Vom Weg abgekommen
La traviata
Giuseppe Verdi
Wieder da!
Violetta Valéry verkauft sich und ihren Körper an Kunden nah und fern. Jeden Luxus ermöglichen ihre Auftritte als »Pariser Kurtisane«. Mit der Diagnose einer tödlichen Krankheit bricht ihre Welt jedoch schlagartig zusammen …
Nicola Raab inszeniert Giuseppe Verdis Klassiker über Lieben und Leiden »einer vom Weg Abgekommenen« als Flucht einer modernen Frau, die sich in Traumwelten und Phantasmagorien verirrt – bis zur Konfrontation mit dem Unausweichlichen. In assoziativen Materialschichtungen verliert sich die einsame Hauptfigur zwischen Realität und Fluchtfantasie, zwischen Liebe und Verzweiflung. »Eine Traviata, die berührt.« [Märkische Oderzeitung]
Nicola Raab inszeniert Giuseppe Verdis Klassiker über Lieben und Leiden »einer vom Weg Abgekommenen« als Flucht einer modernen Frau, die sich in Traumwelten und Phantasmagorien verirrt – bis zur Konfrontation mit dem Unausweichlichen. In assoziativen Materialschichtungen verliert sich die einsame Hauptfigur zwischen Realität und Fluchtfantasie, zwischen Liebe und Verzweiflung. »Eine Traviata, die berührt.« [Märkische Oderzeitung]
1. Akt
Alles an Violetta Valérys einsamem Leben scheint perfekt. Mit großem Erfolg verkauft sie ihren Körper, in Korsage und Krinoline, an Kunden in nah und fern. Jeden erdenklichen Luxus ermöglichen ihr die Auftritte als »Pariser Kurtisane« … Doch die Diagnose einer tödlichen Krankheit lässt ihr glänzendes Leben zerfallen. Getrieben von der Angst entflieht sie ihrer Einsamkeit in Imaginationen und trifft auf die Bewohner ihrer eigenen Pariser Fantasiewelt. Alfredo Germont gesteht ihr entgegen allen Vorbehalten seine Liebe und verspricht, sich jeder- zeit um sie zu kümmern. Von dieser Offenbarung verwirrt, bleibt Violetta allein zurück.
Alles an Violetta Valérys einsamem Leben scheint perfekt. Mit großem Erfolg verkauft sie ihren Körper, in Korsage und Krinoline, an Kunden in nah und fern. Jeden erdenklichen Luxus ermöglichen ihr die Auftritte als »Pariser Kurtisane« … Doch die Diagnose einer tödlichen Krankheit lässt ihr glänzendes Leben zerfallen. Getrieben von der Angst entflieht sie ihrer Einsamkeit in Imaginationen und trifft auf die Bewohner ihrer eigenen Pariser Fantasiewelt. Alfredo Germont gesteht ihr entgegen allen Vorbehalten seine Liebe und verspricht, sich jeder- zeit um sie zu kümmern. Von dieser Offenbarung verwirrt, bleibt Violetta allein zurück.
2. Akt
Violetta und Alfredo leben glücklich und abgeschieden in ihrer Welt. Violetta gibt sich ihren Träumen hin. Da taucht plötzlich Giorgio Germont auf, der sich als Alfredos Vater zu erkennen gibt. Er missbilligt die Verbindung seines Sohnes mit Violetta und fordert, sie müsse sich von Alfredo trennen. Sie fürchtet den Verlust der Kontrolle über ihr Leben und zieht sogar Selbstmord als Ausweg in Betracht. Sie ringt mit sich, mit ihrer Liebe, den Traumgebilden und mit ihrer Angst. Violetta drängt den alten Germont aus ihrem Leben – doch vergeblich. Zuletzt bricht sie unter dem Druck der Demütigungen und Zurückweisungen dieser gespenstischen Gesellschaft zusammen.
3. Akt
Violetta ist allein. Einzig ihre Vertraute Annina ist an ihrer Seite geblieben. Dass sie sterben wird, weiß Violetta – und beschließt, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen … Da ist er wieder, der Mann ihrer Träume: Alfredo! Gefolgt vom Vater Germont. Alfredo will sie zurückgewinnen und beschwört eine gemeinsame, glückliche Zukunft. Doch die Wirklichkeit reißt Violetta aus all ihren Fantasien – und aus dem Leben.
Melodramma in drei Akten [1853] von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave
Nach dem Drama La Dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J. [1852]
Uraufführung am 6. März 1853
im Teatro La Fenice, Venedig
Libretto von Francesco Maria Piave
Nach dem Drama La Dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J. [1852]
Uraufführung am 6. März 1853
im Teatro La Fenice, Venedig
Im Repertoire seit 1. Dezember 2019
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
#KOBTraviata
15. März 2025
»Wenn nachts die Sonne schiene, wäre es keine Nacht mehr«
Eine Oper, die zur Legende wurde – und eine Frau, deren Leben und Leiden die Welt bis heute bewegt: Giuseppe Verdis La traviata erzählt die tragische Geschichte der Violetta Valéry, inspiriert von der realen Marie Duplessis, der berühmtesten Kurtisane des 19. Jahrhunderts. Ihre Schönheit, ihr Charme und ihr tragisches Schicksal wurden durch Alexandre Dumas’ Die Kameliendame verewigt – und fanden ihren ultimativen Ausdruck in Verdis ergreifender Musik. Doch La traviata ist mehr als ein Drama über Liebe und Verlust. Es ist eine bittere Anklage gegen die Doppelmoral der Gesellschaft, eine Reflexion über den Preis von Freiheit und Leidenschaft – und eine Oper, die mit jedem neuen Jahrhundert ihre Aktualität behauptet. Von der skandalösen Uraufführung bis zu den gefeierten Inszenierungen mit Maria Callas oder Anna Netrebko: Jede Generation hat ihre eigene Violetta, ihr eigenes Ringen um die große, unerreichbare Liebe. Was macht La traviata so einzigartig? Warum berührt uns Violettas Schicksal bis heute? Und welche Utopie steckt in Verdis Musik? Tauchen Sie ein in eine Geschichte voller Leidenschaft, Verzweiflung und unsterblicher Melodien.
#KOBTraviata
Einführung
14. März 2025
Verdi verurteilt seine Figuren nicht
Verdi erzählt vom Schicksal seiner Figuren mit unbestechlich klarem Blick auf ihre Absichten und emotionalen Konflikte. Violetta, Alfredo, Germont – sie alle sind Gefangene ihrer Zeit, ihrer Moral, ihrer Gefühle. Der Walzer, Sinnbild der rauschhaften Gesellschaft, zieht sich durch La traviata wie ein bittersüßer Puls: Er ist Tanz, Verführung, soziale Maske – und zugleich akustische Metapher der Tragödie Violettas. Verdi macht aus dem privaten Drama ein gesellschaftliches Beben, aus persönlicher Liebe eine universelle Erzählung. Ein Gespräch mit Dirigent Ainārs Rubiķis über Verdi, Violetta und die Ambivalenz des Walzers.
#KOBTraviata
Interview
13. März 2025
Violetta will leben
In Nicola Raabs La traviata ist Violetta keine Kurtisane des 19. Jahrhunderts mehr. Als moderne Sexarbeiterin wandelt sie selbstbewusst im digitalen Raum. Ihr Leben ist ein endloser Strom aus Beobachtung, Konsum und virtueller Nähe, die doch nichts als Einsamkeit hinterlässt. Als sie erfährt, dass sie sterben wird, beginnt eine fieberhafte Flucht – nicht vor dem Tod, sondern vor der Leere. Zwischen Realität und Fantasie sucht sie nach einem Ausweg, nach Liebe, nach Selbstbestimmung. Nicola Raab holt Verdis La traviata radikal in die Gegenwart und deutet die Geschichte über Moral als ein um Identität, Kontrolle und die Illusion von Freiheit. Ein Gespräch über Mythologie, Fantasie und Autonomie einer ganz gegenwärtigen Violetta.
#KOBTraviata
Interview
Weitere Produktionen