Barocke Bildmagie
Xerxes
Georg Friedrich Händel
Der prachtvolle Zauber des Barocktheaters auf der Bühne der Komischen Oper Berlin: In der umjubelten Inszenierung des norwegischen Theatermagiers Stefan Herheim und unter der musikalischen Leitung von Barockspezialist Konrad Junghänel wird Händels Oper Xerxes zu einem Fest für Augen, Ohren und alle Sinne.
Mit großer Opulenz und viel Liebe zum Detail erzählt Herheim die Geschichte um den mächtigen Perserkönig Xerxes, der Heerscharen bewegen kann und doch in der Liebe machtlos bleibt, als humorvolles Spiel mit Aufführungskonventionen, das vom Geist der Händelzeit erfüllt ist und doch die Brücke zum Heute schlägt – »ein Theaterwunder, das beweist, wie Bildung und geschichtsbewusste Komplexität des Denkens unsere Vergnügungsfähigkeit steigern können« [FAZ].
Der persische König Xerxes ist mit Amastris verlobt, doch auf seiner abenteuerlichen Heerfahrt nach Griechenland trachtet es ihn vor allem nach amourösen Eroberungen. Xerxes’ Bruder Arsamenes ist mit Romilda, der Tochter seines Heerführers Ariodates, heimlich liiert.
Der König erfährt davon, verliebt sich prompt in sie und bittet ausgerechnet seinen Bruder, als Brautwerber für ihn aufzutreten. Arsamenes setzt sich zur Wehr und Xerxes schickt ihn in die Verbannung. Romildas Schwester Atalanta sieht in dieser Situation ihre Chance, Arsamenes für sich zu gewinnen, und drängt Romilda dazu, sich auf das Werben des Königs einzulassen. Doch Romilda weigert sich und der untergetauchte Arsamenes kämpft um seine Geliebte mit Hilfe seines Dieners Elviro, den er als Blumenverkäuferin verkleidet ins Rennen schickt. Amastris schlüpft dagegen in die Rolle eines Soldaten, um die willkürlichen Ränkespiele des Königs, den sie trotz seiner Treulosigkeit begehrt, zu vereiteln. Briefe werden abgefangen und an den Falschen weitergeleitet, Intrigen und Wirren der Liebe auf die Spitze getrieben, Selbstmorde verhindert, die Schiff-Brücke zwischen Asien und Europa von einem Sturm zerstört, vieleVersprechungen gemacht, Anklagen erhoben und einige Todesurteile gesprochen. Schließlich tappt aber Xerxes in seine eigene Falle und sieht sich gezwungen, den Herzen wieder Frieden zu schenken.
... der Handelnden
Im Jahre 1738 werden in London immer noch die Bretter der italienischen Opernbühne – die nicht nur die Welt bedeuten, sondern auch formieren – vom Kastratentum beherrscht: Der virtuose, männliche Sopran ist König im King’s Theatre. In dessen Schatten steht sein Bruder, der die Primadonna dieses überreifen Theaters glühend verehrt. Im Schatten dieser Primadonna wiederum steht ihre neidische Schwester: Pure Missgunst prägt diese gekreuzte Geschwisterkonstellation, und zwischen den Garderoben und Gassen rechts und links der barocken Theaterbretter werden allerlei Affekte in ständig neuen Variationen heraufbeschworen und ausgeschöpft. Verwechslung durch Verkleidung wird spielwütig gewahrt, denn wer geliebt werden will, muss dieses Spiel beherrschen. Auf der Schwelle zwischen Theaterwelt und Welttheater schreiten somit alle Beteiligten den ganzen Kreis der Schöpfung aus, damit diese ihren scheinbaren Sinn nicht verliert.
Dramma per musica in drei Akten [1738]
Libretto nach Niccolò Minato und Silvio Stampiglia
Deutsche Übersetzung von Eberhard Schmidt
In einer Einrichtung von Stefan Herheim
Libretto nach Niccolò Minato und Silvio Stampiglia
Deutsche Übersetzung von Eberhard Schmidt
In einer Einrichtung von Stefan Herheim
Eine Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Dramaturgie
Chöre
Licht
Xerxes
Arsamenes
Amastris
Virginie Verrez
Romilda
Atalanta
Ariodates
Elviro
#KOBXerxes
10. Februar 2023
Eine barocke Muppet-Show
Stefan Herheim und Konrad Junghänel im Gespräch über Xerxes
#KOBXerxes
Interview
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