Grenzenlos fantastisch

Für das Festival Schall&Rausch erschafft die Sängerin, Songwriterin, Komponistin und Produzentin Gaye Su Akyol aus ihrem Pop-Hit İstikrarlı Hayal Hakikattir eine glitzernd-glamouröse Musiktheater-Rebellion. Im Interview spricht die Künstlerin, wie sie Klang, Erzählung und Performance miteinander verschmilzt und ihre Produktion Consistent Fantasy is real zu einem hypnotisch einnehmenden Erlebnis macht. Ihr Ziel: mit grenzenloser Fantasie die Zuschauer:innen zum Tanzen, Weinen, Träumen oder Kämpfen verführen.
Consistent Fantasy is Reality ist eine Übersetzung von İstikrarlı Hayal Hakikattir – einem Lied und Video, das du 2018 veröffentlicht hast. Was hat dich dazu bewegt, die Botschaft von İstikrarlı Hayal Hakikattir in einem Musiktheaterwerk weiterzuentwickeln?

Gaye Su Akyol: Meine Alben waren schon immer klangliche Universen, in denen sich Geschichtenerzählen, Bildsprache und Philosophie miteinander verweben. İstikrarlı Hayal Hakikattir war ein Manifest des Widerstands durch Vorstellungskraft, ein Aufruf, die Realität infrage zu stellen – eine Realität, die ich für eine von Macht konstruierte Fiktion halte. Diese Idee in ein musikalisches Werk zu überführen, fühlte sich wie eine natürliche Weiterentwicklung an – die Grenzen von Erzählung, Klang und Performance zu erweitern, um eine multidimensionale Erfahrung zu schaffen. Ich wollte das Publikum auf eine Reise mitnehmen, in der Musik, visuelle Elemente und Emotionen zu etwas Immersivem verschmelzen – etwas, das über die Bühne hinaus nachhallt.

Consistent Fantasy is Reality


Eine glitzernd-glamouröse Musiktheater-Rebellion von Gaye Su Akyol
Einige deiner bekannten und beliebten Songs sind in dieser Show enthalten, aber du hast auch viele neue Stücke geschrieben ...

Gaye Su Akyol: Diese Show gab mir die Möglichkeit, über die Struktur eines Albums hinaus zu experimentieren. Ich habe verschiedene musikalische Genres erkundet, meinen Klang durch Polyphonie und Mikrotonalität weiter vertieft und neue Schichten von Komplexität und Tiefe hinzugefügt. Ich habe psychedelische Elemente mit orchestralen Texturen verbunden, elektronische Schichten mit anatolischen Grooves kombiniert und Kompositionen erschaffen, die sich in einem theatralischen Rahmen entfalten können. Es gibt Momente hypnotischer Intensität, rohe Punk-Energie und tief melancholische Wellen. Die Songs dienen nicht nur der Unterstützung der Erzählung – sie treiben sie voran, verändern die Atmosphäre wie eine unsichtbare Figur.
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Wie ist es, als Künstler:in in Istanbul zu arbeiten?

Gaye Su Akyol: Istanbul ist sowohl Muse als auch Schlachtfeld. Als Künstler*in navigiert man ständig zwischen Inspiration und Kampf – einem Kampf, der auch politische und wirtschaftliche Wirbel umfasst. Es ist eine Stadt der Kontraste – melancholisch und rebellisch zugleich, chaotisch und doch poetisch. Aber es gibt eine unbestreitbare Energie, einen Puls, der dich antreibt, der dich dazu bringt, zu erschaffen, dich neu zu erfinden und gegen Begrenzungen anzukämpfen. Mit ihrer tausendjährigen Geschichte und der Umarmung unzähliger Kulturen ist Istanbul eine wahre Königin – eine Stadt, die unaufhörlicher politischer Kontrolle unterworfen wurde. Meine Musik ist tief mit dieser Spannung verwoben; sie trägt das Echo des Bosporus, den Geist der Straßen und die Widerstandskraft derjenigen, die es wagen zu träumen.
Sängerin, Songwriterin, Komponistin und Produzentin Gaye Su Akyol
Was hoffst du, dass deine Musik in den Menschen auslöst?

Gaye Su Akyol: Freiheit. Eine grenzenlose Vorstellungskraft. Den Mut, ihre eigene Realität zu erschaffen. Ich möchte, dass meine Musik ein Portal ist – ein Fluchtweg, aber auch ein Aufruf zum Handeln. Egal, ob sie jemanden zum Tanzen, Weinen, Träumen oder Kämpfen bringt – ich möchte, dass sie etwas Urtümliches, etwas Ungezähmtes erweckt. Kunst besitzt die Kraft, Welten neu zu formen, und wenn auch nur eine Person mit einem stärkeren Gefühl für ihre eigene Wahrheit aus meiner Musik hervorgeht, dann habe ich erreicht, was ich mir vorgenommen habe.

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16. Februar 2025
Trotz des ernsten Hintergrunds agiert Opera Aperta frech und laut, mit einer schrägen Begeisterung an Opposition... Die Fragmentierung des musikalischen Materials und die Lautstärke-Explosionen konnte man als Erosion von Kultur im Krieg verstehen, aber auch als frenetischen Schutzwall gegen die eigene Melancholie und emotionale Zerrissenheit... Über diesen Schlusspunkt bei seiner dritten und letzten Projektleitung für das Festival Schall&Rausch kann sich Rainer Simon freuen. Das Konzept eines Angebots für die Musiktheater-Szene und das Nachtleben-Publikum ging erfolgreich und mit lautem Zuspruch auf.
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Schutzwall gegen Melancholie und Zerrissenheit: Opera Aperta mit »Gaia-24« beim Berliner Festival Schall&Rausch
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Ein veritabler Coup ist, dass Alma Sadé bekannte Hits von jüdischen Stars wie George Gershwin, Kurt Weill, Bob Dylan und Amy Winehouse ins Jiddische übersetzen ließ, und nun im SchwuZ performt. Es ist spannend und berührend zugleich, Lieder wie »Blowin' in the wind« auf Jiddisch zu hören.
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11. Februar 2025
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11. Februar 2025
Diese Verbindung von stehendem und bewegtem Bild, beide unlöslich mit der akustischen Spur im Raum verbunden... ein berührender Dreiklang voller Poesie.
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22. Februar 2023
Die Trennung zwischen Bühne und Publikum, Hoch- und Popkultur sind beseitigt. ... Kamerun unterlässt jeden Anflug von Weinerlichkeit, an verschiedenen Stellen taucht er als Conférencier auf und macht das, was er gut kann. ... Der ehrenamtliche Neuköllner Richardchor führt kongenial vor, dass auch Singen das Gemeinwohl stärkt.
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20. Februar 2023
Natürlich eine aparte Idee, die Popmusik und überhaupt die Popkultur im weiteren Sinne mal mit der Oper tatsächlich kurzzuschließen. ... da gab es wirklich schöne Sachen, die auch im wirklichen Sinn gemeinschaftsbildend und auch musiktheatralisch waren
Schall&Rausch – Festival für brandneues Musiktheater an der Komischen Oper
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#KOBSchallundRausch