Eine Stadt schaut in den Spiegel
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Kurt Weill
Wieder da!
Mitten in der Wüste gründen drei flüchtige Verbrecher die Stadt Mahagonny. In der »Paradiesstadt« soll nach eigenen Regeln gelebt werden – finanziert durch vorbeiziehende Männer von der Goldküste. Fressen, Lieben, Boxen, Saufen stehen auf der Tagesordnung. Doch die idyllische Utopie gerät bald ins Wanken: Naturkatastrophen, Exzesse, Gewalt und Korruption bringen das Projekt an seine Grenzen.
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gilt als eines der radikalsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts, mit dem es Librettist Bertolt Brecht und Komponist Kurt Weill nicht nur gelingt, die Fallstricke gesellschaftlichen Zusammenlebens aufzuzeigen, sondern auch die Gattung der Oper selbst zu hinterfragen. Musikalisch schlägt Kurt Weill dabei eine Brücke zwischen Unterhaltungsmusik der Zeit und Operntradition. In der Inszenierung von Barrie Kosky wird die Stadt Mahagonny zu einem Kaleidoskop menschlicher Unzulänglichkeit.
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gilt als eines der radikalsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts, mit dem es Librettist Bertolt Brecht und Komponist Kurt Weill nicht nur gelingt, die Fallstricke gesellschaftlichen Zusammenlebens aufzuzeigen, sondern auch die Gattung der Oper selbst zu hinterfragen. Musikalisch schlägt Kurt Weill dabei eine Brücke zwischen Unterhaltungsmusik der Zeit und Operntradition. In der Inszenierung von Barrie Kosky wird die Stadt Mahagonny zu einem Kaleidoskop menschlicher Unzulänglichkeit.
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gilt als eines der radikalsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts, mit dem es Librettist Bertolt Brecht und Komponist Kurt Weill nicht nur gelingt, die Fallstricke gesellschaftlichen Zusammenlebens aufzuzeigen, sondern auch die Gattung der Oper selbst zu hinterfragen. Musikalisch schlägt Kurt Weill dabei eine Brücke zwischen Unterhaltungsmusik der Zeit und Operntradition. In der Inszenierung von Barrie Kosky wird die Stadt Mahagonny zu einem Kaleidoskop menschlicher Unzulänglichkeit.
1. Akt
Auf der Flucht vor der Polizei gründen die Witwe Leokadja Begbick, Dreieinigkeitsmoses und Fatty, der »Prokurist«, die Stadt Mahagonny. Die »Paradiesstadt« soll mit billigem Alkohol, Frauen und der Aussicht auf ein idyllisches Leben Arbeiter von der Goldküste anlocken und dabei Geld in die Kasse des Trios spülen. Zunächst geht die Idee auf und Mahagonny wächst rasch. Auch Jim Mahoney, Jack O’Brien, Joe und Bill, vier Holzfäller aus Alaska, sind unter den Neuankömmlingen. Gleich bei ihrer Ankunft vermittelt Begbick die Männer an Prostituierte. Jim entscheidet sich für Jenny.
Auf der Flucht vor der Polizei gründen die Witwe Leokadja Begbick, Dreieinigkeitsmoses und Fatty, der »Prokurist«, die Stadt Mahagonny. Die »Paradiesstadt« soll mit billigem Alkohol, Frauen und der Aussicht auf ein idyllisches Leben Arbeiter von der Goldküste anlocken und dabei Geld in die Kasse des Trios spülen. Zunächst geht die Idee auf und Mahagonny wächst rasch. Auch Jim Mahoney, Jack O’Brien, Joe und Bill, vier Holzfäller aus Alaska, sind unter den Neuankömmlingen. Gleich bei ihrer Ankunft vermittelt Begbick die Männer an Prostituierte. Jim entscheidet sich für Jenny.
Trotz günstiger Preise kann das Gründertrio die Massen jedoch nicht dauerhaft an Mahagonny binden. Auch Jim ist in der Stadt nicht glücklich, denn das beschauliche Leben mit seinen Regeln und Verboten reicht ihm nicht aus. Als sich ein zerstörerischer Taifun auf die Stadt zubewegt, macht sich Jim kurzerhand zum Wortführer und bestimmt: Ab jetzt ist alles erlaubt – wenn man dafür bezahlen kann.
2. Akt
Wie durch ein Wunder wird Mahagonny vom Unwetter verschont, das neue Gesetz bleibt jedoch bestehen. Die zahlungskräftigen Männer können nun hemmungslos ihr Verlangen nach Saufen, Fressen, Sex und Boxen ausleben. Jack überfrisst sich und stirbt daran. Jenny muss einem Ansturm von Freiern gerecht werden. Joe wird in einem Boxkampf erschlagen. Jim ist nach dem Kampf mittellos, denn er hat sein gesamtes Geld auf den Freund gesetzt. Als er im Trinkgelage dann auch noch allen eine Runde ausgibt, fällt auf, dass er nicht zahlen kann. Damit widerspricht er seinem selbst erlassenen Gesetz und wird festgenommen.
3. Akt
Am nächsten Tag wartet Jim auf seine Gerichtsverhandlung. Der wegen Mordes angeklagte Tobby Higgins besticht das Gericht und wird freigesprochen. Jim hingegen kann sich nicht freikaufen. Weder sein alter Freund Bill noch Jenny sind bereit, ihm zu helfen. So wird Jim schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Nach seiner Hinrichtung kommt Gott nach Mahagonny und will die Menschen der Stadt in die Hölle verdammen. Als diese sich weigern, geht die Stadt unter.
Oper von Kurt Weill
Text von Bertolt Brecht
Uraufführung am 9. März 1930 am Neuen Theater Leipzig
Text von Bertolt Brecht
Uraufführung am 9. März 1930 am Neuen Theater Leipzig
Im Repertoire seit 2. Oktober 2021
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
#KOBMahagonny
12. März 2025
Menschliche Kaleidoskope
In Barrie Koskys Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gibt es kein Entkommen: Jeder sieht sich selbst – vervielfacht, verzerrt, gefangen im eigenen Spiegelbild. Zwischen Gier, Macht und Untergang entfaltet sich eine Welt, in der alles erlaubt und der Absturz garantiert ist. In Mahagonny vereinen sich Brechts so schneidender Blick auf die Gesellschaft und Weills grandios-mitreissende Musik zu einem schmerzhaften und aktuellen Blick auf Narzissmus – und auf eine Gesellschaft, die ihren Gemeinsinn verliert. In ganz realen Spiegeln auf der sonst kargen Bühne entfaltet Barrie Kosky die Oper zu einem mit Kaleidoskop menschlicher Absurdität und fragt: Was bleibt von uns, wenn wir uns selbst nicht mehr erkennen? Ein Gespräch über die Bibel, Selfies und den Sündenbock in seiner Inszenierung.
#KOBMahagonny
Interview
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