonntes Spiel mit Journalisten halfen vermutlich dabei. Und auch dabei, dass der zweifelhafte Ruhm der »Jazz-Schlächterinnen« bis heute fasziniert. Auf welchen weiteren Spuren die Neuinszenierung des Musical von Barrie Kosky wandelt, erfahren sie hier – das Wichtigste in Kürze.
#KOBChicago
Musical
Vaudeville
25. Oktober 2023
Klassik zum Kino-Ticket-Preis!
Hunderte Konzerte, Ballett- und Opernabende, Kulturanbgebote zehn Berliner Klassik-Institutionen – die ganze Welt der Klassik in einer Hand: Die ClassicCard-App feiert Geburtstag! Seit einem Jahr lässt sie alle Berliner:innen unter 30 bis zu 90% sparen und sich die Emotionen und Spannung, die Phantasie und den Glitzer des Musiktheaters an der Komischen Oper Berlin zu gönnen – einfach per Fingertipp.
ClassicCardApp
21. September 2023
»resonare« Singgruppen im Schillertheater angekommen
Wir freuen uns, dass heute – pünktlich zum Weltalzheimertag – auch die letzte unserer drei resonare Singgruppen im Schillertheater angekommen ist! Die Teilnehmer:innen unseres Projektes für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen treffen sich nun wieder wöchentlich zum gemeinsamen Singen und Erinnern in unseren neuen Räumen.
Weltalzheimertag
Jung – für alle!
18. September 2023
Es lohnt, zu kämpfen!
Regisseur Tobias Kratzer und Dirigent Titus Engel sprechen über den Tod, die Hoffnung und die Notwendigkeit, für sein eigenes Stückchen Leben zu kämpfen.
#KOBMedusa
Oratorium
Interview
17. September 2023
Eine grandiose Musiktheater-Produktion, die in die Annalen der Komischen Oper eingehen wird.
»Das Floß der Medusa«: Die Hoffnung stirbt zuletzt
Volker Blech, Berliner Morgenpost
Volker Blech, Berliner Morgenpost
#KOBMedusa
17. September 2023
Mit dem szenisch aufbereiteten Oratorium 'Das Floß der Medusa' von Hans Werner Henze hat sich die Komische Oper Berlin eine glanzvolle erste Premiere dieser Spielzeit verschafft. … Sinnigerweise zeigt sie, dass Heimatlosigkeit eine Chance sein kann, ein Ausnahmezustand auch ungeahnte Kräfte freisetzt.
… Titus Engel leitet das Riesenorchester der Komischen Oper mit beweglichem, exotisch bestücktem Schlagwerk beeindruckend souverän, höchst expressiv und sogar transparent.
… Titus Engel leitet das Riesenorchester der Komischen Oper mit beweglichem, exotisch bestücktem Schlagwerk beeindruckend souverän, höchst expressiv und sogar transparent.
Komische Oper im Flughafen Tempelhof: Requiem für die Verdammten des Wassers
Isabel Herzfeld, Der Tagesspiegel
Isabel Herzfeld, Der Tagesspiegel
#KOBMEdusa
16. September 2023
Den Toten eine Stimme geben
Anders, als es sich vermuten lässt, erzählt Das Floß der Medusa keinen Mythos. Das Oratorium von Hans Werner Henze taucht ein in die Geschichte der Kämpfe um Kolonien und ihrer Opfer zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Uraufführung des opulenten Werks Neuer Musik ging allerdings in Tumulten unter und musste abgebrochen werden. Warum das Oratorium 1968 ein Skandal war, was Dante damit zu tun und welche Rolle ein Gemälde spielt – das Wichtigste in Kürze...
#KOBMedusa
Oratorium
Einführung
8. September 2023
Schlüsselübergabe!
Kultursenator Joe Chialo und unsere Ko-Intendanz Susanne Moser und Philip Bröking haben heute gemeinsam den Schlüssel an Bausenator Christian Gaebler übergeben. Ein nächster wichtiger und emotionaler Schritt während unserer Sanierungs- und Umbauphase in unserem Stammhaus in der Behrenstraße.
In den nächsten Jahren wird das Haus aus den baulichen Gegebenheiten der 60er Jahre geholt, aber keine Sorge wir spielen weiter: Im Schillertheater und auch in Ihrem Kiez!
Foto © Jan Windszus Photography
In den nächsten Jahren wird das Haus aus den baulichen Gegebenheiten der 60er Jahre geholt, aber keine Sorge wir spielen weiter: Im Schillertheater und auch in Ihrem Kiez!
Foto © Jan Windszus Photography
Sanierung
Raus in die Stadt
10. August 2023
Angekommen im Schillertheater
So langsam kommen wir an in unserem »Übergangszuhause« und gestalten es mit viel Sinn und Sinnlichkeit, wie Sie es von uns kennen.
Freuen Sie sich schon auf unser neues Stammhaus? Am 15. Oktober können Sie dabei sein und beim Spielzeiteröffnungfest mit uns gemeinsam das wunderschöne Schillertheater und unser Programm erkunden!
Foto © Selina Julie
Freuen Sie sich schon auf unser neues Stammhaus? Am 15. Oktober können Sie dabei sein und beim Spielzeiteröffnungfest mit uns gemeinsam das wunderschöne Schillertheater und unser Programm erkunden!
Foto © Selina Julie
Schillertheater
26. Juni 2023
Der letzte Vorhang fällt!
Keine Sorge, denn er wird weiter zu bewundern sein: ab Sommer 2024 im »Infozentrum Baustelle Komische Oper Berlin« gleich neben der Opernkasse. Diese bleibt übrigens auch während des Umbaus geöffnet!
Sanierung
Umbau
Entdecken
11. Juni 2023
Abschied & Aufbruch
Bye, bye, Behrenstraße! Das Publikum feierte die Künstler:innen und viele Mitarbeiter:innen nach der gestrigen Vorstellung Saul mit Standing Ovations! Dies war für lange Zeit die letzte Vorstellung in unserem Stammhaus, das in den kommenden Jahren umfangreich saniert und modernisiert wird. Zum Glück bedeutet unser Abschied auch einen Aufbruch. Wir freuen uns auf die kommenden Spielzeiten im Schillertheater und auf die vielen Bühnen in der ganzen Stadt ... Auf ein Wiedersehen!
© Jan Windszus Photography
© Jan Windszus Photography
Bye
Bye
Behrenstraße!
29. Mai 2023
»Eine schöne Idee, dem großartigen Aryeh Nussbaum Cohen nach dem Schlusschor noch ein Lied von Herbert Howells anzuvertrauen... Es zeigt Cohen als einen Altus von einzigartigem Schmelz... Rupert Charlesworths Tenorstimme verbindet Klarheit und Unbedingtheit zu einer sprechenden vokalen Geste. Ebenso leuchtet aus Nadja Mchantafs Sopran die reine und einfache Zuneigung der Michal zu David... Dazu kommt ein fantastisch wendiger, klein besetzter, aber wunderbar präsenter Chor, den David Cavelius im Sinne bester britischer Chöre einstudiert hat. Seine Leistung im letzten Bild mit einzeln verlöschenden Einsätzen, der ergreifenden Klage und dem Aufschwung zum Jubelchor formt eine der eindrucksvollsten Chorszenen, die man in den letzten Jahren in Berliner Opernhäusern hören konnte.«
Händels »Saul«: Eine der eindrucksvollsten Chorszenen der letzten Jahre
Peter Uehling, Berliner Zeitung
Peter Uehling, Berliner Zeitung
#KOBSaul
28. Mai 2023
»Ranisch erzählt die Geschichte erfrischend neu ... am Ende stürmischer Beifall für alle. Für Dirigent David Bates und sein furioses Orchester. Beifall für den Chor und die allesamt stimmgewaltigen Solisten. Beifall auch für den Regisseur, der künftig weiter am Haus arbeiten wird. Ein Riesen-Erfolg, um in der Bildsprache zu bleiben.«
Komische Oper: Vor dem Umzug noch ein Highlight — mit »Saul«
Peter Zander, Berliner Morgenpost
Peter Zander, Berliner Morgenpost
#KOBSaul
25. Mai 2023
Spuren der Geschichte
Skurril, sperrig, radikal – und doch zutiefst poetisch: Die Fotografin Heidi Specker hat die Komische Oper Berlin mir einem sehr persönlichen Blick portraitiert. Ihre Fotoserie Komische Oper Berlin Portrait ist eine liebevolle Spurensuche, ein Puzzlespiel aus Nahaufnahmen durch die Räume, Flure und 'Katakomben' des Hauses in der Behrenstraße. Herausgekommen ist eine ganz besondere Hommage an das Opernhaus und seine Mitarbeiter:innen. Das Buch bietet zugleich einen letzten Blick hinter die Kulissen vor der Sanierung des Hauses.
Interview
Portrait
Fotografie
22. Mai 2023
Die Schwermut der Mächtigen
Regisseur Axel Ranisch und Dirigent David Bates im Gespräch über Familiengeschichten, die Leerstellen im Herzen und die Wichtigkeit, dass jemand an dich glaubt in ihrer Inszenierung des Oratoriums Saul.
#KOBSaul
Oratorium
Interview
15. Mai 2023
Sinfonische Exkursionen
Unser neuer Generalmusikdirektor James Gaffigan stellt die vielseitigen Sinfoniekonzerte seiner ersten Spielzeit an der Komischen Oper Berlin vor.
Lassen Sie sich begeistern von Bowie, Bruckner und vielem mehr!
Lassen Sie sich begeistern von Bowie, Bruckner und vielem mehr!
#KOBSiKo
Generalmusikdirektor
12. Mai 2023
Dritte Gruppe im Projekt »resonare« startet!
Wir freuen uns, dass heute die bereits dritte Gruppe in unserem musiktheaterpädagogischen Projekt »resonare« eröffnet! Dank der Förderung durch die Manfred Strohscheer Stiftung treffen sich nun drei Mal wöchentlich Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zum Singen gegen das Vergessen.
Lesen Sie hier mehr zu unserem erfolgreichen Format, das wir gemeinsam mit der Gedächtnissprechstunde der Charité durchführen.
Lesen Sie hier mehr zu unserem erfolgreichen Format, das wir gemeinsam mit der Gedächtnissprechstunde der Charité durchführen.
resonare
Jung für alle
8. Mai 2023
In den inneren Zwisten und Verwerfungen gelingen Andrew Staples wahrhaft große sängerische Momente. … Größte Entdeckung, fast Sensation, ist der Countertenor Key’mon Murrah. … Der wahre Clou der Aufführung ist der kindliche Erzähler mit vollendeter Gelassenheit und Souveränität. … Die Rolle korrespondiert mit dem später auftretenden Engel, gleichfalls ein großartiger Solist des Tölzer Knabenchors. - Ich kann nur sagen, viel Glück dabei, solche Sonder- und Spezialpointen auch in Zukunft hervorzuzaubern!
»Jephtha« von Georg Friedrich Händel
Kai Luehrs-Kaiser, rbb kulturradio,
Kai Luehrs-Kaiser, rbb kulturradio,
#KOBJephtha
#KOBHändel
20. April 2023
Wir spielen weiter!
Von Händel und Mozart im Schillertheater bis zur zeitgenössischen Oper im Flughafen Tempelhof, von der Kinderopernuraufführung bis zum großen Musical-Klassiker, vom »Heiteren Musiktheater« der DDR im Zelt am Roten Rathaus bis zum Festival für brandneues Musiktheater #kobschallundrausch … alles außer gewöhnlich in unserer Spielzeit 2023/24!
#allesaußergewöhnlich
20. April 2023
Ein Leben in Liedern
Über Kurt Weill und seinen Songstil in …und mit morgen könnt ihr mich
#KOBBerlinAbend
18. April 2023
Der lange Weg des Andersartigen
Zu Ambroise Thomas’ Oper, Shakespeares Tragödie und ihrer Verbindung
#KOBHamlet
Oper
Einführung
17. April 2023
Mit Hamlet auf Augenhöhe
Warum Thomas Ambroise in seiner Oper Hamlet Orphélie in den Stand der zweiten Hauptfigur erhebt, wie Regisseurin Nadja Loscky dem Grotesken der Tragödie Gewicht verleiht und warum das Werk eine neue Operngattung ins Leben rief – das Wichtigste in Kürze.
#KOBHamlet
Oper
Einführung
17. April 2023
Die beste Berliner Opernproduktion dieser Saison.
Durchdrehender Schmerzklang: »Hamlet« an der Komischen Oper
Peter Uehling, Berliner Zeitung
Peter Uehling, Berliner Zeitung
#KOBHamlet
17. April 2023
Dreieinhalb Stunden pures Musiktheaterglück... und ein richtiger Inszenierungs-Coup. Wer opulente Oper liebt und sich dieses Spektakel entgehen lässt, ist selbst schuld... Kill for a ticket!
Wiederentdeckung an der Komischen Oper: Ein Triumph für Hamlet - und Ophelia
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel
#KOBHamlet
16. April 2023
Ein Prinz, der keiner sein möchte
Regisseurin Nadja Loschky, Dirigentin Marie Jacquot und Dramaturgin Yvonne Gebauer im Gespräch über Könige, Narren und einen Haufen Maden in ihrer Inszenierung Hamlet.
#KOBHamlet
Oper
Interview
30. März 2023
Königin-Gemahlin Camilla und Elke Büdenbender besuchen die Komische Oper Berlin
»Die Musiktheatervermittlung liegt uns sehr am Herzen. Sie ist schon seit vielen Jahren fester Bestandteil dessen, was die Komische Oper Berlin ausmacht: wir wollen die erste Berührung mit Musiktheater für unsere Zuschauer:innen so faszinierend wie möglich gestalten, einen eigenen Zugang zur Kunstform Oper schaffen und gleichzeitig in einen direkten und fruchtbaren Dialog mit ihrem Publikum treten. Deshalb empfin den wir es als besondere Auszeichnung für unser Opernhaus, dass Jung – für alle! bis über den Ärmelkanal Wellen geschlagen hat und wir unserem royalen Besuch einen Einblick in unsere Arbeit mit der jungen Generation geben zu können.«
Susanne Moser und Philip Bröking, Ko-lntendant:innen Komische Oper Berlin
Susanne Moser und Philip Bröking, Ko-lntendant:innen Komische Oper Berlin
Königlicher Besuch
Jung für alle
25. März 2023
Sound der Goldenen Zwanziger
Ein Abend in der blauen Stunde voller Einsamkeit, bittersüßer Melancholie und rotziger Schärfe! Katharine Mehrling singt 21 Songs von Kurt Weill – in Szene gesetzt von Barrie Kosky. Lesen Sie mehr zum neuen Abend ...und mit morgen könnt ihr mich in aller Kürze.
#KOBBerlinabend
Einführung
20. März 2023
Così fan tutte ... aber warum?
Die Inszenierung von Kirill Serebrennikov bildet Vorurteile und Stereotype auf der Bühne ab. Dieses künstlerische Mittel zu nutzen ist immer ein Drahtseilakt. In diesem Artikel finden Sie ein paar Gedanken zur Einordnung aus unserer Dramaturgie.
16. März 2023
Videotutorial »Die Zauberflöte«
Mit liebevoll gestalteten Live-Zeichnungen wird Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Die Zauberflöte in Kurzversion vorgestellt. Lernen Sie die Figuren mit ihren Charakteren und Beziehungsgefügen kennen und erhalten Sie Einblicke in die musikalischen und inhaltlichen Kernmotive des Werkes. Das Videotutorial ist im Rahmen des kulturellen Bildungsprojektes Kostprobe Oper! für den schulischen Musikunterricht entstanden.
Einführung
8. März 2023
Plappergeno
In Plappergeno, unserem lebendigen Podcast für neugierige Ohren, stellen wir uns spannenden Fragen rund um Kinderlieder und was sie uns erzählen. Wie wird Speiseeis hergestellt? Warum heulen Wölfe den Mond an? Und welche Länder hat eine Weltenbummlerin bereist? Unsere Gesprächspartner:innen haben die Antwort. Hört doch mal rein!
Jung für alle
#KOBZauberflöte
10. Februar 2023
Eine barocke Muppet-Show
Stefan Herheim und Konrad Junghänel im Gespräch über Xerxes
#KOBXerxes
Interview
5. Februar 2023
Musikakrobat:innen
Die Komische Oper Berlin lädt Kinder und ihre Familien mit einer Reihe von sechs Videos zu einer musikalischen Entdeckungstour durch die Komische Oper Berlin ein.
Jung für alle
Entdecken
29. Januar 2023
»Ein schönes, ein gutes, ein ausladendes ›Scholem-alejchem‹ auf Euch, Herr Scholem Alejchem!«
#KOBAnatevka
Musical
Einführung
18. Januar 2023
Ein bisschen Hollywood am Broadway
Ein Interview mit Koen Schoots über Jerry Hermans Komposition, die Leichtigkeit und die Schwierigkeit des Musical-Genres.
#KOBLaCage
Interview
23. Februar 2022
Backstage digital
Auf dieser digitalen Backstage-Tour durch die Komische Oper Berlin gelangen Sie an Orte, die für die Besucher:innen sonst im Verborgenen bleiben. Erfahren Sie faszinierende und verblüffende Details zur Geschichte des Hauses, erkunden Sie den Opernsaal und die Bühne und lernen Sie verschiedene Arbeitsplätze des Opernhauses kennen. Die digitale Backstage-Tour ist im Rahmen des kulturellen Bildungsprojektes Jobs@opera entstanden.
Backstage
Jobs@opera